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Radlader – Standardmaschinen für den Tief- und Erdbau - Bauverlag

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Baumaschinen<br />

<strong>Radlader</strong><br />

8 Der 23,7 t wiegende Fiat Kobelco W270 mit 202-kW-Cummins-Motor ist der<br />

größte <strong>Radlader</strong> vom CNH-Konzern. Mit optionalem „Long Boom“ <strong>und</strong><br />

3,7- oder 4,1-m 3 -Schaufel wer<strong>den</strong> bis zu 3,55 m Ausschütthöhe erzielt<br />

9 Nach der Loslösung von Fiat-Hitachi kooperiert<br />

Hitachi auf dem europäischen Markt mit<br />

Furukawa; die <strong>Radlader</strong> wie der 17,1 t schwere<br />

LX 210 mit 143 kW starkem Isuzu-Motor stammen<br />

aus französischer Produktion<br />

Fotos: die genannten Hersteller<br />

entwickelte eine Direktlenkung, bei der<br />

ein Halblenkrad um nur 45° zu jeder Seite<br />

gedreht wird, um <strong>den</strong> vollen Lenkeinschlagwinkel<br />

zu erreichen. Ein am Lenkrad<br />

angeordneter Handgriff mit Tasten <strong>für</strong><br />

Fahrtrichtung <strong>und</strong> Getriebeschaltung erlaubt<br />

die Einhandbedienung aller Fahrbewegungen.<br />

Manche <strong>Radlader</strong>, besonders größere<br />

im stationären Einsatz, wer<strong>den</strong> heute mit<br />

Joystick-Lenkung ausgestattet, die beispielsweise<br />

in die Armlehne des Fahrersitzes<br />

integriert ist. Bei Kaelble-<strong>Radlader</strong>n<br />

kann der K<strong>und</strong>e zwischen verschie<strong>den</strong>en<br />

Möglichkeiten wählen: nur Lenkrad, nur<br />

Joystick oder Kombination beider Systeme.<br />

In <strong>den</strong> Joystick kann wahlweise auch<br />

eine Tastenschaltung <strong>für</strong> Vor- <strong>und</strong> Rückwärtsfahrt<br />

integriert wer<strong>den</strong>.<br />

Eine von Volvo konstruierte Komfort-<br />

Lenk- <strong>und</strong> Fahrschaltung (CDC) unterscheidet<br />

sich gegenüber anderen Lenksystemen<br />

durch zwei Merkmale: Trotz<br />

Lenk- <strong>und</strong> Schalt-Joystick in der linken<br />

Armlehne ist weiterhin das Lenkrad vorhan<strong>den</strong>.Für<br />

das sichere Lenken bei schneller<br />

Fahrt an Abbruchkanten,<br />

zwischen<br />

Gebäu<strong>den</strong><br />

<strong>und</strong> in der Nähe<br />

von Lkw erhält das<br />

Lenkrad sofort automatisch<br />

Priorität,<br />

sobald es an Stelle<br />

des Joysticks bewegt<br />

wird.<br />

Wenn sicheres,<br />

zielgenaues Fahren<br />

gefordert ist,<br />

kann der Fahrer<br />

demnach einfach<br />

an das Lenkrad<br />

greifen. Fehlt das<br />

Lenkrad jedoch wegen des Joysticks gänzlich,ruckt<br />

die Lenkung oft zu weit zur Seite.<br />

Wie Fahrer berichten, ist das besonders<br />

dann der Fall, wenn der Joystick nur einige<br />

Millimeter zu weit bewegt wird, zum Beispiel<br />

wegen einer Bo<strong>den</strong>welle. Deshalb<br />

wer<strong>den</strong> übrigens Pkw <strong>und</strong> Lkw auch in absehbarer<br />

Zeit nicht per Joystick gelenkt<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

Der Lenk-Joystick von Volvos CDC ist<br />

winzig <strong>und</strong> wird nicht mit der ganzen<br />

Hand, sondern bequem <strong>und</strong> entspannt<br />

nur mit ein oder zwei Fingern oder mit<br />

dem Daumen hin <strong>und</strong> her bewegt. Dagegen<br />

muss ein großer Joystick mit der<br />

ganzen Hand umfasst <strong>und</strong> mit Handgelenk<br />

<strong>und</strong> Unterarm bewegt wer<strong>den</strong>, sodass<br />

Fahrern wegen der starren Hand- <strong>und</strong><br />

Armhaltung abends oft der Unterarm<br />

schmerzt.<br />

Parallel-, Z- oder andere<br />

Kinematik?<br />

Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal<br />

größerer <strong>Radlader</strong> ist nach wie vor die<br />

Kinematik des Hubarmes <strong>und</strong> der Schaufel-<br />

bzw. der Ausrüstungsanlenkung. Wer<strong>den</strong><br />

hohe Ausbrech- <strong>und</strong> Losbrechkräfte<br />

gefordert, empfiehlt sich die Z-Kinematik<br />

mit ihrem „drücken<strong>den</strong>“ Zylinderkolben,<br />

der die Schaufelschneide nach oben bewegt.<br />

Soll hingegen häufig mit Palettengabel<br />

oder Kranhaken gearbeitet wer<strong>den</strong>,<br />

kann ein Hubarm mit Parallelkinematik<br />

ratsam sein.<br />

Inzwischen kommen mehr <strong>und</strong> mehr<br />

<strong>Radlader</strong> mit besonderen Hubarmen auf<br />

<strong>den</strong> Markt, darunter auch mit Einzelhubarm<br />

in starrer oder,bei kleineren Ladern,in<br />

teleskopierbarer Ausführung. Bei einigen<br />

<strong>Radlader</strong>n von Caterpillar kann der Betreiber<br />

zwischen konventionellem Hubarm<br />

<strong>und</strong> so genanntem VersaLink-Einzelhubarm<br />

wählen. Zudem ist der VersaLink-Einzelhubarm<br />

als High-Lift-Version lieferbar,<br />

um die Ausschütthöhe zu vergrößern.<br />

Neben der konventionellen Parallel<strong>und</strong><br />

Z-Kinematik bieten einige Hersteller<br />

eine eigene Schaufelkinematik, beispielsweise<br />

O&K bis zum L25.5 die LEAR-Universal<br />

Kinematik <strong>und</strong> Volvo die TP-Kinematik<br />

(TP steht <strong>für</strong> „Torque Parallel“). Beide Kinematiksysteme<br />

vereinen die Vorzüge von<br />

Parallel- <strong>und</strong> Z-Kinematik.<br />

Bei JCB-<strong>Radlader</strong>n wird die Z-Kinematik<br />

auch ZX-Geometrie <strong>und</strong> die Parallelkinematik<br />

HT-Geometrie genannt. Der<br />

W130 PL <strong>und</strong> der W170 PL von Fiat<br />

Kobelco wer<strong>den</strong> im Vergleich zur Standardversion<br />

mit Z-Kinematik mit einer<br />

Parallelkinematik <strong>für</strong> hohe Ladeleistungen<br />

<strong>und</strong> gute Sicht auf die Arbeitseinrichtung<br />

ausgestattet. Ähnlich kann Komatsu<br />

einige Lader wie <strong>den</strong> WA250 mit PT-<br />

Hubarm liefern, wobei PT <strong>für</strong> „Parallel Tool<br />

Carrier“ steht <strong>und</strong> somit die jeweils angebaute<br />

Arbeitsausrüstung parallel geführt<br />

wird.<br />

Deutlich sinkender<br />

Kraftstoffverbrauch<br />

Beim <strong>Radlader</strong>einsatz ist der Kraftstoffverbrauch<br />

von großer Bedeutung, da<br />

die gesamte Eigenmasse der Maschine bei<br />

jedem Ladespiel bewegt <strong>und</strong> damit beschleunigt<br />

<strong>und</strong> abgebremst wer<strong>den</strong> muss.<br />

Deshalb betonen einige Hersteller geringe<br />

Verbrauchswerte sehr viel stärker als<br />

beispielsweise bei Hydraulikbaggern <strong>und</strong><br />

anderen Baumaschinen.<br />

Doch gerade beim <strong>Radlader</strong>einsatz<br />

müssen durchschnittlich ermittelte Verbrauchswerte<br />

sorgsam betrachtet wer<strong>den</strong>,<br />

besonders in Relation zur erbrachten<br />

Produktionsleistung.So kann ein <strong>Radlader</strong>,<br />

der wegen seiner Dimensionierung unter<br />

der Leistungsgrenze arbeitet <strong>und</strong> daher<br />

weniger Kraftstoff verbraucht,Vorteile bieten.<br />

Auf diese Weise wer<strong>den</strong> Motor <strong>und</strong><br />

Antrieb weniger belastet <strong>und</strong> geringere<br />

Ausfallkosten verursacht.<br />

Durch eine Betriebsarten-Wahlschaltung,<br />

bislang nur bei Hydraulikbaggern<br />

bekannt, wird bei einigen neuen <strong>Radlader</strong>n<br />

wie von Komatsu der Kraftstoffverbrauch<br />

reduziert. Unterschie<strong>den</strong> wird<br />

zwischen <strong>den</strong> Betriebsarten „Power“ <strong>für</strong><br />

maximale Leistung <strong>und</strong> „Normal“ <strong>für</strong> allgemeine<br />

Arbeiten durch Ausnutzung<br />

eines leistungsreduzierten Kennfeldes des<br />

Motors.<br />

36 tis 10/2003

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