Regel und Ausnahme - Archiv - Personalwirtschaft
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„<br />
Dank konsequenter Umsetzung eines Informationskonzeptes<br />
konnte die Teilnahmequote von 13 auf 72 Prozent erhöht werden.<br />
Marianne Lochmann, bAV-Referentin, Evonik<br />
einer „langfristigen renditeorientierten<br />
Kapitalanlage“ deutlich zu machen.<br />
Beispiel Evonik<br />
Solche Initiativen zeigen Wirkung: Bei der<br />
Essener Evonik AG konnte dank konsequenter<br />
Umsetzung eines zwischen den<br />
Betriebspartnern abgestimmten Informationskonzeptes<br />
die Teilnahmequote der förderungsberechtigten<br />
Mitarbeiter zwischen<br />
2006 <strong>und</strong> 2013 von 13 auf 72 Prozent erhöht<br />
werden, wie bAV-Referentin Marianne Lochmann<br />
auf dem Kongress berichtete. Konkret<br />
handelt es sich um einen neuen bAV-<br />
Baustein, der den kompletten Ersatz von<br />
vermögenswirksamen Leistungen durch<br />
einen „Entgeltumwandlungsbetrag“ vorsieht<br />
<strong>und</strong> durch eine Förderung laut Chemietarifvertrag<br />
ergänzt wird.<br />
Danach können Mitarbeiter eine arbeitgeberseitige<br />
Förderung in Höhe von<br />
613,55Euro (478,57 Euro Entgeltumwandlungsgr<strong>und</strong>betrag<br />
<strong>und</strong> 134,98 Euro Chemietarifförderung<br />
Stufe 1, jeweils auf Vollzeitbasis)<br />
verlangen. Für jede weitere<br />
100 Euro, die vom Mitarbeiter darüber<br />
hinaus umgewandelt werden, dies teilte<br />
Lochmann auf Nachfrage mit, zahle Evonik<br />
weitere 13 Euro hinzu. Doch nicht nur<br />
die drohende Lücke bei der Rente veranlasst<br />
den Chemiekonzern, seine Belegschaft<br />
seit neuestem intensiv zu informieren.<br />
Er klärt sie auch darüber auf,<br />
unter welchen Voraussetzungen sie vorzeitig<br />
in den Ruhestand wechseln können.<br />
Um den vorzeitigen Ausstieg zu finanzieren,<br />
investiert der Konzern in einen<br />
tariflich vereinbarten „Demografiebeitrag“<br />
<strong>und</strong> eröffnet den Beschäftigten ein<br />
„Langzeitkonto“, in das sie maximal zehn<br />
Prozent ihres Entgelts, das Urlaubsgeld<br />
oder Zeitausgleich für Mehrarbeit einbringen<br />
können.<br />
Die Beispiele zeigen, wie es gelingen kann,<br />
die betriebliche Altersvorsorge zu einem<br />
nachhaltigen HR-Instrument zu etablieren,<br />
von dem Mitarbeiter <strong>und</strong> Unternehmen<br />
profitieren.<br />
Winfried Gertz, freier Journalist, München