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Dabei 10 Jahre Nachhaltiges Wirtschaften - Stadt Heidelberg

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66<br />

dafür einsetzen<br />

Bei Tinti sind Frauen in<br />

der Überzahl –<br />

Salome Lechtenfeld,<br />

Qualitätsmanagement,<br />

Geschäftsführer Felix<br />

Schmidt-Claasen und<br />

Katrin Varga, Produktmanagement<br />

(v. l. n. r.)<br />

(Jugendarbeitslosigkeit von 45 Prozent) mit dem<br />

Ziel, eine Ausbildung zu beginnen, nach <strong>Heidelberg</strong><br />

kommen. Breer schwebt vor, dass es mittelfristig<br />

ein Ausbildungshaus in <strong>Heidelberg</strong> gibt.<br />

„Die Integration wird in unserer Branche wirklich<br />

gelebt. Und es gibt ein hohes Maß an sozialem<br />

Engagement in der Branche. Leider wird<br />

das von der Politik nach wie vor zu wenig anerkannt“,<br />

sagt Breer. Fast 600.000 Menschen arbeiten<br />

im Gebäudereiniger-Handwerk.<br />

Breer zählte 2004 zu den erfolgreichen Teilnehmern<br />

von <strong>Nachhaltiges</strong> <strong>Wirtschaften</strong>. Ist die<br />

Zertifizierung unter dem Dach seines Branchenverbands<br />

erreicht, will sich Breer abermals den<br />

Bedingungen des <strong>Heidelberg</strong>er Nachhaltigkeitsprojekts<br />

stellen. Ein Gewinn für alle NAWI-Teilnehmer,<br />

wie Dr. Raino Winkler vom Umweltamt<br />

ergänzt: „Herr Breer hat mit der Vorstellung seiner<br />

Maßnahmen zur Mitarbeitermotivation immer<br />

wieder unsere Projektworkshops bereichert.“<br />

Tinti-Teilzeit – macht auch den<br />

Müttern SpaSS<br />

Die Zielgruppe der Drei- bis Siebenjährigen<br />

bedient die Tinti GmbH und Co. KG mit lustigen<br />

Badezusätzen, ob Knisterbad, Farben fürs Badewasser<br />

oder buntem Waschschaum, sowie mit<br />

<strong>Heidelberg</strong>er Naturkosmetik von der Schaumseife<br />

bis zum Haarshampoo. Dass die Qualität der<br />

Produkte und der Umweltgedanke hier eine besondere<br />

Rolle spielen, ist im Wertekanon von Tinti<br />

fest verankert. Aber nicht nur das: Die besondere<br />

Verantwortung für künftige Generationen spürt<br />

das Unternehmen auch für die aktuelle. Tinti betreibt<br />

eine familienorientierte Personalpolitik. Ein<br />

Viertel der Mitarbeiter ist in einem individuellen<br />

Teilzeitmodell beschäftigt. 80 Prozent der Mitarbeiter<br />

sind Frauen. Zudem besteht ein ausgewogenes<br />

Verhältnis in den Leitungspositionen.<br />

Kind und Karriere – das schließt sich in vielen<br />

Unternehmen aus. Das ist bei Tinti anders. „Wir<br />

wollen dieses Wissen nicht verlieren. Wenn Frauen<br />

Kinder bekommen, leisten sie etwas Tolles<br />

für die Zukunft unserer Gesellschaft“, sagt Geschäftsführer<br />

Felix Schmidt-Claasen. Der 38-Jährige,<br />

der die Geschicke des zur Dr. Rainer Wild-<br />

Gruppe gehörenden Unternehmens seit August<br />

leitet, befindet sich mittendrin im Thema, freut<br />

er sich doch gemeinsam mit seiner Frau Anne,<br />

die Betreuung der beiden Töchter im Alter von<br />

zwei und vier <strong>Jahre</strong>n meistern zu dürfen. „Wir<br />

müssen uns aufteilen.“<br />

„Kreativität kann man nicht mit<br />

Zeit bemessen“<br />

Simone Ristock gehört zu den Mitarbeitern,<br />

die in einem der Teilzeitmodelle bei Tinti arbeiten. So<br />

hat sie mehr Zeit, um für ihre sechs und zehn <strong>Jahre</strong><br />

alten Kinder da zu sein. Ristock ist als Marketingchefin<br />

in einer qualifizierten Position beschäftigt.<br />

Funktioniert das aber wirklich? Schmidt-Claasen:<br />

„Kreativität kann man nicht mit Zeit bemessen.“<br />

Und bei dem zugrunde gelegten Arbeitsaufkommen<br />

für ein Teilzeitmodell dürfe nicht der Fehler<br />

unterlaufen, die gleiche Arbeit bei Vollzeit (vorher)<br />

in ein reduziertes Zeitbudget (nachher) zu<br />

pressen. Vielmehr gehe es darum, sich die Prozesse<br />

gemeinsam anzuschauen und zu hinterfragen.<br />

Indem ein Teilzeitmodell formuliert werde,<br />

erkenne das Unternehmen mitunter Verbesserungspotenziale,<br />

so dass nicht notwendigerweise<br />

alle bisherigen Aufgaben lediglich auf andere<br />

Mitarbeiter verteilt werden müssten. „Über allem<br />

bleibt die Wirtschaftlichkeit stehen“, betont<br />

Schmidt-Claasen. Außerdem: „Ich erwarte in jedem<br />

Mitarbeiter ein gewisses Unternehmertum.“<br />

Im Übrigen muss die Familienplanung bei Tinti<br />

nicht unterdrückt werden – im Gegenteil. „Ich<br />

lege auf den Familiensinn Wert. Die Mitarbeiter<br />

können dadurch sehr authentisch die Bedürfnisse<br />

der kleinen Tinti-Fans diskutieren.“<br />

Tinti lernte durch <strong>Nachhaltiges</strong> <strong>Wirtschaften</strong><br />

2005 in den Bereichen Energie und Abfall einiges<br />

dazu und entschied sich 2011 zur Revalidierung.<br />

In Sachen Teilzeitmodelle kann man von Tinti<br />

noch einiges lernen.<br />

Foto: Christian Buck

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