September 2013 - Der Monat
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WASSER<br />
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Das Wasser der Alpen<br />
ist eine begehrte Ressource<br />
Von Barbara Wülser<br />
Wasserkraft, Hochwasserschutz, Lebensraum, Quelle der Inspiration: Gewässer<br />
wie der Alpenrhein erfüllen viele Funktionen. Die CIPRA thematisiert<br />
die Zusammenarbeit im Wasserbereich an ihrer internationalen Tagung in<br />
Bozen und in ihrem Themenheft SzeneAlpen.<br />
<strong>Der</strong> Rhein trennt und verbindet<br />
Menschen und Länder. Als Grenzfluss ist er ein<br />
Hindernis, markiert den Übergang von Liechtenstein<br />
zur Schweiz. Er ist aber auch ein verbindendes<br />
Element in der Landschaft und in der Politik:<br />
Die Anrainerstaaten müssen sich zusammenraufen,<br />
um die Nutzung des Wassers und<br />
den Schutz vor Hochwasser zu<br />
Mit dem geplanten Ausstieg regeln. Und sie müssen dafür<br />
aus der Atomkraft kommen<br />
sorgen, dass die weiter unten liegenden<br />
Länder ebenfalls sauberes<br />
Wasser bekommen. Damit<br />
die Gewässer als Energielieferanten<br />
zusätzlich unter Druck<br />
kommt dem Alpenwasser eine<br />
grosse Bedeutung und den Alpenländern<br />
eine wichtige Verantwortung<br />
zu. Wassermanagement ist eine hochkomplexe,<br />
politisch heikle Angelegenheit. Das internationale<br />
Jahr der Zusammenarbeit im Wasserbereich<br />
<strong>2013</strong> bietet Gelegenheit, sich mit den<br />
Ansprüchen, die an die Gewässer in den Alpen gestellt<br />
werden, auseinanderzusetzen. Die internationale<br />
Alpenschutzkommission CIPRA, mit Sitz in<br />
Schaan, tut dies mit dem Themenheft SzeneAlpen<br />
Thema Wasser<br />
n Die internationale Tagung «Wassertrog Alpen» der CIPRA findet<br />
vom 10. bis 12. Oktober <strong>2013</strong> in Bozen, Italien, statt. Die Tagung<br />
steht allen Interessierten offen. Informationen und Anmeldungen unter<br />
www.cipra.org/de/jf<strong>2013</strong>.<br />
n Das Themenheft SzeneAlpen «Alpenwasser, hoch im Kurs» zeigt<br />
auf, warum die wichtigste Ressource der Alpen Allgemeingut bleiben<br />
sollte. Herausgegeben von CIPRA International mit Unterstützung<br />
des Landes Liechtenstein. Das Abonnement ist kostenlos. Informationen<br />
unter www.cipra.org/szenealpen.<br />
Nr. 98 «Alpenwasser, hoch im Kurs» und einer<br />
Tagung (siehe Kasten). Liechtenstein wird an der<br />
internationalen Tagung «Wassertrog Alpen» im<br />
italienischen Bozen vertreten sein durch den ehemaligen<br />
CIPRA-Präsidenten Mario Broggi und die<br />
LGU-Geschäftsführerin Andrea Matt.<br />
Ungenutzte Gewässer schützen<br />
Auf internationaler Ebene gibt es<br />
mehrere Instrumente, die die Zusammenarbeit im<br />
Wasserbereich regeln. Eines der wichtigsten ist die<br />
EU-Wasserrahmenrichtlinie. Allerdings geht diese<br />
nicht auf die Besonderheiten der Alpen ein mit den<br />
Wasservorkommen in fester Form wie Gletscher<br />
oder Firn und den besonderen aquatischen Ökosystemen.<br />
Zudem bezieht sie sich nur auf land- und<br />
bodengebundene Gewässer, nicht aber auf den gesamten<br />
Wasserkreislauf. Die Richtlinie gilt in allen<br />
EU-Ländern und im EWR-Raum, also auch in<br />
Liechtenstein. Die Nicht-EU-Länder Schweiz und<br />
Monaco sind zumindest bei den Grenzflüssen indirekt<br />
zur Einhaltung der Standards verpflichtet.<br />
Einen Vorteil hat die EU-Wasserrahmenrichtlinie<br />
gegenüber nationalen Regelungen: Sie berücksichtigt<br />
auch das Einzugsgebiet der Gewässer. Für<br />
Mario Broggi ist dies eine Voraussetzung, um eine<br />
ganzheitliche Herangehensweise zu gewährleisten.<br />
Mit der Alpenkonvention steht<br />
ein weiteres internationales Regelwerk zur Verfügung,<br />
das alle Alpenländer – auch Liechtenstein,<br />
die Schweiz und Monaco – verbindet. <strong>Der</strong> internationale<br />
Staatsvertrag sieht neben der Rahmenkonvention<br />
Durchführungsprotokolle für verschiedene<br />
Bereiche vor. Für die meisten Themen wie<br />
Naturschutz, Energie oder Verkehr wurden solche<br />
Umsetzungsprotokolle ausgearbeitet. Nicht aber