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Kurze Gedanken über die Psalmen - Bibelkommentare.de

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<strong>Kurze</strong> <strong>Gedanken</strong> <strong>über</strong> <strong>die</strong> <strong>Psalmen</strong> (J.G.B.) Psalm 90<br />

Psalm 90<br />

Der Anbeter o<strong>de</strong>r „Mann Gottes“ drückt zu Beginn <strong>die</strong>ses Psalms seine <strong>Gedanken</strong> <strong>über</strong> <strong>die</strong><br />

Vergänglichkeit <strong>über</strong> alles und je<strong>de</strong>n außer <strong>de</strong>m Herrn und <strong>de</strong>nen, <strong>die</strong> ihm vertrauen, aus.<br />

Der Herr bestätigt <strong>die</strong>sen <strong>Gedanken</strong> selbst, wenn er in Matthäus 24,35 sagt: „Der Himmel<br />

und <strong>die</strong> Er<strong>de</strong> vergehen wer<strong>de</strong>n, meine Worte aber wer<strong>de</strong>n nicht vergehen“.<br />

Der Anbeter gesteht dann <strong>die</strong> menschliche Schwachheit ein und stellt <strong>die</strong> Ursachen vor.<br />

In <strong>de</strong>m Zug äußert er sein Verlangen, dass er trotz <strong>die</strong>ser Schwachheit ein weises Herz<br />

erlangen und auf <strong>de</strong>n Herrn warten möge. Er schließt mit <strong>de</strong>m Wunsch auf <strong>die</strong> Wie<strong>de</strong>rkunft<br />

<strong>de</strong>s Herrn, wenn Stabilität an <strong>die</strong> Stelle <strong>de</strong>r Schwachheit treten und Schönheit <strong>die</strong> Asche<br />

und <strong>de</strong>n Staub ersetzen wird.<br />

Das Herz ist so mit <strong>de</strong>r Größe von <strong>de</strong>m beschäftigt, was Gott ist, dass sie <strong>de</strong>n Sinn für <strong>die</strong><br />

Entfernung zwischen <strong>de</strong>m Urteil <strong>de</strong>s To<strong>de</strong>s <strong>über</strong> <strong>de</strong>n Menschen und seine Rückkehr aus<br />

<strong>de</strong>m Tod verloren zu haben scheint (V. 4). Der Apostel Petrus scheint sich durch <strong>de</strong>n Geist<br />

geleitet in seinem zweiten Brief auf <strong>die</strong>sen Vers zu beziehen (2. Pet 3,8).<br />

Der Geist Gottes benutzt hier <strong>de</strong>n Mann Gottes, um in <strong>die</strong>sem Psalm auf <strong>die</strong> neue Schöpfung<br />

in Christus Jesus zu sprechen zu kommen. Es ist klar, dass er <strong>die</strong>ses Geheimnis nicht in<br />

<strong>de</strong>rselben Fülle darstellen konnte, wie <strong>de</strong>r Schriftgelehrte in Matthäus 13, <strong>de</strong>r im Reich <strong>de</strong>r<br />

Himmel unterrichtet ist. Trotz<strong>de</strong>m wird <strong>die</strong>se Wahrheit berührt. Es wird einen himmlischen<br />

und einen irdischen Bereich geben, aber bei<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n eine neue Schöpfung bil<strong>de</strong>n. Die Frau<br />

<strong>de</strong>s Lammes, <strong>die</strong> himmlische Stadt, wird <strong>die</strong>se Herrlichkeit Gottes in ihr tragen (Off 21,11).<br />

Doch auch Israel und <strong>de</strong>r irdischen Stadt wird <strong>die</strong>se Herrlichkeit bekannt sein. Sie wird<br />

<strong>über</strong> ihr (nicht in ihr) scheinen: „Steh auf, leuchte; <strong>de</strong>nn <strong>de</strong>in Licht ist gekommen, und<br />

<strong>die</strong> Herrlichkeit <strong>de</strong>s Herrn ist <strong>über</strong> dir aufgegangen“ (Jes 60,1). Je<strong>de</strong>r wird sich daran<br />

erfreuen, wenn auch in unterschiedlichem Maße. Deshalb haben wir hier einen Ruf eines<br />

Mannes Gottes vor uns, <strong>de</strong>r verständnisvoll auf das Königreich vorausblickt, obwohl seine<br />

Hoffnungen jüdisch, bzw. irdisch sind. „Lass <strong>de</strong>inen Knechten <strong>de</strong>in Tun erscheinen und<br />

<strong>de</strong>ine Majestät <strong>über</strong> ihren Söhnen“ (V. 16). Diese Sprache zeigt uns, dass <strong>de</strong>r Sprecher<br />

ist Israel ist, obwohl <strong>über</strong> <strong>de</strong>n Menschen an sich gesprochen wird. Das stellt jedoch keine<br />

Schwierigkeit dar, weil <strong>de</strong>r Mensch in <strong>de</strong>m Ju<strong>de</strong>n einer Prüfung unterzogen wor<strong>de</strong>n ist. Der<br />

Fall Israels ist ein Zeugnis <strong>de</strong>r menschlichen Schwachheit. Der Psalmist nennt hier 70 Jahre<br />

als Zeitspanne, <strong>die</strong> ein Zeichen <strong>de</strong>r Schwachheit und Nichtigkeit <strong>de</strong>s Menschen ist und<br />

es waren genau 70 Jahre, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Schwachheit Israels kennzeichneten, als sie sich in <strong>de</strong>r<br />

Gefangenschaft Babylons aufhalten mussten.<br />

Wie gesegnet ist jedoch <strong>de</strong>r allgemeine Grundsatz, <strong>de</strong>r hier zum Ausdruck kommt. Die neue<br />

Schöpfung fand ihre Grundlage nicht in <strong>de</strong>m Staub, son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>m Herrn selbst. Dem Herrn,<br />

www.bibelkommentare.<strong>de</strong> 30

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