30.12.2013 Aufrufe

September 2013 - Der Monat

September 2013 - Der Monat

September 2013 - Der Monat

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Fürst Franz Josef II. und<br />

Regierungschef Josef Hoop<br />

auf Schloss Vaduz.<br />

politische Vergehen, Ausschaltung des Einflusses<br />

der jüdischen Fürstin Elsa. Als sich eine aussichtslose<br />

Lage abzeichnete, verliess Schaedler den Landtag,<br />

die anderen VU-Abgeordneten blieben, womit<br />

der Weg für die «einstimmige» Haltung des Landtags<br />

zu einer Erklärung für Unabhängigkeit und Eigenständigkeit<br />

geebnet war.<br />

Wechsel von Fürst Franz I. zu<br />

Fürst Franz Josef II.<br />

Was in jener Landtagssitzung<br />

nicht erreicht worden war, kam ein paar Tage<br />

später in einer Besprechung von Vertretern der<br />

Bürgerpartei und der Union doch zustande, die innenpolitische<br />

Befriedung. Beide Parteien bekannten<br />

sich zur Verfassung, zur Eigenständigkeit, zum<br />

Fürstenhaus sowie zu den Verträgen mit der<br />

Schweiz. Zudem wurden die Einführung des Proporzwahlrechts<br />

bei den Wahlen und die Bildung<br />

einer Koalitionsregierung vereinbart.<br />

<strong>Der</strong> Anschluss Liechtensteins<br />

auch in Berlin ein Thema<br />

Veränderungen gab es auch im<br />

Fürstenhaus. Mit dem Tod von Fürst Franz I. am<br />

25. Juli 1938 übernahm Prinz Franz Josef als neuer<br />

Fürst die Regierungsgeschäfte, gut vorbereitet auf<br />

sein Amt als Staatsoberhaupt, weil er sich als Prinzregent<br />

schon im Land aufgehalten, Besprechungen<br />

mit Regierung und Landtag geführt und allen<br />

Gemeinden einen Besuch abgestattet hatte. In einem<br />

Aufruf an die Bevölkerung gelobte Fürst Franz<br />

Josef II., «meinem Land ein gerechter Fürst zu sein»<br />

und «die verfassungsmässigen Freiheiten zu wahren».<br />

Ob «Anschluss oder weiterhin souverän?»,<br />

wie die Ausstellung über das Jahr 1938 in Liechtenstein<br />

heisst, diese Frage wurde damals nicht nur<br />

im Lande selbst, sondern auch in der Schweiz und<br />

im Deutschen Reich diskutiert. Nationalsozialistische<br />

Kräfte in Liechtenstein waren für den Anschluss<br />

bereit, doch aus Berlin kam eine Absage.<br />

Die «Liechtenstein-Frage» sei nach dem Anschluss<br />

Österreichs eine Woche lang offen gewesen, schreibt<br />

Peter Geiger in seinen historischen Abhandlungen,<br />

womit deutlich wird, dass eine Woche lang<br />

«Anschluss-Gefahr» bestand. Goebbels sei für den<br />

Anschluss bereit gewesen, doch Aussenminister<br />

Ribbentrop dagegen. Am 18. März habe dann<br />

Hitler selbst abschliessend die Entscheidung getroffen,<br />

das kleine Fürstentum vorläufig in Ruhe<br />

zu lassen… |<br />

Anschluss oder weiterhin souverän?<br />

Das Liechtensteinische Landesmuseum zeigt eine Ausstellung, welche<br />

die Situation in Liechtenstein im Jahr 1938 zeigt. Ein Schicksalsjahr<br />

für Europa und Liechtenstein, nach dem Anschluss Österreichs<br />

an das Deutsche Reich und vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs.<br />

<strong>Der</strong> Ausstellungstitel weist auf unterschiedliche Bestrebungen<br />

in Liechtenstein hin: Ebenfalls Anschluss an das Deutsche Reich<br />

oder Bewahrung der Eigenständigkeit! Die Ausstellung öffnet am 12.<br />

<strong>September</strong> <strong>2013</strong> und dauert bis zum 5. Januar 2014. Ausführliche<br />

Beschreibungen des Schicksalsjahrs 1938 befinden sich im Jahrbuch<br />

des Historischen Vereins, Band 88 – Peter Geiger: «Liechtenstein<br />

im Jahre 1938» und in den zwei Bänden von Peter Geiger:<br />

«Krisenzeit – Liechtenstein in den Dreissigerjahren 1928 – 1939». Die<br />

Bücher sind im Buchzentrum erhältlich: www.buchzentrum.li<br />

SEPTEMBER <strong>2013</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!