Christian Brückner, Das Personenrecht des ZGB, Zürich 2000

Ist nur die intime bzw. private Information geschützt?
Nein, auch der Umgang mit dieser Information.
Darf ein Informationsempfänger die Information in privatem Kreise wiedergeben?
Ja, es sei denn, er untersteht einem Berufs- oder Amtsgeheimnis oder hat dem
Informanten Diskretion zugesichert.
Ist man gegen Treppenhausklatsch, also die persönliche Widergabe solcher
Informationen rechtlich geschützt?
Nein, nur gegen die unbefugte Weiterverbreitung in der Öffentlichkeit.
Was ist die Lücke des Schutzes des Privatlebens?
Die informationelle Selbstbestimmung anderer beteiligter Personen.
Was ist aber bei den meisten Vorgängen im Intim- oder Privatbereich
anzunehmen?
Eine stillschweigende vertragliche Vereinbarung Stillschweigen zu bewahren.
Ist die „Verleitung durch Geld zu einer solchen Vertragsverletzung“ ein
straffähiges Delikt?
Nein.
Endet die strafrechtliche Relevanz der Verletzung eines Amts- oder
Berufsgeheimnisses mit dem Tod des Geheimnisherrn?
Nein, sie überdauert die Lebenszeit des Geheimnisherrn.
5. Weitere Aspekte der informationellen Selbstbestimmung
Wie ist eine wahrheitsgemässe Berichterstattung über eine in der Vergangenheit
zurückliegende Verurteilung persönlichkeitsverletzend?
Ja. Sie ist auch widerrechtlich, wenn kein Rechtfertigungsgrund gegeben ist.
Wie nennt man dieses Recht noch?
Das Recht auf Vergessen.
Hat man auch ein Recht auf Nichtwissen?
Ja. Dies kann vor allem bei unheilbaren Krankheiten relevant sein, wenn um das
Nichtwissen gebeten wurde.
Verletzt auch die Beseitigung höchstpersönlicher Informationen die
informationelle Selbstbestimmung?
Ja, z.B. die Informationen bezüglich der leiblichen Eltern.
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