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Download PDF - Bund gegen Missbrauch der Tiere

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W ALE IN N OT<br />

Das tun Sie für <strong>Tiere</strong><br />

FÜR DEN SCHUTZ DER ME<br />

ANDREAS MORLOKS PROTESTMARSCH NACH N<br />

1986 untersagte die Internationale<br />

Walfangkommission<br />

(IWC) den kommerziellen Walfang<br />

und die Jagd auf Großwale.<br />

Das Verbot wurde weltweit<br />

begrüßt, nachdem sich die<br />

Bestände verheerend dezimiert<br />

hatten. Nach Schätzungen<br />

haben kaum 5% <strong>der</strong> intelligenten<br />

Meeressäuger die<br />

massive Bejagung <strong>der</strong> Walfangnationen<br />

überlebt.<br />

Trotz Fangverbot wird die Jagd auf Wale fortgesetzt<br />

Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 1/2006<br />

20<br />

Blutbad auf den Faröer-Inseln<br />

Eine Schande: Norwegen fühlt sich<br />

durch sein Veto nicht an das internationale<br />

Abkommen gebunden! Seit 1993<br />

hat es offiziell den kommerziellen Walfang<br />

wie<strong>der</strong> aufgenommen und die<br />

Proteste <strong>der</strong> IWC-Mitglie<strong>der</strong> konsequent<br />

ignoriert. Für dieses Jahr wurde<br />

die Fangquote sogar noch heraufgesetzt:<br />

Die Regierung hat 1052 Wale zur<br />

Bejagung freigegeben, obwohl <strong>der</strong> Absatz<br />

von Walfleisch im eigenen Land<br />

rückläufig ist.<br />

Für Andreas Morlok Anlass genug,<br />

auch in diesem Jahr wie<strong>der</strong> mit einer<br />

spektakulären Aktion auf die bedrohten<br />

Meeressäuger aufmerksam zu machen.<br />

Der 40jährige hat einen Protestmarsch<br />

vom Bodensee nach Norwegen<br />

angekündigt. Am 1. April wird Andreas<br />

Morlok in seinem Heimatort Radolfzell<br />

aufbrechen, über Basel, Köln, Emden<br />

nach Kiel laufen und mit seinem<br />

fünf Meter langen, rollenden Walmodell<br />

die Fähre nach Oslo besteigen.<br />

"Ich habe als Kind im Fernsehen die<br />

Jagd auf Wale gesehen", sagt er, "und<br />

diese Szenen mein Leben nicht vergessen."<br />

Über 25.000 Großwale sind seit<br />

dem internationalen Walfangverbot<br />

getötet worden; Hun<strong>der</strong>ttausende von<br />

Kleinwalen, zu denen auch Delphine<br />

Selbst Kin<strong>der</strong> beteiligen sich<br />

zählen, nicht mitgerechnet. Denn<br />

Kleinwale stehen nicht unter Schutz.<br />

Wie Norwegen hat auch Japan die<br />

Fangquote für dieses Jahr auf über<br />

1000 <strong>Tiere</strong> erhöht. Dabei nutzt die Regierung<br />

ein Schlupfloch, das die IWC<br />

nach dem weltweiten Walfangverbot<br />

ermöglichte: die Bejagung zu "wissenschaftlichen<br />

Zwecken". Obwohl bekannt<br />

ist, dass Japan unter dem Deckmantel<br />

<strong>der</strong> Forschung kommerziellen<br />

Walfang betreibt, hat die IWC außer einer<br />

Verurteilung des Verhaltens keine<br />

weiteren Konsequenzen gezogen.<br />

Die Japaner bezeichnen Wale als<br />

"Schädlinge" des Meeres, die einzig die<br />

Fischbestände dezimierten. Ähnlich bestreitet<br />

auch Island eine Auswirkung<br />

<strong>der</strong> Jagd auf die Walpopulation und<br />

hat 2003 den Fang wie<strong>der</strong> aufgenommen.<br />

Die dänischen Faröer Inseln berufen<br />

sich auf ihre 400 Jahre alte Tradition,<br />

um das Blutbad an den Walen<br />

zu rechtfertigen. Bil<strong>der</strong> von den zu Tode<br />

geprügelten Walen schockieren<br />

Jahr für Jahr die Öffentlichkeit.<br />

"Die Wale sind heute Teil des angeschlagenen,<br />

maritinen Ökosystems",<br />

erklärt Andreas Morlok, "und brauchen<br />

unseren gemeinsamen, weltweiten<br />

Schutz." Ca. 300.000 Meeressäuger,<br />

so die Vermutung von Wissenschaftlern,<br />

fallen pro Jahr dem Fortschritt und<br />

damit indirekt dem Menschen zum Opfer:<br />

Immer häufiger verfangen sich Wale<br />

in Stell- und Treibnetzen und ertrinken<br />

jämmerlich,<br />

Text: Claudia Lotz<br />

Fotos: Andreas Morlok, Jürgen Ortmüller, Paul Watson

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