02.01.2014 Aufrufe

2000 Megawatt – sauber! Die Studie - Greenpeace

2000 Megawatt – sauber! Die Studie - Greenpeace

2000 Megawatt – sauber! Die Studie - Greenpeace

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Potenzial liegt jedoch in der Nutzung des Hot-Dry-Rock- (HDR-) Verfahrens.<br />

Hierbei sind größere Bohrtiefen von etwa 4.500 bis 6.000 m erforderlich, um<br />

wirtschaftlich nutzbare Wärmemengen zu erschließen. Zwar steigen die<br />

spezifischen Bohrkosten ab etwa 3.500 m Tiefe nochmals deutlich an, jedoch<br />

können Wassertemperaturen (des injizierten Wassers) von bis zu 200°C und<br />

damit einhergehende höhere Wirkungsgrade des ORC-Prozesses 2 zur<br />

Stromerzeugung erreicht werden.<br />

3.1.2 DERZEITIGE SITUATION UND ERWARTETE ENTWICKLUNG<br />

Obwohl die Potenziale geothermischer Stromerzeugung in Deutschland als hoch<br />

eingestuft werden, ist bis dato nur ein einziges Geothermie-Kraftwerk (Neustadt-<br />

Glewe) in Betrieb. Als größtes Investitionsrisiko für potenzielle Anlagenbetreiber<br />

ist das Fündigkeitsrisiko (Prospektionsrisiko) zu nennen, denn eine finanzielle<br />

Absicherung dieses Risikos ist derzeit kaum möglich. Zusätzlich zu den hohen<br />

Bohrkosten und den bislang noch weitgehend unerforschten geologischen<br />

Bedingungen stellt die fehlende Praxiserfahrung mit derartigen Projekten ein<br />

hohes Investitionshemmnis dar [1].<br />

<strong>Die</strong> geothermische Stromerzeugung befindet sich jedoch gegenwärtig im<br />

Umbruch. Nach der Inbetriebnahme der 230 kW el Annex-Anlage in Neustadt-<br />

Glewe sind nun deutschlandweit an über zehn weiteren Standorten<br />

geothermische Kraftwerke oder Heizkraftwerke geplant. Eine Aufstellung dieser<br />

Projekte ist in Tabelle 3-2 gegeben.<br />

Das wachsende Interesse an geothermischer Stromerzeugung ist vor allem auf die<br />

deutliche Verbesserung der Wirtschaftlichkeit seit Einführung des EEG in<br />

Verbindung mit festen Vergütungssätzen für den Strom aus Erdwärme<br />

zurückzuführen [1]. Obwohl die meisten derzeit geplanten Projekte<br />

Aquiferspeicher als Wärmequelle nutzen, wird der HDR-Technologie zukünftig<br />

eine wachsende Rolle zukommen, da das Angebotspotenzial der heißen<br />

Gesteinsschichten um ein Vielfaches höher ist als das hydrothermaler Systeme.<br />

<strong>Die</strong> Arbeiten am deutschlandweit ersten HDR-Projekt in Bad Urach, welches<br />

Anfang 2004 nicht wegen technischer Probleme sondern auf Grund nicht<br />

ausreichender Fördergelder bzw. fehlender Investoren abgebrochen wurde, sollen<br />

bereits in diesem Jahr mit Hilfe von Investoren aus der Industrie und<br />

Energiewirtschaft wieder aufgenommen werden [2].<br />

2<br />

ORC <strong>–</strong> Organic Rankine Cycle: Dampfturbinenprozess mit einem organischen<br />

Prozessmedium, welches eine niedrigere Siedetemperatur als Wasser hat.<br />

EUtech GREENPEACE Energie & I Management <strong>2000</strong> <strong>Megawatt</strong> GmbH -- <strong>sauber</strong>!<br />

Seite 18<br />

Alternatives <strong>Die</strong> Alternative Energiekonzept zum geplanten 2.200 RWE MW Braunkohle-Kraftwerk Neurath

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!