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Eine wesentliche Aufgabe <strong>der</strong> Risikokommunikation ist somit die sachlich fundierte Aufklärung<br />

über den Stand <strong>der</strong> wissenschaftlichen Forschung zu den Wirkungen von Stoffen auf Umwelt<br />

und Gesundheit. Ziel ist die Information über und die Erklärung von Risiken. Als Beispiel kann<br />

<strong>hier</strong> die Information des BfR über die Funde von erhöhten Werten <strong>der</strong> gesundheitsschädlichen<br />

Chemikalie Dioxin in Futter- und Lebensmitteln zu Beginn des Jahres 2011 genannt werden.<br />

Aus Sicht <strong>der</strong> wissenschaftlichen Risikobewertung bestand aufgrund <strong>der</strong> geringen Dioxinkonzentration<br />

keine gesundheitliche Gefährdung. Aufgabe <strong>der</strong> Risikokommunikation war es, über<br />

das Thema Dioxin in Futter- und Lebensmitteln zu informieren und dabei zu erläutern, warum<br />

trotz gemessener Grenzwertüberschreitungen keine akute gesundheitliche Gefährdung für den<br />

Verbraucher vorlag.<br />

Neben <strong>der</strong> Verbesserung des Wissensstands zielt Risikokommunikation zum Teil auch darauf<br />

ab, präventives Verhalten zu för<strong>der</strong>n. So hat das BfR im Jahr 2006 beispielsweise darauf hingewiesen,<br />

dass Verbraucher, die viel Zimt verzehren, relativ hohe Cumarin-Mengen durch Lebensmittel<br />

aufnehmen. Cumarin ist ein natürlicher Aromastoff, <strong>der</strong> in vielen Pfl anzen wie Zimt o<strong>der</strong><br />

Waldmeister enthalten ist, in größeren Mengen aber Leberschäden verursachen kann. Vor diesem<br />

Hintergrund wies das BfR darauf hin, dass die tolerierbare tägliche Aufnahmemenge für Kleinkin<strong>der</strong><br />

zum Beispiel schon durch drei Zimtsterne ausgeschöpft sein könnte 2 .<br />

Ein weiterer Aufgabenbereich ist die effektive Information in Krisensituationen. Am BfR wird<br />

Risikokommunikation als ein kontinuierlicher und interaktiver Prozess verstanden, <strong>der</strong> die klassische<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, die häufi g eher in Form einer Einwege-Kommunikation<br />

die wissenschaftlichen Bewertungsergebnisse und daraus resultierenden Handlungsempfehlungen<br />

darlegt, ergänzt. Die frühzeitige Information <strong>der</strong> Öffentlichkeit über mögliche Risiken<br />

gesundheitlicher Art bildet die Grundlage für diesen Dialog.<br />

3. Risikowahrnehmung und Risikokommunikation<br />

Für eine adäquate Risikokommunikation ist es erfor<strong>der</strong>lich, die Wahrnehmung, den Umgang und<br />

das Informationsverhalten von Verbraucherinnen und Verbrauchern hinsichtlich einer Thematik zu<br />

analysieren, um daraus geeignete kommunikative Maßnahmen abzuleiten.<br />

Unterschiede in <strong>der</strong> Wahrnehmung dessen, was als Risiko bezeichnet wird, werden u. a. darin<br />

sichtbar, dass „auf <strong>der</strong> einen Seite relativ unbedeutende Risiken einen erheblichen Platz in <strong>der</strong><br />

öffentlichen Wahrnehmung einnehmen, während an<strong>der</strong>erseits zum Teil schwerwiegende Risiken<br />

unterschätzt o<strong>der</strong> sogar verdrängt werden“ (Risikokommission, 2003) 3 .<br />

2<br />

Seit Januar 2011 sind nun neue, für verschiedene Lebensmittel differenzierte Höchstgehalte gültig. Das BfR geht bei diesen<br />

Vorgaben nicht davon aus, dass die tolerierbare tägliche Aufnahmedosis beim Verzehr zimthaltiger verzehrfertiger<br />

Lebensmittel überschritten wird.<br />

3<br />

Risikokommission, 2003. Ad-hoc-Kommission „Neuordnung <strong>der</strong> Verfahren und Strukturen zur Risikobewertung und Standardsetzung<br />

im gesundheitlichen Umweltschutz <strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschland“. Abschlussbericht <strong>der</strong> Risikokommission,<br />

S. 20. Verfügbar über: www.apug.de/archiv/pdf/RK_Abschlussbericht.pdf [19.10.2012].<br />

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