Geschäftsbericht 2012 A-Plus
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Fraport-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Geschäftsrisiken<br />
Im Folgenden werden die Risiken erläutert, die wesentlichen<br />
Einfluss auf die Geschäftstätigkeit von Fraport haben könnten.<br />
Gesamtwirtschaftliche Risiken<br />
Konjunkturelle Schwankungen können einen bedeutenden Einfluss<br />
auf die wirtschaftliche Entwicklung des Luftverkehrs allgemein und<br />
die des Fraport-Konzerns haben. Nach Berechnungen diverser<br />
Wirtschaftsinstitute (Quellen: siehe „Wirtschaftliche Rahmenbedingungen“)<br />
haben sich sowohl die Weltwirtschaft als auch die<br />
nationale Wirtschaft (reales BIP) nach der kräftigen Erholung in den<br />
Jahren 2010 und 2011 (Welt: 5,2 % und 3,9 %; Deutschland: 3,7 %<br />
und 3,0 %) in <strong>2012</strong> erneut spürbar auf zirka 3 % beziehungsweise<br />
0,7 % abgeflacht, zudem noch mit nachlassender Wachstumsdynamik<br />
im Jahresverlauf. Als Folge wurden auch die aktuellen<br />
Wirtschaftsprognosen für 2013 nach unten korrigiert. Ursächlich<br />
hierfür waren und sind die anhaltende Finanz- und Schuldenkrise.<br />
Die Unsicherheiten bezüglich der Staatsfinanzkrise der Europäischen<br />
Währungsunion aber auch der finanzpolitischen und<br />
konjunkturellen Stabilität der USA halten weiter an und drücken<br />
sich bei den unterschiedlichen Wirtschaftsprognosen in größeren<br />
Bandbreiten aus. Diese wirtschaftlichen Risiken könnten verstärkt<br />
zum Tragen kommen und zu Entwicklungsbeeinträchtigungen im<br />
Luftverkehr führen, die die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />
der Fraport AG negativ beeinflussen würden. Neue Handelsbarrieren<br />
und politische Unruhen könnten weltweit zunehmen. Daher<br />
wird die Angebots- und Nachfrageentwicklung des Luftverkehrs<br />
weiterhin eng beobachtet, um bei Bedarf im Rahmen der Möglichkeiten<br />
Gegenmaßnahmen einzuleiten.<br />
Auswirkungen auf die Angebots- und Nachfrageentwicklung des<br />
Luftverkehrs könnte auch die weitere Entwicklung des Ölpreises<br />
und damit verbunden des Kerosinpreises haben. Die Ölpreis- und<br />
Kerosinpreissteigerungen haben bereits seit 2004 zu Ticket-<br />
Preiszuschlägen und entsprechend deklarierten Aufschlägen bei<br />
der Fracht geführt, die auch bei rückläufigen Energiepreisen häufig<br />
nicht reduziert werden.<br />
In Krisen- und Kriegszeiten ist Fraport unmittelbar von Flugstreichungen<br />
und Streckenstilllegungen bedroht. Dies gilt auch bei<br />
Streiks und Naturkatastrophen, die den Luftverkehr betreffen.<br />
Eine Begrenzung des Nachfragerisikos ist nur bedingt möglich. Als<br />
internationales Luftverkehrsdrehkreuz hat der Flughafen Frankfurt<br />
in der Vergangenheit jedoch davon profitiert, dass die Fluggesellschaften<br />
in Krisenzeiten ihr Geschäft tendenziell eher in der<br />
Fläche zurückfuhren und insoweit auf die Hubs konzentrierten.<br />
Zumindest hat Fraport die Auswirkungen von Krisen bislang in<br />
relativ kurzer Zeit ausgleichen können. Allerdings können strukturelle<br />
Veränderungen im Geschäftsreiseverkehr (unter anderem<br />
Reduzierung von Dienstreisen) direkten oder indirekten Einfluss<br />
auf das Geschäft von Fraport haben.<br />
Währungskursschwankungen, Arbeitslosigkeit und Änderungen<br />
im Konsumverhalten, soweit sie das Kaufverhalten von Passagieren<br />
beeinflussen, können die Ertragsentwicklung des Fraport-Konzerns<br />
darüber hinaus auch im Retail-Geschäft verändern. Die von der<br />
Fraport AG derzeit vermieteten Gebäude und Flächen werden<br />
überwiegend von Fluggesellschaften oder von Unternehmen<br />
genutzt, deren Geschäft in hohem Maße von der Luftverkehrsentwicklung<br />
am Flughafen Frankfurt abhängt. Insoweit besteht für<br />
diesen Teil des Immobiliengeschäfts keine direkte Abhängigkeit<br />
von der allgemeinen Entwicklung des Immobilienmarkts.<br />
In der aktuellen Planung geht Fraport zurzeit von einer anhaltenden<br />
Konjunkturschwäche in 2013 aus. Das gemäßigte weltweite<br />
Wirtschaftswachstum von zirka 3 % und das erwartete Wachstum<br />
der deutschen Volkswirtschaft zwischen 0,3 und 1 % werden in<br />
2013 dem Luftverkehr nur geringe positive Impulse geben können,<br />
zumal erwartet wird, dass die Eurozone auch weiterhin in einer<br />
Rezession bleiben wird. Der Zwang der Luftverkehrsgesellschaften<br />
zu weiterer Konsolidierung aufgrund der Wettbewerbs- und<br />
Branchensituation führt selektiv zu Streckenstilllegungen und<br />
Frequenzreduzierungen.<br />
Marktrisiken<br />
Die Geschäftsbeziehung mit dem Hauptkunden Deutsche Lufthansa<br />
AG und den Partnern der Star Alliance trägt in erheblichem<br />
Umfang zur Umsatzentwicklung bei. Eine Beeinträchtigung dieser<br />
Geschäftsbeziehung hätte wesentliche nachteilige Auswirkungen<br />
auf Fraport. Nach wie vor verstärkt das Low-Cost-Segment im<br />
Kontinentalverkehr den Wettbewerbs- und Kostendruck auf die<br />
traditionellen Carrier und ihre Hub-Systeme. Andererseits hat die<br />
Deutsche Lufthansa AG mit ihren preisgünstigen Sondertarifen den<br />
Europa- sowie den Inlandverkehr und damit auch das Umsteigersegment<br />
in Frankfurt erfolgreich belebt. Eine Reduzierung oder<br />
Einstellung dieser Sondertarife würde entsprechend zulasten des<br />
Passagieraufkommens gehen.