FWF info-Magazin #86 (3/2013)
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FOKUS » Firnberg/Richter<br />
Wissenschaftliche<br />
Karrierevorbilder<br />
Der <strong>FWF</strong> unterstützt mit der<br />
„Karriereentwicklung für Wissenschafterinnen“<br />
Frauen am Beginn<br />
ihrer wissenschaftlichen Karriere<br />
bzw. bei der Qualifikation zur<br />
Bewerbung um eine in- oder ausländische<br />
Professur. Im Folgenden<br />
werden nun jene 17 Firnberg- bzw.<br />
Richter-Stelleninhaberinnen mit<br />
ihren Projekten vorgestellt, die in<br />
der Kuratoriumssitzung Mitte Juni<br />
<strong>2013</strong> bewilligt wurden.<br />
Redaktion: Marc Seumenicht<br />
Hertha-Firnberg-<br />
Programm<br />
Veronika<br />
Burz-Tropper<br />
» „Gottes-Rede“ im Johannesevangelium «<br />
„Gottes-Rede“ – d. h. Theo-Logie im strikten<br />
Wortsinn – kam in der neutestamentlichen<br />
Wissenschaft bisher, verglichen mit Christologie,<br />
Pneumatologie, Ekklesiologie, Soteriologie<br />
und Eschatologie, kaum eigens in den<br />
Blick. Das geplante Forschungsvorhaben<br />
greift dieses Desiderat auf und untersucht exemplarisch<br />
eine bestimmte neutestamentliche<br />
Schrift – das Johannesevangelium – auf<br />
ihre Aussagen über Gott.<br />
Ausgehend von der Frage, was im Johannesevangelium<br />
von Jesus als dem „einzigen,<br />
der Gott ist“ (Joh 1,18) über Gott selbst<br />
ausgesagt wird, werden die dabei auszumachenden<br />
Bilder, Motive und Traditionen<br />
untersucht. Die Analyse der relevanten Passagen<br />
zielt auf eine erstmalig umfassende<br />
Zusammenschau der „Gottes-Rede“ im<br />
Johannesevangelium.<br />
Veronika Burz-Tropper studierte in Graz und<br />
Jerusalem Katholische Fachtheologie und Religionspädagogik.<br />
Sie promovierte an der<br />
Universität Wien, wo sie gleichzeitig als<br />
Assistentin am Institut für Neutestamentliche<br />
Bibelwissenschaft arbeitete. Nach Stationen<br />
an der Johannes Gutenberg-Universität<br />
Mainz und der Universität Innsbruck kehrt<br />
sie wieder an die Universität Wien zurück, wo<br />
sie ihr Projekt durchführen wird.<br />
Hertha-Firnberg-<br />
Programm<br />
Ursula<br />
Fürnkranz<br />
» Auswirkungen der Interaktionen von<br />
Trichomonas vaginalis und Mycoplasma<br />
hominis «<br />
Die Trichomonose ist die weltweit häufigste<br />
– nicht virale – sexuell übertragbare<br />
Infektionskrankheit. Der einzellige Parasit<br />
Trichomonas vaginalis verursacht Juckreiz<br />
und Entzündungen der vaginalen Schleimhäute;<br />
allerdings verlaufen etwa 50 % der<br />
Infektionen (vor allem bei Männern) symptomlos.<br />
Warum das so ist, ist nicht vollständig<br />
erforscht. Mycoplasma hominis, ein zellwandloses<br />
Bakterium, wird ebenfalls mit einigen<br />
Krankheitssymptomen im Geschlechtstrakt<br />
beschrieben. Eine enge Beziehung<br />
zwischen T. vaginalis und M. hominis wurde<br />
schon beschrieben: Es gibt Studien, die vermuten,<br />
dass es einen Zusammenhang zwischen<br />
M. hominis und T. vaginalis, die<br />
Pathogenität und Medikamenten-Resistenz<br />
betreffend, gibt. Das Ziel der vorliegenden<br />
Studie ist, die Auswirkungen dieser Interaktionen<br />
im Labor zu beleuchten und detaillierte<br />
Aussagen über die Art der Interaktionen<br />
und die Vorteile für den jeweiligen Mikroorganismus<br />
zu treffen.<br />
Ursula Fürnkranz studierte Biologie mit<br />
Schwerpunkt Anthropologie und Parasitologie<br />
in Wien. Nach dem Doktorat hat sie ein<br />
paar Jahre lang mit Bakterien gearbeitet und<br />
nun mit dem Hertha-Firnberg-Projekt eine<br />
Fusion dieser drei Gebiete erreicht.<br />
© Bernd Schranz, Martin Doherty, Privat<br />
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