Kurze Gedanken über die Psalmen - Bibelkommentare.de
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<strong>Kurze</strong> <strong>Gedanken</strong> <strong>über</strong> <strong>die</strong> <strong>Psalmen</strong> (J.G.B.) Psalm 88<br />
Psalm 88<br />
Wir vernehmen in <strong>die</strong>sem Psalm einen <strong>de</strong>r Schreie, <strong>die</strong> von <strong>de</strong>m Sohn aus Hebräer 5,7<br />
geäußert wer<strong>de</strong>n und sich an <strong>de</strong>n richten, „<strong>de</strong>r ihn aus <strong>de</strong>m Tod zu erretten vermochte“.<br />
Den Zeitpunkt können wir zwischen seiner Festnahme im Garten Gethsemane und <strong>de</strong>m<br />
Kreuz einordnen. Es war <strong>die</strong> Zeit, als ihn alle verlassen hatten und er nicht „herauskommen“<br />
konnte (V. 9.18.19). Das To<strong>de</strong>surteil stand unmittelbar vor ihm, obwohl er sein ganzes Leben<br />
praktisch „von seiner Jugend an verschie<strong>de</strong>n war“ (V. 16), bzw. täglich starb, wie es <strong>de</strong>r<br />
Apostel ausdrückt (1. Kor 15,31). Doch es war ganz beson<strong>de</strong>rs <strong>die</strong>se Perio<strong>de</strong>, in welcher er<br />
„unter <strong>de</strong>n Toten hingestreckt“ wur<strong>de</strong>. In <strong>de</strong>n anschließen<strong>de</strong>n drei Stun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Finsternis,<br />
<strong>die</strong> mit <strong>de</strong>r Gabe seines Blutes, bzw. Lebens en<strong>de</strong>ten, ertrug er dann das Gericht <strong>über</strong> <strong>die</strong><br />
Sün<strong>de</strong> durch <strong>die</strong> zermalmen<strong>de</strong> Hand eines gerechten Gottes. Wir können beobachten, dass<br />
<strong>die</strong> Lei<strong>de</strong>n während seines Lebens von <strong>de</strong>n Menschen kamen, weil er gerecht war. Als er<br />
jedoch zur Sün<strong>de</strong> für uns gemacht wur<strong>de</strong>, erfuhr er <strong>die</strong> ganze Schwere <strong>de</strong>s Gerichts von<br />
Gottes Seite. Während <strong>de</strong>r drei Stun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Finsternis litt er an einem Ort, <strong>de</strong>r durch keinen<br />
freundlichen Strahl göttlicher Liebe erhellt wur<strong>de</strong>, weil <strong>die</strong> Sün<strong>de</strong> <strong>die</strong> Szene beherrschte.<br />
Das Opfer, das für uns zur Sün<strong>de</strong> gemacht wur<strong>de</strong>, und Gott konnten sich nur zurückziehen,<br />
um <strong>die</strong> Frage <strong>de</strong>r Sün<strong>de</strong> allein zu klären.<br />
Jesus fleht hier um seine Befreiung vom Tod (vgl. Ps 6,6; 30,10; 115,17), weil <strong>die</strong> Toten Gott<br />
nicht preisen können und das Grab sein Güte nicht erzählen kann. Gott ist nicht ein Gott<br />
<strong>de</strong>r Toten, son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Lebendigen. Durch <strong>de</strong>n Heiligen Geist geleitet ruft Hiskia: „Der<br />
Leben<strong>de</strong>, <strong>de</strong>r Leben<strong>de</strong>, <strong>de</strong>r preist dich“ (Jes 38,19) und öffnet seine Lippen als einer, <strong>de</strong>r <strong>die</strong><br />
Auferstehung in seinem Leben erfahren hat. Jesus ruft hier um Befreiung und stützt sich<br />
auf <strong>die</strong> gesegnete Wahrheit, dass Gott nicht im Tod, son<strong>de</strong>rn im Leben erfahren wird. „Ich<br />
wer<strong>de</strong> nicht sterben, son<strong>de</strong>rn leben und <strong>die</strong> Taten Jahs erzählen“ (Ps 118,17).<br />
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