September 2013 - Der Monat
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«IT schafft zu allererst Transparenz»,<br />
erklärt Stefan Seidel den<br />
Vorteil, den IT auch kleinen und<br />
mittleren Unternehmen bringt.<br />
Foto: Uni Liechtenstein<br />
Kostenersparnis und Ressourcenschonung<br />
ermöglicht. Gleichzeitig<br />
begreift ein Teil der Unternehmen<br />
Nachhaltigkeit als bewusste Art des Wirtschaftens,<br />
das Reputation und eine führende<br />
Marktposition einbringt. Nachhaltiges Wirtschaften<br />
ist für sie kein Selbstzweck, sondern Teil kaufmännischen<br />
Kalküls und Treiber von Innovation.<br />
Diese Unternehmen entwickeln Dienstleistungen,<br />
Herstellung und Produkte beständig so weiter,<br />
dass sie Ressourcen sparen, die Umwelt weniger belasten<br />
und dem Kunden mehr Nutzen bringen.<br />
«Wir beobachten immer häufiger, dass Kunden bei<br />
den Unternehmen kaufen, die nachhaltige Ziele<br />
glaubwürdig verfolgen», bekräftigt Stefan Seidel.<br />
Erst kürzlich habe ihm der Leiter «Sustainability<br />
Operations» eines grossen deutschen Softwareanbieters<br />
bestätigt, wie dringend sich Unternehmen<br />
mit dem Thema Nachhaltigkeit befassen müssten,<br />
wollen sie nicht vom Markt verdrängt werden.<br />
Soll Nachhaltigkeit in «Fleisch<br />
und Blut» eines Unternehmens übergehen, braucht<br />
es aber eine ganze Menge: die Mitarbeiter, die Verankerung<br />
der Verantwortung auf der Führungsebene,<br />
eine Plattform zur Planung, Steuerung und<br />
Koordination des Nachhaltigkeitsmanagements,<br />
ein Netzwerk zwischen den relevanten Unternehmensbereichen,<br />
ein formales Reporting, eine Koordinationsfunktion…<br />
«Unsere Forschung hat gezeigt,<br />
dass Bottom-up und Top-Down in einem<br />
Unternehmen wesentlich sind, damit der Wandel<br />
gelingt», unterstreicht Seidel. Das Management<br />
müsse die Ziele definieren und bereit sein zu investieren,<br />
die Mitarbeiter müssten Motivation und Engagement<br />
aufbringen. Dies könne bei ganz kleinen<br />
Dingen beginnen, wie etwa dem sparsameren Verbrauch<br />
von Plastikbechern. <strong>Der</strong> Wille zur Veränderung<br />
sei entscheidend.<br />
Konzept für nachhaltige Unternehmensführung<br />
Die Forscher an der Universität<br />
Liechtenstein haben ein theoretisches Modell in<br />
Sachen nachhaltiger Unternehmensführung entwickelt,<br />
das aufzeigt, wie die Transformation mittels<br />
IT gelingt. «Unsere Forschung liefert wichtige<br />
Hinweise auf das Zusammenspiel von Managemententscheidungen,<br />
Mitarbeiterengagement und<br />
IT», sagt Assistenzprofessor Stefan Seidel. Die Ergebnisse<br />
dienen dazu, IT-basierte Systeme für<br />
Nachhaltigkeit zu entwickeln und zielführend einzusetzen.<br />
Als Kompetenzzentrum für IT und Geschäftsprozessmanagement<br />
betritt die Universität<br />
Liechtenstein noch wenig erkundetes Neuland und<br />
arbeitet dabei mit internationalen Partnern, unter<br />
anderem in den USA und Australien, zusammen.<br />
Publik macht das Institut für<br />
Wirtschaftsinformatik die Forschungsergebnisse<br />
regional und international. In Büchern, Fachzeitschriften<br />
und Seminaren. Für viele Unternehmen<br />
ist das Thema neu, in der Öffentlichkeit wird es<br />
noch kaum diskutiert. Mittlerweile hat das Forscherteam<br />
der Uni Liechtenstein dazu beigetragen,<br />
dass sich ein genaueres Verständnis der Rolle von<br />
IT für die Transformation zur Nachhaltigkeit entwickelt.<br />
Zudem hat es Fragen beantwortet, wie die<br />
IT dafür aussehen muss. Für die Unternehmen der<br />
Region Rheintal ein entscheidender Wettbewerbsvorteil.<br />
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SEPTEMBER <strong>2013</strong>