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Ähnliche Relationen gelten für Bioaerosole. So liegt z. B. <strong>der</strong> Luftkeimgehalt in <strong>der</strong> Volierenhaltung<br />

durchschnittlich um den Faktor neun höher als in Systemen mit ausgestalteten Käfi gen (Blomberg<br />

et al., 2009; Springorum und Hartung, 2009). Für eine nachhaltige Nutztierhaltung müssen alle<br />

Komponenten wie Mensch, Umwelt und Tier einbezogen werden. Dazu gehört auch <strong>der</strong> Schutz<br />

<strong>der</strong> sich in <strong>der</strong> menschlichen Obhut befi ndlichen Nutztiere.<br />

4. Was wird unter Tierschutz und Tierwohl verstanden?<br />

Nutztierhaltung und Tierschutz, das ist heute für viele Menschen ein unvereinbarer Gegensatz.<br />

Dies rührt oft daher, dass Tierschutz ganz unterschiedlich interpretiert wird. Der Schutz <strong>der</strong> Tiere<br />

ist zwar unteilbar, dennoch kann man vier Bereiche o<strong>der</strong> Herangehensweisen unterscheiden:<br />

moralisch-ethischer Tierschutz,<br />

juristischer Tierschutz,<br />

emotionaler Tierschutz,<br />

wissenschaftlicher Tierschutz<br />

dem sind wir alle verpfl ichtet,<br />

dem müssen wir alle per Gesetz folgen,<br />

dem kann sich wohl niemand ganz verschließen,<br />

<strong>der</strong> auf nachweisbaren Fakten gründet.<br />

Von diesen vier Bereichen erscheint <strong>der</strong> wissenschaftliche Tierschutz bislang in <strong>der</strong> öffentlichen<br />

Debatte gegenüber den an<strong>der</strong>en und beson<strong>der</strong>s gegenüber dem emotionalen Tierschutz oftmals<br />

unterrepräsentiert, obwohl es gerade dem wissenschaftlichen Tierschutz gelingen kann, eine<br />

sichere Datenbasis für bessere Gesetze zu schaffen und Fakten zu <strong>der</strong> moralisch-ethischen<br />

Diskussion über den Tierschutz beizusteuern. Dass beim Tierschutz immer auch Emotionen<br />

eine wesentliche Rolle spielen und gespielt haben, ist bekannt und hat in <strong>der</strong> Geschichte des<br />

Tierschutzes oftmals für seine Weiterentwicklung wichtige Impulse gegeben.<br />

Diese Vielfalt <strong>der</strong> Sichtweisen im Tierschutz setzt sich bei den Defi nitionsversuchen zum<br />

Begriff „Tierwohl“ fort. Dieser erst in den letzten Jahren vermehrt benutzte Begriff stellt eine Art<br />

Übersetzung des <strong>der</strong>zeit allgegenwärtigen englischen Begriffs „animal welfare“ dar und wird<br />

zunehmend als Ersatz für „Tierschutz“ und „Wohlbefi nden“ verwendet, obwohl er sprachlich<br />

gewöhnungsbedürftig ist und nur unzureichend das in Deutschland bislang gültige Konzept des<br />

aktiven Tierschutzes wi<strong>der</strong>spiegelt. Der Begriff suggeriert auch einen Dauerzustand, den es<br />

beim „Wohlsein“ und „Wohlbefi nden“ so nicht geben kann, da Bedingungen und Befi ndlichkeiten<br />

stets einem mehr o<strong>der</strong> min<strong>der</strong> raschen Wechsel unterworfen sind. Auch in den USA wird „animal<br />

welfare“ nur zögerlich benutzt, da es in <strong>der</strong> Gesellschaft eher Assoziationen zu dem für den<br />

Menschen gedachten Wohlfahrtssystem hervorruft als zum Tierschutz. In vielen Län<strong>der</strong>n wie<br />

z. B. Deutschland und Frankreich bestehen Tierschutzgesetze („protection des animaux“) und<br />

nicht Tierwohl- o<strong>der</strong> Tierwohlfahrtsgesetze, während im Vereinigten Königreich das Tierschutzgesetz<br />

„animal welfare law“ heißt.<br />

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