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«Unser Klima spielt verrückt.» Beharrlich vorwärts. - CARITAS ...

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Caritas-Fairtrade /claro fair trade<br />

Der Stoff, aus dem<br />

Träume gemacht sind<br />

Die indische Druckerei Brindaban<br />

Prints färbt und bedruckt Stoffe für den<br />

fairen Handel. Das Unternehmen<br />

sichert Arbeitsplätze und zahlt faire<br />

Löhne. Damit trägt es zur Verringerung<br />

der Landflucht bei.<br />

Wenn Dipankar Mondal mit dem Velo<br />

zur Arbeit fährt, hat er es nicht weit. Nur<br />

zwei Kilometer von seinem Dorf Parbatur<br />

in Westbengalen, Indien, entfernt liegt die<br />

kleine Textil-Druckerei Brindaban Prints,<br />

in der der 29-Jährige arbeitet. Dipankar ist<br />

für den Job sehr dankbar, denn nach Jahren<br />

ohne eigenes Einkommen kann er nun<br />

endlich zum Überleben seiner Familie beitragen.<br />

Und dies praktisch vor der Haustür.<br />

Die Gegend bietet sonst kaum Möglichkeiten,<br />

einer bezahlten Arbeit nachzugehen.<br />

Die meisten Dorfbewohner leben von der<br />

Landwirtschaft, sie bauen Reis und Gemüse<br />

an und können, in guten Erntejahren, mit<br />

dem Verkauf ihrer Produkte ein wenig Geld<br />

verdienen.<br />

Landflucht verhindern<br />

Wer nicht im Dorf bleibt, sucht sein Glück<br />

anderswo: «Meist wandern die Männer in<br />

die grossen Städte aus und arbeiten dort<strong>»</strong>,<br />

«Ich bin glücklich über unsere Situation.<strong>»</strong><br />

sagt Dipankar. «Sie lassen ihre Familien zurück<br />

und schicken ihnen Geld.<strong>»</strong><br />

Brindaban Prints bietet 14 Männern aus<br />

der Region eine Alternative zur Landflucht<br />

und beschäftigt diese zu fairen Bedingungen.<br />

Dies ist dank der Zusammenarbeit von<br />

Brindaban mit Sasha, einer indischen Fairtrade-Organisation,<br />

überhaupt erst möglich<br />

geworden. Von Sasha erhielt die Druckerei<br />

ihren ersten grossen Auftrag, 1000 Stoffeinheiten<br />

mussten bedruckt werden. Sasha<br />

unterstützt den ehemaligen Kleinstbetrieb<br />

mit Know-how und Finanzen. Mit einem<br />

Kredit der Fairtrade-Organisation konnte<br />

Brindaban Land kaufen und ein neues Produktionsgebäude<br />

errichten.<br />

Diese Kooperation verpflichtet aber<br />

auch. Eine Pflicht, der der Druckerei-Inhaber<br />

gerne und gewissenhaft nachkommt:<br />

Den Angestellten werden Garantielöhne<br />

ausbezahlt, es gibt geregelte Arbeitszeiten<br />

und eine Kostenübernahme bei medizinischen<br />

Behandlungen.<br />

Einkommen sichern<br />

Dipankars Träume haben sich mit Brindaban<br />

erfüllt: «In den wenigsten Familien gibt es<br />

jemanden, der einen Verdienst nach Hause<br />

bringt. Ich bin glücklich über unsere Situa­<br />

Bild: Im langwierigen Verfahren wird die<br />

Farbe aufgetragen, fixiert und getrocknet.<br />

Daraus entstehen zarte Textilien.<br />

tion<strong>»</strong>, sagt er. Zudem seien alle gesund und<br />

zufrieden, mehr brauche er nicht.<br />

Arbeit mit Farbe<br />

Der Familienvater wurde bei Brindaban im<br />

Textil-Siebdruck ausgebildet. In diesem Verfahren<br />

wird der Stoff über Vorlagen direkt<br />

mit der Farbe oder der Farbpaste bedruckt.<br />

Für jede Farbe wird ein eigenes Sieb angefertigt<br />

und die Vorlagen können etwa 400<br />

Mal verwendet werden. Nach dem Farbauftrag<br />

werden die Drucke durch Dampf<br />

bei 170 Grad fixiert. Als Stoffe kommen<br />

Chiffon-Seide oder Chanderheri, ein Seiden-Baumwoll-Gemisch,<br />

zum Einsatz. (use)<br />

Bilder: Sonja Picciati/Caritas Schweiz, zVg<br />

«Menschen<strong>»</strong> 2/13 Caritas 29

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