FRÜHLINGSERWACHEN - Hindenburger Stadtzeitschrift für ...
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Sport<br />
In der Luft ist der Segelflieger auf sich alleine gestellt, am Boden ist Teamarbeit gefragt.<br />
Im Frühjahr gibt es<br />
die Belohnung<br />
Die Wanloer Segelflieger brauchen mehr Zeit als Geld, in erster Linie aber Aufwind.<br />
Leine los, lautlos, schwerelos der Sonne entgegen?<br />
Nicht ganz, aber ganz ähnlich könnte<br />
das Motto der Segelflieger lauten, die dem<br />
Frühjahr seit Wochen entgegenfiebern. Ein Segelflugzeug<br />
kann bis zu 850 Kilogramm wiegen,<br />
deswegen braucht es neben einem kräftigen<br />
Anschub, um in die Luft zu kommen, vor<br />
allem eins: Aufwind. Seit 2002 nutzen die rund<br />
80 Mitglieder der Segelfluggruppe des bereits<br />
1925 gegründeten Vereins die Thermik in Wanlo,<br />
um bei entsprechenden Bedingungen nahezu<br />
das komplette Wochenende auf und über<br />
dem selbstgebauten Flugplatz an der Kuckumer<br />
Straße zu verbringen. Mit dem Frühling beginnend<br />
bis zum Herbst hat die Sonne genug Kraft,<br />
um <strong>für</strong> die benötigten aufgewärmten und deswegen<br />
aufstrebenden Luftmassen zu sorgen,<br />
dann treffen sich viele der Segelflieger und der<br />
im Durchschnitt 30 Flugschüler gegen acht Uhr<br />
morgens auf dem Gelände, um die Flieger, die<br />
Winde, den Startwagen und nicht zuletzt sich<br />
selbst startklar zu machen.<br />
Der Luftfahrtverein, dessen Motorsportgruppe<br />
50 Mann stark ist, hat den Flughafen in Eigenregie<br />
gebaut. Nach dem Zweiten Weltkrieg<br />
38<br />
musste der Verein seinen Platz im Nordpark<br />
räumen und die Mitglieder errichteten in der<br />
Nähe der Trabrennbahn einen neuen Startplatz.<br />
Dort nahm der Geschäftsverkehr auf dem gewachsenen<br />
Flughafen immer mehr zu, die Segelflieger<br />
erhielten also erneut einen neuen<br />
Platz – und sind seitdem von Wanlo aus startend<br />
am Himmel zu beobachten. Einmal in der<br />
Luft angekommen, ist der Segler auf sich gestellt,<br />
am Boden aber ist das Hobby vor allem<br />
Teamarbeit. „Viele Hände sind nötig, um ein<br />
Seit 2002 hat der Verein <strong>für</strong> Luftfahrt e. V. in Wanlo einen<br />
neuen Startplatz, ab dem Frühjahr bis zum Herbst ist dort<br />
an den Wochenenden einiges los.<br />
Segelflugzeug in die Luft zu bekommen“, sagt<br />
Arend Dechow vom Verein. Kameradschaft ist<br />
eine unentbehrliche Voraussetzung, ehe man<br />
sich die Welt kreisend nahe den Wolken von<br />
oben ansehen kann.<br />
Ein Segelschüler muss mindestens 14 Jahre alt<br />
sein und der geprüfte Segelflieger braucht<br />
mehr Zeit als Geld. Ein Vereinsmitglied kommt<br />
jährlich mit etwa 600 Euro aus, um möglichst<br />
viel Zeit in der Luft zu verbringen. Aber er hat<br />
weniger Zeit, dieses Geld zu verdienen, denn<br />
neben den Wochenenden in der Saison stehen<br />
im Winter Theorieunterricht, Prüfungen, Baustunden<br />
und sonstige Weiterbildungen an. Da<strong>für</strong><br />
gibt es mit dem Start in den Frühling die Belohnung:<br />
Aufwind.<br />
Text: Ingo Rütten · Fotos: Jens Klank<br />
iNFO<br />
Verein <strong>für</strong> Luftfahrt e. V. MG Rheydt und Umgebung<br />
Kuckumer Str. 70, 41189 MG<br />
Tel. 02166/89479 oder 0160/92528886<br />
kontakt@segelflug-mg.de, www.segelflug-mg.de