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QUALITÄTSMANAGEMENT 21<br />

Institut für Pathologie im LKH Graz West<br />

Qualitätssicherung ist oberstes Gebot<br />

Das Fach Pathologie ist ein unverzichtbarer<br />

Bestandteil in der Qualitätssicherung<br />

aller diagnostischen und operativen<br />

Bereiche der Medizin. Pathologen sind klinisch-diagnostisch<br />

tätige Ärzte. Durch keine<br />

andere Methodik kann derzeit eine so<br />

eindeutige Diagnose<br />

gestellt werden<br />

wie durch eine histologische<br />

Untersuchung.<br />

Mittels Histologie<br />

können klinische,<br />

radiologische<br />

und endoskopische<br />

Verdachtsdiagnosen<br />

auf sehr<br />

effiziente Weise<br />

ao.Univ.Prof.Dr. verifiziert oder falsifiziert<br />

werden. Im<br />

Sigurd Lax<br />

LKH Graz West ist<br />

das hauseigene Institut<br />

für Pathologie<br />

in enge bauliche Synthese mit der Endoskopie,<br />

den Operationssälen und dem Institut<br />

für Radiologie eingefügt. Dadurch<br />

sind ein intensives interdisziplinäres Zusammenspiel<br />

und ein Arbeiten auf höchstem<br />

fachlichem Niveau gewährleistet.<br />

Die Rolle und Aufgabe der Pathologie im<br />

Rahmen der Qualitätssicherung ärztlichen<br />

Handelns liegt im Folgenden:<br />

Von größter Bedeutung ist die enge interdisziplinäre<br />

Zusammenarbeit aller<br />

beteiligten Fachdisziplinen. So werden<br />

vor allem Tumoren der Mamma und kompliziertere<br />

Fälle von Darmentzündungen<br />

mit Chirurgen bzw. Gastroenterologen<br />

zum Teil gemeinsam am Mikroskop diskutiert.<br />

Gynäkologisch-onkologische Fälle<br />

werden im Rahmen der engen Zusammenarbeit<br />

mit den gynäkologischen Abteilungen<br />

der BHB und des LKH Deutschlandsberg<br />

regelmäßig diskutiert.<br />

Eine Vielzahl von Arbeitsvorgängen ist<br />

standardisiert: Vor allem im Bereich der<br />

makroskopischen Präparation von Operationspräparaten,<br />

der Anfertigung von<br />

histologischen Schnittpräparaten und der<br />

Befundabfassung ist durch hausinterne<br />

Protokolle, die sich nach international gültigen<br />

Richtlinien orientieren, ein Standard<br />

vorgegeben. Dadurch kann eine hohe<br />

Konsistenz in der histologischen und zytologischen<br />

Diagnostik erreicht werden.<br />

Ein weiterer wesentlicher Faktor in der<br />

Qualität der pathologischen Diagnostik<br />

ist eine kurze Rückantwortzeit. Dies wird<br />

durch eine moderne EDV-Ausstattung, eine<br />

effiziente Logistik und ein hoch qualifiziertes<br />

und erfahrenes Team umgesetzt.<br />

Schnellschnittbefunde dauern je nach<br />

Aufwand ca. 10–30 Minuten, wobei<br />

sich im LKH Graz West die Pathologie<br />

ein Stockwerk unter dem Operationstrakt<br />

befindet. Biopsie- bzw. Curettagebefunde<br />

dauern ein bis zwei Tage, wobei<br />

in dringenden Fällen auch eine<br />

Schnellverarbeitung und -befundung<br />

möglich ist, kompliziertere Operationspräparate<br />

bis maximal 5 Arbeitstage.<br />

Die Qualität der pathologischen Diagnostik<br />

kann durch verschiedene Massnahmen<br />

überprüft bzw. einer teils internen,<br />

teils externen Kontrolle unterzogen<br />

werden. Die interne Kontrolle erfolgt<br />

durch regelmäßiges institutsinternes Einholen<br />

von Zweitmeinungen der Fachärzte<br />

untereinander sowie eine tägliche Fallbesprechung.<br />

Für die externe Kontrolle dienen<br />

unter anderem Ringversuche. Die hohe<br />

Qualität der Diagnostik im Institut für<br />

Pathologie im LKH Graz West wurde bereits<br />

durch nationale Ringversuche bestätigt,<br />

wobei im Falle von gastroenterologischen<br />

Biopsiepräparaten österreichweit<br />

die höchste Punkteanzahl erreicht<br />

wurde. Die hohe Kompetenz im Bereich<br />

der Gynäkologischen Pathologie kommt<br />

u.a. in der Nominierung des Institutsvorstandes<br />

in das WHO-Komitee für gynäkologische<br />

Tumoren zum Ausdruck.<br />

Das Geheimnis der erfolgreichen und<br />

raschen Etablierung dieses neuen Pathologieinstitutes<br />

beruht vor allem auf<br />

dem Einsatz eines hoch motivierten<br />

Teams, das mit dem Hintergrund einer<br />

ausgezeichneten universitären Ausbildung<br />

und großen Erfahrung am Grazer<br />

Universitätsinstitut neue Wege beschreiten<br />

und Akzente setzen wollte. Es liegt<br />

aber auch in der hervorragenden technischen<br />

Ausstattung, die wohl nur in einer<br />

modernen Spitalstruktur verwirklicht werden<br />

kann.<br />

■<br />

Univ.-Prof. Dr. Sigurd Lax, Institut für<br />

Pathologie, LKH Graz West<br />

E-Mail: sigurd.lax@lkh-grazwest.at<br />

Weitere Informationen im Internet unter:<br />

www.gsund.net<br />

Fotos: Helmut Kolaric<br />

Anfertigung von Schnittpräparaten durch die MTA St. Löcker, C.<br />

Alter, A. Hartbauer und M. Kreidl (von links vorne im Uhrzeiger).<br />

Ein Teil des Teams Pathologie LKH Graz West (von<br />

links): K. Wendl (leitende MTA), St. Löcker (MTA),<br />

S. Lax und U. Humer-Fuchs (1. Oberärztin).<br />

Menschen helfen Menschen Dezember 2003

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