Dabei 10 Jahre Nachhaltiges Wirtschaften - Stadt Heidelberg
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damit rechnen<br />
stung verfügt, kann sich bei durchschnittlich drei<br />
Aufführungen in einer Woche eine Ersparnis von<br />
182,22 Euro ergeben (siehe Grafik „Klimatisierung<br />
im Theater“). Die Regelungstechnik sei nicht neu,<br />
schon vor acht <strong>Jahre</strong>n eingebaut worden. Aber die<br />
KliBA habe noch viele Sparvorschläge unterbreitet,<br />
berichtet Wirth.<br />
„Man denkt viele Dinge viel zu groß. <strong>Dabei</strong> gibt<br />
so viele kleine Dinge, mit denen man anfangen<br />
kann. Doch wegen des Tagesgeschäfts sieht man<br />
das gar nicht. Deshalb finde ich das Projekt <strong>Nachhaltiges</strong><br />
<strong>Wirtschaften</strong> so großartig“, sagt Stiftsdirektor<br />
Klaus-Peter Erpel. Das Augustinum ist ein<br />
neuer Projektteilnehmer.<br />
Beispiele, wie mit vergleichsweise kleinen Maßnahmen<br />
große Wirkung erzielt werden kann, finden<br />
sich im Restaurant und im Foyer. Hier leuchten<br />
Halogen-Sparlampen (3.000 bis 5.000 Betriebsstunden;<br />
herkömmliche Glühlampe 1.000 Betriebsstunden)<br />
oder LEDs (50.000 Betriebsstunden) in<br />
großer Anzahl. Im Foyer ist die Beleuchtung zudem<br />
automatisiert.<br />
Noch in diesem Jahr schafft die Seniorenresidenz<br />
eine neue Entkalkungsanlage an. Kosten:<br />
45.000 Euro. „Das wird sich in einem Jahr amortisiert<br />
haben“, sagt Erpel. Derzeit ist ein Mitarbeiter<br />
mit nichts anderem beschäftigt, als in den Wohnungen<br />
zu entkalken und Armaturen zu tauschen.<br />
„Ihn könnte ich für was anderes gebrauchen“, sagt<br />
Wirth. Das Wassermanagement, auch draußen für<br />
St romverbrauch vorher<br />
Ein Theaterstück wird von 19 Uhr bis 22 Uhr vorgestellt. Die Außentemperatur<br />
liegt bei 37° C. Um die gewünschte Temperatur im Theater<br />
zu erreichen muss um 1°° Uhr begonnen werden zu kühlen.<br />
819000 Watt<br />
819 kW h<br />
128,54 €<br />
St romverbrauch nachher<br />
Durch die höhere Motorleistung kann die Klimaanlage erst um 11°° Uhr<br />
eingeschaltet werden. Ab 16°° Uhr wird die Leistung automatisch um<br />
50 % gedrosselt, da die gewünschte Temperatur erreicht ist.<br />
11°° - 16°° Uhr 16°° - 22°° Uhr<br />
270000 Watt 162000 Watt<br />
270 kW h 162 kW h<br />
42,38 € 25,43 €<br />
GESAMT 67,80 €<br />
Ersparnis pro Auf führung 60,74 €<br />
Bei durschnitt lich 3 Auf führungen pro Woche ergibt es eine Ersparnis<br />
von 182,22 €<br />
die Grünanlagen, wird auf eine andere, eine nachhaltigere<br />
Stufe gestellt.<br />
Dank Lüftungsregelung: 65.000<br />
Kilowattstunden weniger<br />
Ökologie, Ökonomie und den bestmöglichen<br />
Komfort für die Patienten miteinander in Einklang<br />
zu bringen, sei alles andere als einfach, „aber es<br />
lohnt sich“, sagt Thorsten Großstück. Der Verwaltungsleiter<br />
der Schmieder Kliniken am Standort in<br />
<strong>Heidelberg</strong> verweist auf das Jahr 2006, als mit Hilfe<br />
der Projekt-Expertise die Renovierung des alten Bestandsgebäudes<br />
in Angriff genommen wurde. Beispielsweise<br />
erhielt die Klinik eine Intervallsteuerung<br />
der Lüftungstechnik. Bis dahin bedeutete „optimale<br />
Belüftung“ 24-stündiger Betrieb. Mit der optimierten<br />
Lüftungsregelung fließen Parameter wie<br />
optimale Luftqualität, dafür benötigte Menge und<br />
Raumnutzung in die Steuerung mit ein. Im Ergebnis<br />
sank der Stromverbrauch um rund 65.000 Kilowattstunden.<br />
Dies entspricht einer Kostensenkung<br />
von zirka <strong>10</strong>.000 Euro beziehungsweise 40 Tonnen<br />
weniger CO 2-Emissionen.<br />
Die Klinik auf dem Speyererhof feierte Ende Februar<br />
2011 die Eröffnung des Erweiterungsbaus.<br />
Sie wuchs um 40 Prozent. In die Planung seien<br />
viele Ideen und Informationen aus der Projektteilnahme<br />
eingeflossen. Und: „Von unserem Wissen<br />
und der Erfahrung aus <strong>Nachhaltiges</strong> <strong>Wirtschaften</strong><br />
konnten wir auch an die anderen Schmieder<br />
Kliniken etwas weitergeben“, sagt<br />
Großstück. Die Stiftungskliniken bieten<br />
neurologische Krankenhausbehandlung<br />
und Rehabilitation an sechs Standorten<br />
in Baden-Württemberg. Jährlich werden<br />
rund 13.000 neurologische Patienten<br />
aller Schweregrade behandelt, wobei<br />
die Kliniken einen europaweiten Ruf als<br />
Kompetenzzentrum für Neurologie erwarben.<br />
„Wir verstehen nachhaltiges <strong>Wirtschaften</strong><br />
als unternehmerische Aufgabe.<br />
Mit intelligenten Konzepten<br />
und Innovationsbereitschaft können<br />
erfolgreiche Betriebsführung und Erhalt<br />
der Umwelt in Einklang gebracht<br />
werden“, sagt Dr. Dagmar Schmieder,<br />
Geschäftsführende Gesellschafterin<br />
der Schmieder Kliniken. Der <strong>Heidelberg</strong>er<br />
Standort plant für nächstes<br />
Jahr eine Revalidierung innerhalb<br />
<strong>Nachhaltiges</strong> <strong>Wirtschaften</strong>.