htl up to date 68.pdf - HTL Braunau
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Studieren und Forschen<br />
Forschung ist interessant<br />
und spannend<br />
DI Dr. Stefan Huber, MSc, hat nach der <strong>HTL</strong> an der Uni<br />
Salzburg Informatik und Mathematik studiert und ist seit<br />
einigen Jahren intensiv mit Forschungsprojekten beschäftigt.<br />
Im Interview erzählt er von seinen Beweggründen.<br />
<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>: Was hat dich veranlasst, eine<br />
Dissertation zu schreiben?<br />
Huber: Ich finde Forschung spannend und<br />
ich beschäftige mich gerne mit interessanten<br />
Problemen. Man versucht, eine Intuition zu<br />
gewinnen und Ideen zu bekommen, die man<br />
konkretisiert und weiter verfeinert, bis sich<br />
zeigt, ob die Idee gefruchtet hat und das gefällt<br />
mir. Außerdem mag ich das Publizieren der<br />
gewonnenen Erkenntnisse bei Konferenzen<br />
oder in Zeitschriften. Die Dissertation<br />
ist eigentlich nur ein Nebenprodukt der<br />
Forschungstätigkeit. Sie entsteht erst am Ende<br />
der eigentlichen Arbeit.<br />
<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>: Wo siehst du Vor- und Nachteile<br />
eines universitären Forscherlebens?<br />
Huber: Der besondere Vorteil liegt in der<br />
akademischen Freiheit, also insbesondere in<br />
der Freiheit darin, Probleme zu untersuchen,<br />
die einen interessieren. Die großen Nachteile,<br />
vor allem für junge Forscher, sind aus meiner<br />
Sicht vor allem existenzieller und finanzieller<br />
Natur: kaum fixe Anstellungen und ungewisse<br />
Finanzierung sowie schlechte Planbarkeit des<br />
Privatlebens.<br />
<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>: Wie schauen deine Zukunftspläne<br />
aus?<br />
Anstellungsverhältnisse praktisch unmöglich.<br />
Ich möchte die nächsten Jahre, vielleicht bis<br />
ich knapp über 30 bin, herausfinden, ob für<br />
mich eine Zukunft an der Uni aussichtsreich<br />
ist. Das ist eine Frage der Budgetpolitik, des<br />
Stellenangebots und auch des wissenschaftlichen<br />
Erfolgs. Zudem ist es für die universitäre<br />
Laufbahn wichtig, dass man an anderen<br />
Forschungseinrichtungen Auslandserfahrung<br />
sammelt. In unserem Gebiet hat man aber<br />
den Vorteil auch in der Wirtschaft eine<br />
Zukunftsoption vorzufinden, denn auch dort<br />
warten viele spannende Probleme.<br />
<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>: Was würdest du <strong>HTL</strong>-Schüler/<br />
innen, die Forschungstätigkeit als Ziel angeben,<br />
besonders ans Herz legen?<br />
Huber: Man sollte sich mit der Mathematik<br />
anfreunden. Für Informatiker sind neben der<br />
bloßen Anwendung der Mathematik und der<br />
mathematischen Sprache vor allem auch die<br />
mathematischen Denkweisen, etwa bei der<br />
Untersuchung von algorithmischen Problemen,<br />
ganz wichtig. Kurzum, gute mathematische<br />
Fertigkeiten eröffnen einem Betätigungsfelder,<br />
die ansonsten schwer zugänglich sind. Aus<br />
praktischer Sicht empfehle ich, zügig und konsequent<br />
zu studieren, da ich glaube, dass die<br />
vorhin erwähnten Nachteile mit fortschreitendem<br />
Alter immer schwerer wiegen.<br />
Huber: Konkrete Zukunftspläne zu<br />
erstellen ist aufgrund der befristeten<br />
DI Dr Stefan Huber, MSc<br />
• Matura an der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> 2002,<br />
Abteilung für Elektronik/Technische Informatik (5 BN)<br />
• Zivildienst beim Roten Kreuz<br />
• Studium der Informatik (2003 – 2008) und der Mathematik<br />
(2004 – 2009) an der Uni Salzburg<br />
• Promotion in Informatik 2011 zum Thema „Computing Straight Skele<strong>to</strong>ns and<br />
Mo<strong>to</strong>rcycle Graphs: Theory and Practice“<br />
• arbeitet als PostDoc am Fachbereich Computerwissenschaften<br />
der Uni Salzburg<br />
<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong> | 11