Geschäftsbericht 2012 A-Plus
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Fraport-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Konzern-Lagebericht / Prognosebericht<br />
67<br />
Im Zuge der bisherigen Liberalisierung der Bodenverkehrsdienste<br />
in der EU und der Vorschriften des bulgarischen Civil Aviation<br />
Acts wurde nach Erreichen der Schwelle von 2 Mio Passagiere<br />
der Markt für einen 2. Bodenverkehrsdienst-Anbieter in Burgas<br />
geöffnet. Hierdurch musste in <strong>2012</strong> ein Marktanteil von zirka 4 %<br />
an den Wettbewerber abgegeben werden. In 2013 wird ein Marktanteilsrückgang<br />
von insgesamt zirka 30 % erwartet, was folglich<br />
zu einem Ertragsrückgang im Bereich der Bodenverkehrsdienste<br />
in Burgas führt.<br />
In Varna wird das Erreichen der 2-Mio-Schwelle in den nächsten<br />
Jahren nicht erwartet.<br />
Zurzeit werden in Varna und in Burgas neue Passagierterminals zu<br />
einem Preis von je 65 Mio € gebaut. Die geplante Fertigstellung<br />
ist im Sommer 2013. Momentan arbeiten alle beteiligten Parteien<br />
intensiv an der herausfordernden Aufgabe, beide Terminals fristgerecht<br />
fertigzustellen.<br />
LAP unterliegt neben den wirtschaftlichen auch den rechtlichen<br />
sowie politischen Rahmenbedingungen und ist auf die Verlässlichkeit<br />
des staatlichen Konzessionsgebers und der lokalen Behörden<br />
angewiesen. Die 2011 gewählte Regierung Humala stellt sich als<br />
„wirtschaftsfreundlich“ dar.<br />
Nach einem starken Wirtschaftswachstum von 8,5 % im Jahr 2011<br />
in der Türkei zeichnete sich eine Abkühlung des Wachstums auf<br />
zirka 3,0 % im vergangenen Geschäftsjahr ab, was im Wesentlichen<br />
auf die Auswirkungen der Wirtschafts- und Finanzkrise in Europa<br />
zurückzuführen war. In Relation zu dem EU-Wirtschaftsraum stellt<br />
dies allerdings nach wie vor ein respektables Wachstum dar.<br />
Der nachhaltige Wachstumspfad der Türkei ist damit weiterhin<br />
ungebrochen. Neben der starken Binnennachfrage und der<br />
aufstrebenden Exportwirtschaft sind die positive demografische<br />
Struktur (Durchschnittsalter der Gesamtbevölkerung liegt derzeit<br />
unter 29 Jahren) sowie die günstige geografische Lage die Säulen<br />
für weiteres Wachstum.<br />
Zum 1. Januar 2013 wurde eine Erhöhung der Flughafen-Entgelte<br />
durchgesetzt.<br />
Fraport Twin Star unterliegt den bulgarischen wirtschaftlichen,<br />
rechtlichen sowie politischen Rahmenbedingungen und ist auf<br />
die Verlässlichkeit des staatlichen Konzessionsgebers und der<br />
lokalen Behörden angewiesen. Das Risiko politischer und/oder<br />
ökonomischer Instabilität ist in Bulgarien, einem vergleichsweise<br />
stabilen Mitgliedstaat der EU, als gering einzustufen. Gleiches gilt<br />
für das allgemeine Risiko nachteiliger Änderungen der regulatorischen<br />
beziehungsweise gesetzlichen Rahmenbedingungen für<br />
öffentlich-private Partnerschaften in Bulgarien.<br />
Für den von Lima Airport Partners (LAP) betriebenen Flughafen<br />
Jorge Chavez in Lima, Peru, ist die steigende Zahl von Inlandpassagieren,<br />
die eng verbunden ist mit dem wirtschaftlichen<br />
Aufschwung des Landes, ein bedeutender Pfeiler des gesamten<br />
Passagierwachstums. Der Eintritt von Low-Cost-Carriern in den<br />
peruanischen Markt hat diese Entwicklung noch verstärkt. Primär<br />
ärmeren Bevölkerungsschichten ist dadurch die Nutzung von<br />
Flugzeugen als Verkehrsmittel möglich geworden.<br />
Das Wirtschaftswachstum in Peru hängt vor allem von den Entwicklungen<br />
auf den Rohstoffmärkten und der Exportentwicklung des<br />
Landes ab. Der Einbruch von Rohstoffpreisen oder der Rückgang<br />
von Exporten würde sich negativ auf das Konsumverhalten der Bürger<br />
und damit auch auf den inländischen Flugverkehr auswirken.<br />
Die vom IMF geschätzten BIP-Wachstumszahlen für 2013 in Höhe<br />
von 5,8 % sowie mittelfristig für 2017 in Höhe von 6,0 % belegen<br />
für Peru jedoch ein weiterhin nachhaltiges Wirtschaftswachstum.<br />
Die Türkei bietet trotz Schwächen im Bildungssektor, teils reformbedürftiger<br />
Sozialsysteme und ausbaufähiger Infrastruktur in<br />
abgelegenen Regionen nach wie vor ein stabiles politisches Umfeld<br />
und eröffnet somit Potenziale für zukünftiges Wirtschaftswachstum.<br />
Risikofaktoren für die weitere wirtschaftliche Entwicklung bilden<br />
jedoch die relativ hohen Außenhandels- und Leistungsbilanzdefizite<br />
und die hohen Inflationsraten, welche mittel- bis langfristig<br />
für die gesamtwirtschaftliche Situation der Türkei problematisch<br />
sein könnten.<br />
Insgesamt sind die Staatsfinanzen nach wie vor verhältnismäßig<br />
solide und das wirtschaftsfreundliche Steuersystem setzt Investitionsanreize.<br />
Im Vergleich zu vielen europäischen Ländern ist<br />
das Haushaltsdefizit der Türkei verhältnismäßig gering. Es betrug<br />
2,1 % des BIPs im Jahr 2011. Die Prognose für 2013 liegt bei 2,3 %.<br />
Die Türkei als Nicht-EU-Mitglied erfüllt mit den Kennziffern sogar<br />
die Maastricht-Kriterien.<br />
Das Leistungsbilanzdefizit und die verhältnismäßig hohe Inflation<br />
konnten im Jahr <strong>2012</strong> deutlich reduziert werden. Stiegen die Preise<br />
im April <strong>2012</strong> noch über 11,0 %, lag die Inflationsrate im Oktober<br />
<strong>2012</strong> hingegen nur noch bei 7,8 %. Das Leistungsbilanzdefizit<br />
von 10,0 % in 2011 konnte auf 7,7 % im August <strong>2012</strong> reduziert<br />
werden. Durch die Reduzierung des Leistungsbilanzdefizits und<br />
die Dämpfung der Inflation im letzten Jahr erhielt die Türkei zum<br />
1. Mal seit 18 Jahren wieder das „Investment-Grade-Rating“.<br />
Die Bonitätsnote für Papiere mit langer Laufzeit in ausländischer<br />
Währung wurde um eine Note auf „BBB–“ angehoben und die<br />
für Anleihen in heimischer Währung sogar um 2 Noten auf „BBB“.<br />
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Konzern-Lagebericht