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Gäste-Journal - Schwarzwälder Bote

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50 Schwarzwald <strong>Gäste</strong>-<strong>Journal</strong><br />

Foto: © Tourist Information Gastliches Kinzigtal und Stadt Haslach<br />

Wo früher nach<br />

seltenen Mineralien<br />

und Metallen<br />

gesucht wurde, können<br />

heute Besucher<br />

bei Besichtigungen<br />

in die Welt der<br />

Bergleute eintauchen<br />

und noch<br />

immer die eine oder<br />

andere Entdeckung<br />

machen.<br />

Spannende Stunden im Berg<br />

Untergeschoss eines<br />

Mittelgebirges: Erleben<br />

Sie den Schwarzwald<br />

unter Tage –<br />

»Glück auf!«<br />

Von Gaby Baur<br />

Der Bergbau im Schwarzwald hat eine<br />

Jahrhunderte lange Tradition. Der Abbau<br />

von Hämatit reicht wohl zurück bis in die<br />

Römerzeit und erlebte im Mittelalter seine<br />

Hochphase. Danach wurde vor allem<br />

nach Fluss- und Schwerspat, Eisenerz,<br />

Schwarzwald<br />

Urlaubs-Tipps<br />

Silber, Blei und Mineralien geschürft. Im<br />

20. Jahrhundert blühte der Bergbau im<br />

Schwarzwald noch einmal auf – nach<br />

und nach gerieten die Gruben jedoch<br />

in Vergessenheit, weil sie nicht mehr<br />

rentabel oder bereits komplett abgetragen<br />

waren.<br />

Heute sind einzelne Gruben wieder<br />

für Besucher zugänglich. Ausgestattet<br />

mit Helm, Kopflampe und Gummistiefeln<br />

können sie mit einem sachkundigen<br />

Führer in den Berg »einfahren«. Die<br />

Schau- und Besucherbergwerke sind<br />

ideale Ziele für den Familienausflug oder<br />

für eine Pause von Grün und Sonne.<br />

Egal wie das Wetter oben ist – »unter<br />

Tage« herrscht meist ein konstantes, aber<br />

kühles Klima um acht Grad Celsius. Am<br />

besten zieht man warme Sachen an, die<br />

auch schmutzig werden dürfen. Gummistiefel,<br />

Helme und Stirnlampen werden in<br />

der Regel gestellt. Man kann aber auch<br />

sein eigenes »Geleucht« mitbringen.<br />

Ebenfalls zu empfehlen: Wechselkleidung<br />

für danach.<br />

Grube Wenzel, Oberwolfach<br />

Führungen für jedes Alter auf einer<br />

Strecke von rund 1.000 Metern dauern<br />

in der Regel 75 Minuten. Es gibt auch<br />

Erlebnisführungen auf Anfrage wie z.B.<br />

»Vesper unter Tage« oder »Kultur unter<br />

Tage« mit Märchen und Sagen aus dem<br />

Bergbau des Schwarzwaldes.<br />

www.grube-wenzel.de<br />

Bergwerkswelt Neubulach<br />

Der »Hella Glück Stollen« in Neubulach<br />

bei Calw veranschaulicht in gut ausgebauten<br />

400 Meter Stollen und Erzgängen<br />

mit großen Abbauhöhlen die mühsame<br />

Arbeitswelt eines mittelalterlichen<br />

Bergwerks. Er ist für Familien in etwa 45<br />

Minuten leicht begehbar. Für abenteuerlustige<br />

Bergfexe ist die Erlebniswelt<br />

»Untere Stollen« interessant. Sie sind<br />

nur über bis zu 20 Meter hohe Leitern zu<br />

erreichen, belohnen aber mit außerge-<br />

wöhnlichen geologischen und mineralogischen<br />

Besonderheiten wie Stalaktiten,<br />

Bergperlen und fluoreszierende Wände.<br />

Infos unter www.bergwerk-neubulach.de<br />

<br />

Die Silbergrube gehörte zu den bedeutendsten<br />

Bergwerken des Schwarzwaldes.<br />

Auf drei Sohlen sind silberführende<br />

Fluss- und Schwerspatgänge, Spaten<br />

und Stalaktiten zu bestaunen. Hier sind<br />

auch Führungen für nur zwei Personen<br />

möglich. Infos unter www.haslach.de<br />

<br />

In diesem Bergwerk förderte man von<br />

1267 bis 1730 Silber und Schwerspat.<br />

Zugänglich ist es nur an Wochenenden<br />

und Feiertagen, für Gruppen gibt es aber<br />

Sondertermine. Führungen werden in<br />

unterschiedlichen Besichtigungs- und<br />

Schwierigkeitsstufen angeboten. Infos<br />

unter www.freudenstadt.de<br />

<br />

<br />

Bis ins 19. Jahrhundert wurde im<br />

Königlich-Württembergischen Bergwerk<br />

Frischglück im Enztal noch mit Eisen und<br />

Schlägel in Stollen und Schächte eingefahren.<br />

In dem uralten Bergbaurevier um<br />

Neuenbürg haben schon die Kelten Eisenerz<br />

abgebaut und Eisen geschmolzen.<br />

Der Rundgang erstreckt sich über drei<br />

Sohlen und führt zu vielen beeindruckenden<br />

Sehenswürdigkeiten. Auf Voranmeldung<br />

gibt es auch Abenteuerführungen in<br />

alten Stollen ohne konstante Streckenbeleuchtung.<br />

Informationen unter<br />

www.frischglueck.de<br />

<br />

<br />

Das Bergwerk »Teufelsgrund« hat eine<br />

über 1000-jährige Geschichte. Im Mittelalter<br />

wurde Silber abgebaut, später dann<br />

Blei. Alle 30 Minuten gibt es Führungen,<br />

die mit einem Film über Geschichte,<br />

Bergbau und Geologie beginnen. Danach<br />

spaziert man auf 700 Metern alleine<br />

durch das Bergwerk. Wer sich ausführlicher<br />

informieren will, nimmt an einer der<br />

Sonderführungen teil. Für Kinder lassen<br />

sich auch Geburtstagsfeste mit Schatzsuche<br />

unter Tage arrangieren. Infos unter<br />

www.besucherbergwerk-teufelsgrund.com<br />

<br />

<br />

Ende des 18 Jahrhunderts wurde der<br />

»Hoffnungsstollen« in Todtmoos-Mättle<br />

erstmalig erwähnt, im 19. Jahrhundert<br />

baute man erfolgreich Magnetkieserz<br />

und Nickel ab, 1937 wurde die Grube<br />

stillgelegt. Seit dem Jahr 2000 ist die<br />

gesamte Grubenanlage familienfreundlich<br />

hergerichtet. Hier dürfen sich auch<br />

die ganz kleinen Kumpel mal wie große<br />

Bergmänner fühlen und mit Grubenhelm<br />

und Lampe auf Schatzsuche gehen. Der

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