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Dabei 10 Jahre Nachhaltiges Wirtschaften - Stadt Heidelberg

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39<br />

damit rechnen<br />

Die Firma Ehrenfried plant ein Blockheizkraftwerk.<br />

Die Fritz Fels GmbH betreibt eine<br />

Photovoltaikanlage. Die Egon Föhner GmbH<br />

baut sie. In den Unternehmen herrscht eine<br />

klare Meinung, ob es sich lohnt, (Selbst-)Versorger<br />

zu werden.<br />

„Also ich würde sagen, es macht trotzdem noch<br />

Sinn“, sagt Jürgen Reising, wohl wissend, dass<br />

sich Bund und Länder im Juni rückwirkend zum<br />

1. April zu einer weiteren Kürzung der Photovoltaik-Vergütungen<br />

um 20 bis 30 Prozent – je nach<br />

Größe der Anlage – durchgerungen haben. Der<br />

Betriebsleiter der Fritz Fels GmbH würde sich wieder<br />

für den Bau einer Photovoltaikanlage auf den<br />

Dächern der betriebseigenen Lagerhallen stark<br />

machen, die die Energie der Sonne zur Stromerzeugung<br />

nutzt. 2005 hatte sich die Fachspedition<br />

dazu entschieden, eine kleine Anlage mit<br />

25,9 kWp aufs Dach montieren zu lassen. 2007<br />

umgaben sich die Fachleute für Maschinentransporte,<br />

Büro- oder Privatumzüge mit der Expertise<br />

des <strong>Heidelberg</strong>er <strong>Nachhaltiges</strong> <strong>Wirtschaften</strong> Projekts.<br />

Und schon kamen weitere 253,9 kWp hinzu.<br />

Heute, da gerade die Revalidierung ansteht,<br />

kann Reising sagen: „Wir liegen im Durchschnitt<br />

bei 300.000 kWh Stromerzeugung im Jahr.“ Das<br />

decke den Verbrauch von rund 70 Vier-Personen-<br />

Haushalten. Jährlich spare das Unternehmen somit<br />

knapp 160 Tonnen CO 2 ein.<br />

Reising macht keinen Hehl daraus, dass die<br />

Fels’sche Ökobilanz zum Beispiel durch den Fuhrpark<br />

stark leidet: „Die Zugmaschine mit Auflieger<br />

verballert ordentlich.“ Jede der insgesamt<br />

neun verbrauche rund 36 Liter Dieselkraftstoff<br />

je <strong>10</strong>0 Kilometer, erklärt der 50-Jährige. Selbstredend<br />

ist Fels bestrebt, die Zugmaschinen mit<br />

der neuesten Euronorm auf die Straßen zu schicken.<br />

Wer aber den Umweltgedanken in sich<br />

trägt, empfindet auch weniger als 36 Liter Diesel<br />

je <strong>10</strong>0 Kilometer als Belastung. Mit den 1.258<br />

Photovoltaik-Modulen auf einer Dachfläche von<br />

rund 2.000 Quadratmetern lässt sich das Nachhaltigkeits-Gewissen<br />

immerhin erleichtern.<br />

„Unsere Anlagen funktionieren<br />

– bei seriöser Beratung“<br />

„Ich sage, pfeift auf die Einspeisvergütung,<br />

sondern macht euch mit der eigenen Anlage autark“,<br />

erklärt Walter Rimmler. Der Geschäftsführer<br />

der Egon Föhner GmbH ist Solarstrom-Fan und erfuhr<br />

als Fachbetrieb für den Bau von Photovoltaikanlagen<br />

am eigenen Leibe, welche Folgen die<br />

Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes<br />

(EEG) mit sich bringt. „Ich hatte am gleichen Tag,<br />

als sich die Nachricht verbreitete, drei Stornos.“<br />

Die Verunsicherung bei potenziellen Kunden<br />

kursiere seit über einem Jahr. Lieferanten hat der<br />

Dachdeckermeister sterben sehen.<br />

Für Rimmler hat Solarstrom jedoch Zukunft. Er<br />

geht davon aus, dass der Solarstrom dauerhaft<br />

billiger sein wird als der herkömmliche Strom.<br />

In der Region haben seine Mitarbeiter und er<br />

8.000 bis 9.000 Quadratmeter Dünnschicht-Module<br />

montiert. Bei polykristallinen Modulen sind<br />

es nochmals 3.000 bis 4.000 Quadratmeter. „Wir<br />

haben noch keine Anlage verkauft, die auf Grundlage<br />

einer seriösen Beratung nicht funktioniert<br />

hat.“ Rimmler sagt es und betrachtet dabei den<br />

monetären Aspekt. Photovoltaikanlagen bekommen<br />

von ihm trotzdem keine Global-Absolution:<br />

„Photovoltaik macht Sinn in Verbindung mit anderen<br />

Sanierungsarbeiten. Eine Photovoltaikanlage<br />

auf ein 50 <strong>Jahre</strong> altes Dach zu bauen, ist der<br />

Quatsch. Das Dach hat eine Dämmung von etwa<br />

sechs Zentimetern. Heute sind wir aber bei 20 bis<br />

25 Zentimetern Dämmung angelangt.“<br />

Seit 1974 immer rechtzeitig Essen<br />

auf dem Tisch<br />

Wärme nicht einfach entweichen zu lassen,<br />

sie bestens auszunutzen und möglichst effizient<br />

zu erzeugen, ist ein elementares Ziel im Unternehmen<br />

Ehrenfried. „Wir brauchen viel warmes<br />

Wasser. Pro Tag benötigen wir 20 Kubikmeter<br />

warmes Wasser oder sogar noch mehr“, sagt<br />

Wolfgang Stapf, einer von drei Geschäftsführern.<br />

Die Menschen bei Ehrenfried sind Profis<br />

des täglichen Genusses. Täglich bereiten die <strong>10</strong>0<br />

Mitarbeiter 6.000 Essen frisch zu und bringen<br />

sie im Umkreis von 50 Kilometern frei Haus zu<br />

Privatpersonen, Kantinen, Kindergärten, Schulen<br />

oder Altenheimen. Ein Partyservice und Catering<br />

für Großveranstaltungen zählt ebenso zum Leistungsumfang.<br />

„Bei uns muss ein Rädchen ins<br />

andere greifen“, betont Stapf, den es mit Stolz<br />

erfüllt, dass sein Unternehmen seit 1974 ohne<br />

Belieferungsausfälle auskommt.<br />

Um möglichst kostengünstig Essen zu kochen,<br />

ist Ehrenfried daran interessiert, das System mit<br />

den beiden Dampferzeugern, Dampfkesseln und<br />

Wärmetauscher noch besser auszulasten. Bislang<br />

wird für die Dampferzeugung leichtes Heizöl verwendet.<br />

„Auch die KliBA-Fachleute haben bei<br />

der Begehung Ende 2011 unseren Plan begrüßt,<br />

ein eigenes Blockheizkraftwerk in Betrieb zu

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