Käpt'n Nomo - Juni 2013 als PDF - Norderney

Topf an den Seiten und gleichzeitig
den etwas zurückgeschobenen
Deckel festhalten. Dabei das Kaltwasser
aufdrehen, damit die Abflussdichtung
im Spülbecken nicht
durch das heiße Wasser leidet.
4. Abkühlen lassen, pellen und am
Besten gleich mittels eines Eierschneiders
in schöne gleichmäßige
Scheiben
schneiden.
Ist Kartoffelsalat
„Klassisch“
vorgesehen, dann
schon vorher die
dazu benötigten
Eier 10 Minuten
in dem Kartoffelwasser
mit kochen.
Die weiteren
Zutaten untermischen
wie
Gewürzgurken,
Pfeffer, Salz,
Kräuter, Mayonnaise und eventuell
noch Tomaten. Bei „Schnellem
Kartoffelsalat“ wird nur ein
Becher Fleischsalat mit den Pellkartoffeln
vermengt. Fertig.
Salzkartoffel: ebenfalls
Grundlage für viele Speisen.
1. Diese Kartoffeln werden vor dem
Kochen geschält. Da sie an Bord
nicht immer optimal gelagert werden
können, ist es möglich, dass
sich durch Lichteinwirkung Grünfärbungen
in der Schale bilden können.
Dadurch entsteht das Kartoffelgift
Solanin, das zum Beispiel
auch für die Frühjahrsmüdigkeit
verantwortlich sein kann.
Das heißt also, dass alte Kartoffeln,
insbesondere im März, April,
recht großzügig geschält werden
sollten. Möglichst noch eine Weile
vor dem Kochen im kalten Wasser
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liegen lassen. Wasser wechseln.
2. Salzkartoffeln werden wie Pellkartoffeln
gekocht. Es wird nur
etwas Salz oder ein Brühwürfel
ins Kochwasser gegeben.
Soweit der Auszug aus
dem Bordkochbuch.
Die vielen Küstenfrachtsegler sind
verschwunden, bis auf einige wenige
Traditions- und Museumsschiffe.
Trotzdem segeln heute
mehr Menschen in eher kleineren
Booten über die Meere wie damals.
Die Kochnische heißt heute
Pantry und die ist immer noch eng
und unzureichend ausgerüstet. Wenig
Töpfe, ein Minimum an Gewürzen.
Und schnell muss gekocht werden,
denn die Besatzung möchte
sich lieber um Wind, Wellen und
Wasserlandschaften kümmern.
Weiter im Bordkochbuch:
Butter im Topf erhitzen. Gewürfelten
Speck darin auslassen.
Wenn der glasig zu werden
beginnt, geschnittene Zwiebeln
dazugeben und goldgelb rösten.
Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Nicht anbrennen lassen.
Ab und zu umschichten.
Dieses Speck-Zwiebelgemisch
wird mit den Kartoffeln gegessen.
In Seglerkreisen als „Hafenschlick“
bekannt. Dient oft auch als Grundlage
für unzählige Variationen.
Zum Beispiel beim „Bauernfrühstück“
werden Eier, die vorher in einer
Schüssel mit Wasser verrührt
werden, über die
Speck-Zwiebelmischung
gegossen,
bis die
Eier fest geworden
sind. Oder
beim „Schnellen
Gulasch“
werden Dosen
mit Schweinefleisch,
gewürfelt
und mit einer
Tüte Gulasch
fix über die
Speck-Zwiebeln
gegeben. Oder
„Schnelles Labskaus“. Es besteht
aus den Speck-Zwiebeln mit Rindfleisch
in Dosen und diesmal Kartoffelpüree
aus der Tüte. Und so
weiter. Fast jedes Glas oder Dose
mit Gemüse oder Fleisch kann mit
diesem Gemisch vermengt werden.
Noch eine Anmerkung: Die Pantry
auf Motorjachten wird vornehm
„Galley“ genannt. In dieser
ist das absolut wichtigste Küchengerät
die Eiswürfelmaschine.
Wer „Klütji“ nachkochen
möchte, findet die Anleitung in
dem Kochbuch von Christa Wessels
(erhältlich beim Norderneyer
Morgen). Vielleicht sind darin auch
Anregungen für den Freizeitkoch,
der im Urlaub in der Ferienwohnung
für seine Frau kocht. Ist er damit
überfordert, gelingt ihm garantiert
das Rezept auf Seite 24, 25.