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Solche Risikobewertungen werden in systematischer Weise durchgeführt und greifen auf<br />

stall- und haltungsbezogene Daten (ressourcenbasierte Daten) und tierbezogene (tierbasierte)<br />

Daten zurück, die sowohl in den Betrieben vor Ort als auch bei <strong>der</strong> Schlachtung direkt am Tier<br />

erhoben werden können. Dabei wird deutlich, dass Tierwohl multidimensional ist und kurzfristig<br />

eine weite Spanne von gering bis hoch umfassen kann. Das erschwert die Einbeziehung in den<br />

klassischen Nachhaltigkeitsbegriff.<br />

Für den Umweltschutz und die generelle Debatte zur Nachhaltigkeit steht schon länger eine<br />

Vielzahl an Daten z. B. zu den bestverfügbaren Techniken zur Verfügung. Diese Gesichtspunkte<br />

sollten künftig verstärkt auch in die Debatte um Tierschutz und Tierwohl bei unseren landwirtschaftlichen<br />

Nutztieren einbezogen und, wo notwendig, ergänzt werden, um die Produktionssysteme<br />

auf einer breiten wissenschaftlichen Basis im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung<br />

gestalten zu können.<br />

So kann Tierwohl zusammen mit <strong>der</strong> Tiergesundheit neben Umwelt- und Verbraucherschutz ein<br />

tragen<strong>der</strong> Pfeiler einer nachhaltigen Entwicklung in <strong>der</strong> Nutztierhaltung sein, wenn auch nicht je<strong>der</strong><br />

Konfl ikt zwischen Tierwohl, Umwelt und Produktionserfor<strong>der</strong>nissen einfach gelöst werden kann.<br />

Die Entwicklung zu tierfreundlichen Haltungssystemen hängt nicht zuletzt auch davon ab, wie<br />

stark die Verbraucher ihr Kaufverhalten, das sich noch immer überwiegend am Produktpreis<br />

orientiert, an Tierschutzkriterien ausrichten. Nachvollziehbare Tierschutzlabel können dabei eine<br />

Orientierungshilfe bieten. Auch in diesem Sinne trägt <strong>der</strong> Tierschutz zu einer zukunftsorientierten,<br />

nachhaltigen Entwicklung <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Nutztierhaltung bei.<br />

2. Einleitung<br />

Tierschutz, Tierwohl und Nachhaltigkeit zählen zu den beherrschenden Themen des letzten<br />

Jahrzehnts in <strong>der</strong> Diskussion um die mo<strong>der</strong>ne Nutztierhaltung in Deutschland und weiten<br />

Teilen Europas. Sie kennzeichnen das Spannungsfeld, in dem sich die Haltung von Lebensmittel<br />

liefernden Tieren zwischen gesellschaftlichen Ansprüchen, Ressourcenverfügbarkeit,<br />

Verbrauchererwartungen und ökonomischen Zwängen heute befi ndet (Abb. 1). Dieses Spannungsfeld<br />

beschreibt gleichzeitig die Herausfor<strong>der</strong>ungen, die auf die Nutztierhaltung und die<br />

Erzeugung von Lebensmitteln tierischer Herkunft zukommen.<br />

Da sind die stets wie<strong>der</strong>kehrenden Berichte über den Hunger in <strong>der</strong> Welt, die von <strong>der</strong>zeit<br />

etwa einer Milliarde hungernden Menschen weltweit ausgehen, von denen 98 % in den Entwicklungslän<strong>der</strong>n<br />

Asiens, Afrikas und Lateinamerikas leben. Es gibt warnende Stimmen, die für<br />

die nächsten Jahre angesichts <strong>der</strong> rasch wachsenden Weltbevölkerung bei gleichbleiben<strong>der</strong><br />

landwirtschaftlicher Produktionsfl äche einen weiteren dramatischen Anstieg <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong><br />

Hungernden voraussagen – und deshalb für eine weitere Steigerung <strong>der</strong> Produktion eintreten<br />

(Qaim, 2008).<br />

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