Das Wichtigste für unsere Patienten ist, dass sich rasch etwas ändert.
«Der unmittelbarste Raum eines jeden ist er selbst, sein eigener Körper.» Sandra Wallner, Craniosakraltherapie garantiert uns den besten Überblick und ermöglicht unseren Patienten, Menschen mit ähnlichen Symptomen zu begegnen. Eine positive Entwicklung mitverfolgen zu können, kann entscheidend dabei helfen, auch in schwierigen Zeiten durchzuhalten. Im individuellen Raum auf der Station und in den therapeutischen Gruppen bereiten sich unsere Patienten darauf vor, in ihr Lebensumfeld zurückzukehren. Erst «draussen» wird sich zeigen, ob sie die vielfältigen Erkenntnisse, die neuen Ressourcen und Strategien, die wir ihnen vermittelt haben, nutzen können, um gesund zu bleiben. Wir möchten unsere Patienten nur so wenig und so kurz wie notwendig aus ihrem Umfeld herauslösen, um ihr soziales Beziehungsnetz und ihren Alltag nicht zu gefährden. Darum sind unsere Stationen, wenn immer möglich, offen geführt; Besuch ist willkommen, und an den Wochenenden gehen die meisten unserer Patienten nach Hause. In jeder Phase – vom Eintritt bis zum Verlassen der Klinik – ist die grösstmögliche Autonomie der Patienten unser Ziel. Sie müssen lernen oder wieder lernen, Raum für sich zu beanspruchen und ihn zu gestalten, ihrem Leben eine Struktur zu geben und sich von ihrer Krankheit nicht einengen zu lassen. Sie können auch lernen, darauf zu vertrauen, dass wir und ihr Umfeld sie auch in schwierigen Zeiten mittragen können, dass wir ihnen die richtigen Türen öffnen können, um nach Klinik austritt wieder Fuss zu fassen. Einblick «Als Partnerin meines Ehemannes im eigenen Betrieb und als Mutter war ich jahrelang sehr ausgelastet. Als mich einschneidende Lebensveränderungen getroffen haben, ein Todesfall, eine schwere Erkrankung, wurde alles zu viel. Ich habe mich zurückgezogen, geweint, mich nicht getraut, hinauszugehen. Nach ambulanten und halb-stationären Therapieversuchen bin ich ins ‹Schlössli› gekommen. Mein Umfeld war froh, dass endlich etwas geht; für mich selbst war der Eintritt furchtbar. Ich war nervös, hatte Angst und falsche Vorstellungen, was mich erwartet. Es geht mir aber besser, seit ich hier bin. Ich bin in einem geschützten Raum, abgegrenzt, auch gegen Besucher oder Telefone, wenn ich nicht mag. Die anderen hier machen Ähnliches durch und verstehen mich. Es gibt auch Negatives: Wenn eine Therapie ausfällt oder ich in einem schlechten Moment auf mich selbst gestellt bleibe. Andererseits muss ich genau damit wieder umzugehen lernen. Der Klinikaufenthalt hat mein Leben verändert. Wir wollen nach meiner Heimkehr ganz neu anfangen.» F. B., Patientin Privatstation S3 Gesprächspartner <strong>Clienia</strong> Schlössli AG: Martin E. Keck, Ärztlicher Direktor; Peter Strate, Chefarzt Erwachsenenpsychiatrie; Peter Weibel, Bereichsleiter Pflege Erwachsenenpsychiatrie; Ada Nierop, Leitende Psychologin der Privatstation für Stressfolgeerkrankungen; René Gallati, Medizinischer Masseur; Barbara Heller, Musiktherapeutin; Sandra Wallner, Craniosakraltherapie. Aufgezeichnet von Charlotte Walder Briner, Verantwortliche Kommunikation <strong>Clienia</strong> Schlössli AG Erwachsenenpsychiatrie <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> 15