Das ZeitGeschichtsParadox
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Die alliierte Megamaschine<br />
Mumford beschreibt in kurzen Zügen die NS Megamaschine,<br />
die von alliierter Seite nur bekämpft werden konnte, indem eine<br />
ähnlich starke oder noch größere Megamaschine aufgebaut<br />
wurde, die es mit der Deutschen Megamaschine aufnehmen<br />
konnte. Letztlich hatte diese Maschine die Deutschen besiegt<br />
und besaß am Ende des Krieges die mächtigste Waffe der Welt,<br />
die Atombombe, die mit größten Anstrengungen und absoluter<br />
Geheimhaltung produziert wurde, um den Deutschen<br />
zuvorzukommen. Dieses „Atomium“ bildete den Kern der<br />
Megamaschine, die dann in den 50er Jahren um die<br />
Raketentechnologie, die Bombenproduktion und den militärisch<br />
industriellen Komplex erweitert wurde und durch sich selbst<br />
wuchs und an Bedeutung gewann.<br />
Auch von alliierter Seite gab es keinen moralischen Gedanken,<br />
diese atomare Bombe kurz vor Kriegsende über Japan<br />
einzusetzen und in gewisser Weise am lebenden Objekt zu<br />
testen.<br />
Nach dem zweiten Weltkrieg kam es durch die Umstellung auf<br />
Normalwirtschaft gegenüber der vorher herrschenden<br />
Bezugswirtschaft zu Mangelerscheinungen und Hunger.<br />
Denn der Kern auch der alliierten Megamaschine war es,<br />
Kriegsgüter herzustellen , daher brach die Versorgung kurze<br />
Zeit nach dem Krieg in ganz Europa zusammen und es<br />
herrschte eine Hungersnot.<br />
Erst durch den langsamen Wiederaufstieg der Wirtschaft, die<br />
jetzt nicht für Flugzeugbau, Flotte und Bomben ihren Dienst<br />
erweisen musste, sondern endlich Waren des öffentlichen<br />
Konsums produzieren konnte, wurde die Not gelindert.<br />
Der kalte Krieg mit der Verschlechterung der Lage zwischen<br />
den beiden konkurrierenden Blöcken, Ost und Westmächte<br />
führte zum Widererstarken der Megamaschine n in Ost und<br />
West, um den Gegner mit noch mehr „overkill“ vom Angriff<br />
abzuhalten. In dieser Zeit wurden Planspiele geführt, wie ein<br />
solcher nuklearer Schlagabtausch zu gewinnen sei, aber er war<br />
nicht zu gewinnen mit all dem nuklearem Arsenal, mit den Bio<br />
und Chemiewaffen wäre es das Ende der Welt geworden.<br />
Aber vielleicht war es wirklich das Potential des “overkills“,<br />
das schlimmeres verhinderte. Sehen wir jedoch die Kubakrise,<br />
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