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_WISSEN Lexikon Hätten Sie’s gewusst? Wichtige Stichworte rund ums Geld und Ihre Kapitalanlage. Anleiheratings International bedeutsame Rating-Agenturen wie Moody’s, Standard & Poor’s und Fitch Ratings bewerten die Kreditwürdigkeit von Staaten und Unternehmen. Sie ermitteln dafür kurz- und langfristig die Ausfallwahrscheinlichkeit von Zins- und Tilgungszahlungen. Bei der Entwicklung der Länder-Ratings lässt sich seit einigen Jahren ein Rollentausch zugunsten von Emerging Markets erkennen. > siehe Seite 26 Co-Creation Wenn Nutzer und Dienstleister gemeinsam Ideen für neue Tools oder Services erarbeiten, wird dies als Co-Creation bezeichnet. Bei Cortal Consors ist dieses Prinzip stark verankert und wird künftig noch ausgebaut. > siehe Seite 30 Dividendenstrategie Aufgrund des niedrigen Zinsniveaus richten Anleger, die auf laufende Erträge setzen wollen, ihre Aufmerksamkeit verstärkt auf Dividenden von Unternehmen. Dabei lässt sich feststellen, dass Aktien von Unternehmen, die stets die gleiche oder steigende Dividenden gezahlt haben, sich vergleichsweise gut entwickelten. Bei der Einzeltitelauswahl ist die Prognose zu zukünftigen Dividenden daher wichtiger als die aktuelle Dividendenrendite. Wer auf breite Streuung setzen will, findet inzwischen viele Fonds, die auf solide Dividenden setzen. > siehe Seite 11 Immobilienfonds Um Liquiditätsengpässe zu vermeiden, die aus kurzfristigen Anteilsverkäufen entstehen, wurden die Regeln für den Verkauf von Anteilen offener Immobilienfonds mit dem neuen Kapitalanlagegesetz verändert, das zum 22. Juli 2013 in Kraft trat. Für ab diesem Zeitpunkt erworbene Anteile gelten eine Mindesthaltedauer von 24 Monaten und eine Kündigungsfrist von 12 Monaten. Die Kündigung kann während der Mindesthaltefrist ausgesprochen werden und ist bindend. Für Anteile, die zwischen dem 1. Januar und dem 21. Juli 2013 erworben wurden, gelten die Mindesthalte- und Kündigungsfrist, es gibt aber einen Freibetrag von 30.000 Euro pro Kalenderhalbjahr. Das bedeutet, dass Anteile bis zu diesem Volumen verkauft werden können, ohne dass eine Kündigungsfrist eingehalten werden muss. Für Anteile, die vor dem 1. Januar 2013 erworben wurden, gibt es zudem keine Mindesthaltefrist. Im Einzelfall müssen Anleger auf die jeweiligen Rücknahmebedingungen des Fonds achten. Eine Übersicht zu den neuen Regeln gibt es beispielsweise unter: > www.bvi.de 4,5 4 3,5 3 2,5 2 1,5 1 Umlaufrendite Maß für die durchschnittliche Rendite aller börsennotierten Bundeswertpapiere. Dazu zählen Anleihen, Obligationen, Schatzanweisungen des Bundes, seiner Sondervermögen und der Treuhandanstalt. Es werden lediglich auf Euro lautende Anleihen berücksichtigt. In die Berechnung fließen Anleihen mit einer Restlaufzeit von über 3 bis 30 Jahren ein. Die Renditen werden nach dem Volumen der jeweiligen Anleihe gewichtet. Die Umlaufrendite wird täglich von der Deutschen Bundesbank ermittelt. Aktuell ist das Rendite-Niveau besonders niedrig. > siehe Seite 16 Magere Renditen am deutschen Rentenmarkt Entwicklung der durchschnittlichen Umlaufrendite seit 5 Jahren Rendite in % 4,75% 0,92% 23.07.2008 22.10.2009 21.01.2011 22.04.2012 Quelle: www.boerse-stuttgart.de, Stand: 23.07.2013 24 CORTAL CONSORS MAGAZIN 03 | 2013
_WISSEN ANLEIHEMARKT Bonität, neu buchstabiert Bei der Finanzstabilität tauschen Industrieländer und Emerging Markets mehr und mehr die Rollen. Ein Überblick über Trends bei der Bonität. Foto: Jurga Graf Die Zahlen des IWF sprechen eine deutliche Sprache: Das Verhältnis von Staatsschulden zum Bruttoinlandsprodukt lag bei den entwickelten Industrienationen 2012 im Schnitt bei rund 110 Prozent – und in den Emerging Markets bei nur rund 34 Prozent. Der Trend ist schon lange zu beobachten. Und er gewinnt jüngst an Fahrt: „Im Hinblick auf die finanzielle Stabilität und Bonität tauschen Industrie- und Schwellenländer immer öfter die Rollen“, stellt Stefan Maly fest, Anlagestratege bei Cortal Consors. Das zeigen auch die Noten von Ratingagenturen wie Standard & Poor’s (siehe Seite 26). Vor zehn Jahren erschien es kaum denkbar, dass die Bonität Chinas nur noch knapp unter der von Frankreich liegt. Und Griechenland inzwischen schlechter bewertet ist als Länder wie Burkina Faso oder Ghana (Stand: 15. Juli 2013). In den Neunzigern erschütterten Finanzkrisen und Zahlungsprobleme viele Schwellenländer. Heute ist eigentlich nur noch von Industrieländern die Rede, wenn das Schlagwort Finanzkrise fällt. Selbst die USA haben bei Standard & Poor’s inzwischen nicht mehr das Best-Rating „AAA“. Ist die Entwicklung nur eine Momentaufnahme oder nachhaltig? „Es gibt viele Gründe, die für eine Fortsetzung des Trends sprechen“, meint Anlageexperte Maly. „Eine junge Bevölkerungsstruktur, wachsender Wohlstand und wirtschaftliche Dynamik machen langfristig eine weitere Kräftigung der Finanzstabilität von vielen Schwellenländern wahrscheinlich.“ Inzwischen verfügten die im J.P. Morgan Emerging Market Bond Index gelisteten Anleihen aus Schwellenländern schon zu rund 65 Prozent über einen „Investment Grade“. 2007 waren es erst rund 40 Prozent. Das ist auch deshalb wichtig, weil manche Rentenfonds nur in solche Anleihen investieren dürfen. Natürlich gibt es auch Risiken. „China hatte in der Vergangenheit Produktivitätszuwächse, weil das Reich der Mitte auf ein großes Heer billiger Arbeitskräfte zurückgreifen konnte“, erläutert Maly. „So kam trotz des Wirtschaftswachstums kaum Lohndruck auf.“ Das habe sich geändert und es bleibe abzuwarten, ob China durch den Einsatz moderner Technologie das Tempo beim Wirtschaftswachstum halte. Zwar sind die Kurse von Schwellenländeranleihen im Juni unter Druck geraten. „Das lag aber vor allem daran, dass Investoren ein Ende der expansiven Geldpolitik in den USA befürchteten, weniger an hausgemachten Problemen“, betont Maly. Selbst wenn damit nicht gesagt ist, dass Krisen nicht immer wieder auch zu Vertrauensverlusten gegenüber Schwellenländern führen können: Der Bonitäts-Trend birgt für Anleger viele Chancen: „Bei gleichem Rating ist die Rendite bei Bonds aus Schwellenländern meist höher.“ In Zeiten, in denen die reale Rendite mancher Anleihen stabiler Industrienationen negativ ist, ist das für viele Investoren reizvoll. > Bei vergleichbarem Risiko sind die Renditen bei Bonds aus Schwellenländern meist höher. Stefan Maly, Anlagestratege bei Cortal Consors CORTAL CONSORS MAGAZIN 03 | 2013 25
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