Zum Download der Broschüre bitte hier klicken.

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Tierwohl und Nachhaltigkeit haben gemeinsame Ziele in der Nutztierhaltung Prof. Dr. Dr. h. c. Jörg Hartung Institut für Tierhygiene, Tierschutz und Nutztierethologie Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover Bünteweg 17p, 30559 Hannover 8
Tierwohl und Nachhaltigkeit haben gemeinsame Ziele in der Nutztierhaltung 1. Zusammenfassung Tierwohl (Tierschutz) und Nachhaltigkeit zählen zu den beherrschenden Themen des letzten Jahrzehnts in der modernen Nutztierhaltung in Europa. Sie kennzeichnen das Spannungsfeld, in dem sich die Haltung von Lebensmittel liefernden Tieren zwischen gesellschaftlichen Ansprüchen, Ressourcenverfügbarkeit, Verbrauchererwartungen und ökonomischen Zwängen heute befi ndet. Die Bereitstellung stets ausreichender Mengen an Lebensmitteln tierischer Herkunft ist komplexer geworden, und mit der Entwicklung intensiver Haltungsformen besonders für Schwein und Gefl ügel – und der gleichzeitigen Abnahme des Anteils der Bevölkerung, der noch unmittelbar aus der Tierhaltung sein Einkommen bezieht – hat sich die Diskussion um Tierschutz, Umweltschutz, Verbraucherschutz, Ökonomie und Nachhaltigkeit der tierischen Erzeugung zusätzlich verstärkt. Als besonders tierfreundlich geltende Haltungssysteme müssen jedoch nicht automatisch auch ökonomisch tragfähig oder umweltfreundlich sein oder den Schutz der im Stall arbeitenden Menschen oder von Anwohnern gewährleisten. So wurde beispielsweise durch das Verbot des europäischen ausgestalteten Käfi gs für die Legehennenhaltung in Deutschland (zugelassen ist noch die deutsche Kleingruppenhaltung als Käfi gsystem) und die Hinwendung zu Haltungsformen wie Boden-, Volieren- oder Freilandhaltung weitgehend den ethologischen Bedürfnissen der Tiere entsprochen. Gleichzeitig sind jedoch die Gehalte an Ammoniak und Staub in der Stallatmosphäre und die Emissionen in die Umgebungsluft der Ställe erheblich angestiegen. In der Broilerproduktion werden u. a. infolge gezielter Züchtung sowie optimierter Fütterung, Betreuung und Haltung hohe Futterverwertungsraten (1: 1,7) erreicht, wodurch mit relativ geringem Einsatz an Futtermitteln in kurzer Zeit und ressourcenschonend hohe Gewichtszunahmen erzielt werden. Die Diskussion um die effi ziente Erzeugung von Milch durch Hochleistungskühe geht in die gleiche Richtung. Aus Sicht des Tierschutzes und der Tiere stellt sich dabei stets die Frage, wer am Ende „die Rechnung bezahlt“: Ist es die Umwelt oder das Tier? Leistung darf nicht auf Kosten von Gesundheit und Wohlbefi nden der Tiere erzielt werden. Dazu ist eine wissenschaftlich nachvollziehbare Grenze anzugeben, die dem Tier eine „Lebensqualität“ belässt, die seinen Bedürfnissen nachvollziehbar entspricht. Eine eindeutige Defi nition der Lebensqualität gibt es nicht, da viele Faktoren wie Genetik, Haltung, Fütterung und Betreuung Einfl uss nehmen und in der Summe häufi g sowohl positiv als auch mindernd wirken können. Außerdem urteilt stets der Mensch darüber, ob die Lebenssituation eines Tieres aus seiner Sicht akzeptabel ist oder nicht. Ein Schritt hin zur Objektivierung wird derzeit mit neuen Bewertungssystemen im Tierschutz versucht, mit denen das Wohlbefi nden von Tieren in einem Haltungssystem – und die Höhe des Risikos, dieses Wohlbefi nden zu verfehlen – eingeschätzt werden sollen. 9
Seite 1: Tierwohl und Risikokommunikation Ec
Seite 4 und 5: Herausgeber: Fördergemeinschaft Na
Seite 6 und 7: Vorwort Die vorliegende Broschüre
Seite 10 und 11: Solche Risikobewertungen werden in
Seite 12 und 13: den können. Diese neuen technische
Seite 14 und 15: Ähnliche Relationen gelten für Bi
Seite 16 und 17: Management, Haltungsform und Versor
Seite 18 und 19: 6. Indikatoren für Tierwohl - zwei
Seite 20 und 21: Auf diesem Wege kann Tierwohl zusam
Seite 22: Hemsworth, P.H., and Coleman, G.J.,
Seite 25 und 26: Risikokommunikation 1. Risikokommun
Seite 27 und 28: Faktoren, die Einfl uss auf die Ris
Seite 29 und 30: im Bereich des gesundheitlichen Ver
Seite 32: Fördergemeinschaft Nachhaltige Lan

Zum Download der Broschüre bitte hier klicken.

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?