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FRÜHLINGSERWACHEN - Hindenburger Stadtzeitschrift für ...

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NACHGEFRAGT<br />

ATOMKRAFT?<br />

NEIN DANKE!<br />

Mönchengladbacher Bürger fordern einen schnellen<br />

Ausstieg aus der atomaren Energiegewinnung.<br />

Moratorium: Seit Angela Merkel<br />

die klüger ausgedrückte Form des<br />

von Helmut Kohl präferierten Aussitzens,<br />

um sich möglichst lange<br />

vor einer zukunftsweisenden Entscheidung<br />

zu drücken und sich<br />

dadurch in eine neue Wahlperiode<br />

zu retten. Jetzt muss das Thema<br />

Atomkraft eben da<strong>für</strong> herhalten.<br />

Natürlich ist es richtig, die<br />

Sicherheit unserer Kernkraftwerke<br />

auf den Prüfstand zu stellen, aber<br />

mal ehrlich: Muss man nicht angesichts<br />

möglicher verheerender<br />

Auswirkungen eines GAUs davon<br />

ausgehen, dass solche Überprüfungen<br />

schon viel früher stattgefunden<br />

haben? Stress-Tests nach<br />

40 Jahren schlummernder Gefahr?<br />

Was bringt es, Atommeiler abzuschalten,<br />

die noch nicht einmal<br />

dem Aufprall eines kleinen Sportflugzeugs<br />

standhalten, wenn ein<br />

dutzend AKWs übrig bleiben, deren<br />

Sicherheit der Mensch nicht<br />

richtig einschätzen kann?<br />

„Atomkraft? Nein danke!“, lautet<br />

die einhellige Aussage unserer Befragten.<br />

Text: Sascha Broich · Fotos: Donna Schmelzer<br />

Marc Wartmann, 24 und Lisa Zölch, 21<br />

Kernkraftwerke sollten so schnell wie möglich abgeschafft werden. Allerdings bringt es<br />

nichts, wenn Deutschland das im Alleingang unternimmt, hier müssen alle Nationen an<br />

einem Strang ziehen. Es darf allerdings nicht so weit kommen, dass uns Energie fehlt und<br />

wir am Ende noch Atomstrom aus dem Ausland zukaufen müssen.<br />

Harald Gemballa, 50<br />

Man hat es verpasst, frühzeitig<br />

verstärkt auf erneuerbare Energien<br />

zu setzen, darum müssen wir jetzt<br />

eine unnötige Laufzeitverlängerung<br />

der Atomkraftwerke hinnehmen.<br />

Und das bei einem hohen Restrisiko<br />

der alten unsicheren Meiler.<br />

Manfred Ropertz, 69, aus Roermond<br />

Die Gefahr durch Atomkraftwerke halte<br />

ich <strong>für</strong> sehr gering, da wir in Holland und<br />

Deutschland keine so schweren Naturkatastrophen<br />

be<strong>für</strong>chten müssen. Dennoch<br />

sollte die Atomkraft abgeschafft werden,<br />

auch wenn ich nicht bereit bin, überteuerte<br />

Strompreise zu bezahlen.<br />

Jutta Backus, 55<br />

Ein Moratorium halte ich <strong>für</strong> Lug und Betrug,<br />

um sich über die Landtagswahlen zu<br />

retten. Die jetzt angeordneten Stress-Tests<br />

der AKWs hätte man viel früher durchführen<br />

müssen. Ein GAU kann sicherlich auch<br />

bei uns passieren und sei es durch einen<br />

gezielten Anschlag.<br />

Öztürk Cüneyt, 38<br />

Ich fände es gut, wenn man die alten AKWs<br />

abschaltet, so sicher man sie uns auch verkauft<br />

– wir haben doch genug Alternativen.<br />

Wenn sich die Stromkosten zugunsten<br />

erneuerbarer Energien verdoppelten, würde<br />

ich sogar das in Kauf nehmen – sparen<br />

kann man woanders.<br />

Petra Vennen, 43<br />

In meiner Jugend habe ich oft gegen Atomkraft<br />

demonstriert. Ein massiver Störfall<br />

wie in Japan kommt <strong>für</strong> mich nicht überraschend.<br />

Auch wenn gerade viel diskutiert<br />

wird – ich bezweifle, dass sich unter der<br />

jetzigen Regierung an der Atompolitik<br />

etwas ändert.<br />

LEBENSWEISHEITEN IN MÖNCHENGLADBACHER PLATT<br />

Karneval – Fasteloovent – ist vorbei<br />

und mit dem Aschermittwoch<br />

– Ääschermedwoch – beginnt die<br />

Fastenzeit – Vaastetiit oder auch de<br />

Vaas genannt. Am Aschermittwoch<br />

holte man sich morgens in der Kirche<br />

das Aschekreuz – et Ääschekrüzke<br />

– und es wurde an dem<br />

Tag bereits streng gefastet. En d’r<br />

Vaas gab es früher keine Feiern<br />

und es wurde in dieser Zeit auch<br />

nicht geheiratet. Es gab auch nur<br />

vereinzelte Handelsmärkte – Vaastemaat –<br />

um sich mit nötigen Dingen <strong>für</strong> das Frühjahr<br />

– Vrööjoor – einzudecken. Eine Woche<br />

vor Ostern – Oostere, früher auch Pooschvääs<br />

–, gibt es den Palmsonntag – Palemsonndech<br />

– und bis heute hat sich der<br />

Brauch gehalten, dass man einen gesegneten<br />

Palmzweig – Palemstrückske – hinter<br />

das Kreuz – Krüzz – steckt. Dann beginnt<br />

die Karwoche – Kaarwääek – oder früher<br />

auch Judaswoche – Judaswääek – genannt.<br />

Der Karfreitag – Kaarvriidech oder<br />

früher auch Herrgottstag genannt – Härrjottsdaach<br />

–, war der strengste Tag der Fastenzeit.<br />

Es gab strenggläubige Katholiken,<br />

die von Karfreitag bis zum Wiedererklingen<br />

der Glocken nur Wasser zu sich nahmen.<br />

Evangelischen Christen ist der Karfreitag<br />

bis heute das höchste kirchliche Gedenkfest<br />

des Jahres. Mit den Bräuchen um das<br />

Osterfest herum befassen wir uns an anderer<br />

Stelle. Ich wünsche allen – Jlökkseeleje<br />

Poosche – glückselige Ostern.<br />

Zusammengestellt von Helmut Schrammel<br />

8<br />

ILLUSTRATION: STEFAN VOELLER

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