Menschliche Sexualität: Wahrheit und Bedeutung - Deutsche ...
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leme auftreten. Es gibt heute in einigen Gesellschaften programmatische<br />
<strong>und</strong> zielgerichtete Bestrebungen, den Kindern eine verfrühte sexuelle Aufklärung<br />
aufzuzwingen.<br />
In diesem Entwicklungsstadium aber sind sie noch nicht in der Lage, die<br />
gefühlsbedingte Seite der Geschlechtlichkeit in ihrer vollen <strong>Bedeutung</strong> zu<br />
begreifen. Sie können das Bild der <strong>Sexualität</strong> nicht verstehen <strong>und</strong> nicht<br />
mit einem entsprechenden Rahmen von sittlichen Normen umgeben, das<br />
heißt, sie können eine vorzeitige Sexualaufklärung nicht mit dem erforderlichen<br />
moralischen Verantwortungsbewußtsein aufnehmen. Eine solche<br />
Information droht also die Entwicklung ihrer Gefühlswelt <strong>und</strong> ihrer<br />
Bildung zu beeinträchtigen <strong>und</strong> die natürliche Unbefangenheit dieses Lebensabschnitts<br />
zu stören. Die Eltern sollten solche Versuche, die Unschuld<br />
ihrer Kinder zu verletzen, fre<strong>und</strong>lich aber bestimmt ablehnen, weil<br />
derartige Bestrebungen die geistige, sittliche <strong>und</strong> gefühlsmäßige Entfaltung<br />
der Personen gefährden, die im Wachsen begriffen sind <strong>und</strong> ein<br />
Recht auf diese Unschuld haben.<br />
84. Ein weiteres Problem stellt sich, wenn die Kinder von seiten der<br />
Massenmedien oder von irregeleiteten oder vorzeitig aufgeklärten<br />
Gleichaltrigen verfrühte Informationen zur Geschlechtlichkeit erhalten.<br />
Unter diesen Umständen sind die Eltern gezwungen, mit einer klar begrenzten<br />
sexuellen Aufklärung zu beginnen, <strong>und</strong> zwar in der Regel, um<br />
falsche Informationen zu korrigieren oder eine unanständige Ausdrucksweise<br />
einzudämmen.<br />
85. Nicht selten werden Kinder sexuell mißbraucht. Die Eltern müssen ihre<br />
Kinder schützen, das heißt, sie müssen sie vor allem zu Sittsamkeit<br />
<strong>und</strong> Zurückhaltung gegenüber Fremden anhalten <strong>und</strong> sie ferner in angemessener<br />
Weise über die Geschlechtlichkeit informieren, ohne jedoch<br />
Einzelheiten vorwegzunehmen, die sie verwirren oder erschrecken könnten.<br />
86. Wie in den ersten Lebensjahren müssen die Eltern ihre Kinder auch<br />
während der Kindheit im Geist der Zusammenarbeit, des Gehorsams, der<br />
Großzügigkeit <strong>und</strong> der Opferbereitschaft bestärken <strong>und</strong> außerdem die Anlagen<br />
zur Selbstbeherrschung <strong>und</strong> Sublimierung fördern. Denn es ist charakteristisch<br />
für diese Entwicklungsphase, daß intellektuelle Tätigkeiten<br />
einen starken Reiz ausüben: <strong>und</strong> aus der intellektuellen Bewältigung kann<br />
das Kind die Kraft <strong>und</strong> die Fähigkeit gewinnen, die umgebende Wirklichkeit<br />
– <strong>und</strong> in naher Zukunft auch die Triebe des Körpers – so zu beherr-<br />
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