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die desgleichen getan hatten, geschmacklos und stellte im Veitstanz einer liberalen
Inspiration zwischen anderen gehaltvollen Bemerkungen fest, daß
sich die Enttäuschung des Publikums in begeisterten Bravorufen kundgegeben
hat. Es ist eine mißliche Sache, daß sich Leute, die man gern für die Erfüllung
der Pflicht, das Publikum zu benachrichtigen, mit Freikarten versieht,
hierdurch übermütig gemacht, das Recht herausnehmen, ungefragt ihre Meinung
abzugeben. Des Beweises, daß Presse etwas ist, was nicht saalrein ist,
hätte es natürlich nicht erst bedurft. Finde ich in der Provinz Veranstalter, die
es mit ihren sonstigen Interessen vereinen können, die Presse nicht einzuladen,
so werde ich's künftig wie in Wien machen. Man weiß ja nicht, wer einem
zuhört. Aber ich glaube nicht, daß der Erfolg meiner Vorlesungen dadurch gefährdet
sein kann, daß Leute mit ausgesprochen schlechten Umgangsformen
ihnen nicht beiwohnen.
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»Es ist unzulässig, daß Leute der Wissenschaft Tiere zu Tode quälen;
mögen die Ärzte mit Journalisten und Politikern experimentieren.«
Henrik Ibsen (Nachlaß).
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In Wien am 6. März, im Saale der »Kleinen Bühne« (Akademischer Verband),
mit dem folgenden Programm:
I. Jean Paul: Schluß des »Kampaner Tal« (mit einer kurzen Einleitung
und einem Zitat aus Lichtenberg). — Shakespeare: Maß für Maß, erster Akt,
Schluß der 2. Szene, zweiter Akt, 1. Szene. — Aus dem »Prozeß Veith« (Anrede
an den Staat). II. Fahrende Sänger. III. Bergführer und Hopf oder Beginn
einer Razzia auf Literarhistoriker. — Rhythmus eines österreichischen Sommers.
— Die Glossen: Ritter Sonett und Ritter Tonreich / Blutiger Ausgang einer
Faschingsunterhaltung. — Als Zugaben: Ein sympathischer Dichter / Wie
man deutsche Sänger behandelt, da hört sich alles auf / Wie? / Wenn ich einmal
/ Nicht kennenlernen möchte ich / ich rufe die Rettungsgesellschaft / Das
Ehrenkreuz / Schlichte Worte.
Die 'Reichspost' brachte am 15. März ein Feuilleton, das hier zum größten
Teil wiedergegeben wird, weil es die erste, spontane und mit einer alten
Verlegenheit abrechnende Äußerung der antiliberalen Presse vorstellt:
Anmerkungen zu einer Kraus—Vorlesung.
Solange Karl Kraus sich begnügte, in seiner 'Fackel' gepfefferte
Polemiken, aphoristische Einfälle, Essays, Zeitsatiren und Glossen
zu veröffentlichen, brauchte die Tagespresse, außer es behagte
ihr gerade seine Zeugenschaft, davon nicht Notiz zu nehmen.
Selbst der gewissenhaftesten Presse könnte es nicht zur Pflicht
gemacht werden, nach Kabinettstücken deutscher Prosa zu fahnden,
die Kraus gestaltet, wie einer, der Gewalt hat, mit jener souveränen
Macht, die Neues schafft, Vergessenes wiederbelebt und
deutet, Verblaßtes mit jungem Klang erfüllt .... Als Kraus begann,
Auslesen seiner periodischen Veröffentlichungen auf den Büchermarkt
zu werfen (es sei hier in Parenthese nur die kritische Studie
'Heine und die Folgen' genannt, die über den Lyriker Heine sozusagen
das letzte Wort spricht und Kraus für immer einen Platz in
der Reihe der Klassiker unter den deutschen Kritikern sichert), da
ward es Sache der zünftigen Kritik, aus deren Hebammenarmen
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