Wer das Bergheim kennen lernt, stellt bald fest, wie vital dieser Raum ist.
«Wir wollen nur jene Schranken setzen, die nötig sind, um unsere Bewohner und unsere Mitarbeiter zu schützen.» Anita Schlüsselberger, Leiterin <strong>Clienia</strong> Bergheim Damit sich die Menschen, die bei uns leben, wohl fühlen, müssen auch unsere Mitarbeiter gerne bei uns sein. Die Pflegenden, das Aktivierungsteam, das Personal unserer Küche, des Technischen Dienstes und der Reinigung, aber auch unserer Verwaltung: Sie alle gestalten das <strong>Clienia</strong> Bergheim durch ihre tägliche, anstrengende Arbeit. Vor allem mit dementen Bewohnern sind wir gefordert. Diese leben noch einmal in einer ganz eigenen Welt, zu der wir nur noch begrenzt Zugang haben. Dennoch können wir ihnen begegnen, und sie können uns zu verstehen geben, wenn es uns gelingt, ihr Leben wärmer und geborgener zu machen. Ein Lächeln oder ein Wort von jemandem, der schon lange nicht mehr geredet hat, betrachten wir als Geschenk. Unsere Mitarbeiter begleiten die Bewohner durch jeden Tag, aber auch durch das ganze Jahr. Sie dekorieren das Haus weihnächtlich, feiern Geburtstage oder holen für jene, die nicht nach draussen gehen, einmal ein bisschen Schnee in den Gemeinschaftsraum herein. Unser Küchenpersonal bereitet jeden Tag 200 Mittagsmahlzeiten zu; stets wissend, dass das Essen für unsere Bewohner den Höhepunkt des Tages darstellt. Ihre Kritik kann hart und direkt sein, und Experimentierfreude ist nicht gefragt. Auch unsere Geburtstagskinder wünschen sich stets traditionelles Essen wie Schnitzel mit Pommes Frites, Café complet oder Schwarzwälder Torte. Wir freuen uns, wenn wir ihnen auch mit diesen bekannten Gerichten ein heimatliches Gefühl vermitteln können. Wir wissen, dass die wenigsten unserer Bewohner freiwillig bei uns leben. Viele haben eine jahrelange Odyssee hinter sich. Wenn wir unsere Aufgabe gut machen, dann dürfen wir miterleben, wie auch Menschen, die uns am Anfang abgelehnt haben, sich schliesslich bei uns einleben, wie sie uns akzeptieren und auch zueinander Sorge tragen. So klein ihre Welt vielleicht scheinen mag: Sie möchten trotzdem teilen, trösten, etwas zurückgeben, etwas für die Gemeinschaft tun. Sie sind bei uns daheim. Einblick «Ich lebe in zwei Welten, denn ich darf probeweise auch zurück in meine Wohnung. Aber zuhause bin ich auch hier. Ich habe Freunde hier, und es ist schön, dass sich jemand auf mich freut. Ich werde gebraucht. Zum Beispiel helfe ich beim Servieren des Essens. Auch meiner Mitbewohnerin helfe ich. Sie sagt, sie würde mich sehr vermissen. Ich selber wäre manchmal lieber allein. Ein eigener Raum – das wäre schön. Man könnte sich bewegen, ohne zu denken, dass man jemanden stört. Ich hätte einen grossen Tisch, ein Telefon und einen Fernseher. Ich würde die Tagesschau schauen. Ich will wissen, was draussen läuft. Darum verlasse ich das Bergheim jeden Tag einmal, zum Spazieren oder Einkaufen. Ich mag es aber auch, innerhalb des Heims zu sein und zum Beispiel zu malen. Als Kind habe ich Geige gespielt. Das kann ich nun nicht mehr. Ich habe einfach nicht genug Zeit für alles.» K. B., Bergheim-Bewohnerin Gesprächspartner <strong>Clienia</strong> Bergheim AG: Anita Schlüsselberger, Leiterin <strong>Clienia</strong> Bergheim; Regula Stengel, Heimärztin; Verena Zwicker, Stationsleiterin; Anna McShine, Aktivierungsfachfrau; Pedro Da Mota, Teamleiter Reinigung; Nadine Looser, Empfang; Daniel Huber, Küchenchef; Antje Damm, dipl. Pflegefachfrau; Anja Kriesi, Pflegehelferin; Frau R., Angehörige. Aufgezeichnet von Charlotte Walder Briner, Verantwortliche Kommunikation <strong>Clienia</strong> Schlössli AG Langzeitpflege <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> 23