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htl up to date 68.pdf - HTL Braunau

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Bruno Plunger<br />

Konkrete Erfahrungen verändern<br />

Bruno Plunger erzählt im Interview von seinem<br />

entwicklungspolitischen Engagement und seinem Einsatz<br />

für die Schulpartnerschaft. Veränderung im Denken und<br />

Leben von Menschen hat seiner Überzeugung nach<br />

vor allem mit ganz konkreten Erfahrungen zu tun.<br />

<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>: Du bist Zeit deines Lebens entwicklungspolitisch<br />

aktiv gewesen. Was waren die<br />

wesentlichen Punkte in diesem Zusammenhang?<br />

Plunger: Ich hab im Aluminium-Werk<br />

Ranshofen Werkzeugmacher und -mechaniker<br />

gelernt und anschließend bei Telefunken in<br />

<strong>Braunau</strong> gearbeitet. Nach dem Bundesheer habe<br />

ich mich entschlossen, als Entwicklungshelfer<br />

nach Neuguinea zu gehen. Von 1972 bis 1976<br />

war ich dann dort und habe vor allem beim<br />

Aufbau einer Berufsschule mitgearbeitet, die<br />

Jugendlichen eine technische Ausbildung<br />

ermöglicht. Für mich waren das sehr prägende<br />

Erfahrungen. Vor allem das „Auf- sichallein-gestellt-sein“,<br />

die Herausforderung der<br />

Aufbausituation ohne größere Unterstützung,<br />

hat mich in meinem Denken und Handeln<br />

geformt. Ich habe viel von den Leuten dort<br />

gelernt.<br />

ich im Juli 1984 nach Nicaragua zurückgekehrt<br />

bin. Wir haben dann in Sabolos Häuser<br />

und Unterkünfte für Nicaraguaner, die während<br />

der Revolution nach Costa Rica geflüchtet<br />

waren, gebaut. Insbesondere war ich mit<br />

dem Aufbau eines Sägewerks beschäftigt, das<br />

eine maßgebliche Rolle bei der Besiedelung<br />

spielte. Aus einem winzigen Nest mit dreißig<br />

Einwohner/innen in den 50er-Jahren hat<br />

sich – trotz extremer Bedingungen, wie z.B.<br />

7000mm Niederschlag im Jahr – bis heute eine<br />

Bezirksstadt entwickelt, die vielen Menschen<br />

eine Bleibe und ein Auskommen sichert.<br />

1987 bin ich dann nach Österreich zurückgekehrt<br />

und habe von da an in der <strong>HTL</strong><br />

Ich bin dann 1976 zurück nach Österreich und<br />

habe in Linz die Meisterprüfung in meinem<br />

Handwerk gemacht und daneben in der VÖEST<br />

gearbeitet. Mit dem Schuljahr 1977/78 bin ich<br />

dann in der <strong>HTL</strong> eingestiegen. Das folgende<br />

Jahr 1978/79 habe ich meine pädagogische<br />

Ausbildung in Linz absolviert und im Sommer<br />

1979 bin ich vom Außenministerium ersucht<br />

worden, ob ich die Koordination bei einem<br />

Projekt in Bangladesch übernehmen würde.<br />

Gleichzeitig hat mir der ÖED (Österreichische<br />

Entwicklungshilfe Dienst, jetzt Horizont 3000)<br />

angeboten in Bolivien am Aufbau von landwirtschaftlichen<br />

Kooperativen tätig zu sein.<br />

Nach einigem Überlegen habe ich für Bolivien<br />

zugesagt. Ich war dann ein Jahr lang in Bolivien,<br />

musste danach das Land aber wegen eines<br />

Militärputsches verlassen. Da der ÖED dringend<br />

spanischsprachige Projektleiter für Nicaragua<br />

gesucht hat, bin ich direkt dorthin gegangen.<br />

Meine Aufgabe von 1980 bis 1983 war dort<br />

die Koordination von 40 österreichischen und<br />

etwa 50 spanischen Entwicklungshelfer/innen.<br />

Kurz nach der Rückkehr nach Österreich bin<br />

ich vom Bundeskanzleramt im Frühjahr 1984<br />

ersucht worden, ein Dorfentwicklungsprojekt<br />

in Sabolos durchzuführen und zu leiten, sodass<br />

34 | <strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong>

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