Ausgabe 3/2013 - Gemeinde Attiswil
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Erika Felber<br />
Arbeitskollegen. Auch die immer wieder<br />
engagiert mitwirkenden <strong>Gemeinde</strong>räte<br />
erleichterten ihr die Arbeit – insbesondere<br />
die <strong>Gemeinde</strong>präsidenten. Im Verlauf<br />
ihrer Karriere stand sie insgesamt acht<br />
<strong>Gemeinde</strong>präsidenten zur Seite. Der erste<br />
war Fritz Kurth-Leisi, der letzte wird Daniel<br />
Zumstein sein. Dazwischen amteten Ernst<br />
Wyss, Albert Hediger, Martin Zumstein,<br />
Rudolf Ryf-Zurlinden, Michael Lehmann<br />
und Christian Gygax.<br />
Gesunder Menschenverstand<br />
So richtig geärgert hat sich Erika Felber,<br />
als das Vormundschaftswesen dem Bund<br />
angegliedert wurde. Dieser Bereich lag<br />
ihr sehr am Herzen, war sie doch auch<br />
während vielen Jahren als Sekretärin in<br />
der entsprechenden Kommission tätig.<br />
Sie half gerne, hier konnte sie Gefühle<br />
einbringen und fand einen Gegenpol zur<br />
Bürokratie. Mit der neuen Regelung werden<br />
den bevormundeten Mitmenschen<br />
nun Beistände zugeteilt, zu denen sie<br />
kaum einen Bezug haben. Es fallen Wörter<br />
wie unpersönlich und anonym.<br />
Ebenso stark verändert hat sich<br />
im <strong>Gemeinde</strong>wesen der Datenschutz<br />
bereich. In Protokollen von<br />
<strong>Gemeinde</strong>versammlungen etwa, die<br />
im Internet aufgeschaltet werden, darf<br />
sie die Namen von Personen, die ein<br />
Votum einbringen, nicht mehr ausschreiben.<br />
Heute wird viel mehr durch Gesetze<br />
und Vorschriften vorgegeben. «Früher<br />
konnte man noch nach dem gesundem<br />
Menschenverstand handeln», sagt Erika<br />
Felber. Heute informierten sich die Bürger<br />
im Internet und die Informationen der<br />
<strong>Gemeinde</strong>angestellten würden schnell<br />
mal in Frage gestellt. Beim kleinsten<br />
Zweifel werde der Regierungsstatthalter<br />
aufgesucht.<br />
Respektvoller Umgang<br />
Der Stellenwert des <strong>Gemeinde</strong>schreibers<br />
habe abgenommen, stellt Erika Felber<br />
fest. Dies stört die Jubilarin allerdings<br />
nicht, weil sie trotzdem immer respektvoll<br />
behandelt wird und ein gutes<br />
Einvernehmen mit der Dorfbevölkerung<br />
hat.<br />
Wie sehen die Zukunftspläne von<br />
Erika Felber aus? Später – nach der<br />
Pensionierung im April 2014 – schliesst<br />
sie nicht aus, einen kleinen Nebenjob<br />
anzunehmen, allerdings in einer Branche,<br />
die weit weg ist von der <strong>Gemeinde</strong>arbeit.<br />
Vorerst aber hat sie dringende Arbeiten<br />
an ihrem Einfamilienhaus in Farnern zu<br />
erledigen. Handwerkliche Arbeiten bereiten<br />
ihr seit eh und je Spass, und so wird<br />
sie den Pinsel selber in die Hand nehmen<br />
und die Wände streichen. Und dann<br />
träumt der Amerika-Fan noch vom schönen,<br />
weiten Land im Westen. Bestimmt<br />
wird sie in Zukunft immer wieder einige<br />
Wochen in den USA verbringen.<br />
Von Fusionen und anderen Themen<br />
Ganz andere Themen werden künftig<br />
die <strong>Gemeinde</strong> beschäftigen. Erika Felber<br />
freut sich sehr, dass <strong>Attiswil</strong> keine<br />
Schlafgemeinde ist und die Vereine sich<br />
so stark engagieren. Den Behörden wäre<br />
eine neue Turnhalle ein Anliegen, vorerst<br />
soll die Mehrzweckhalle nun aber energetisch<br />
auf Vordermann gebracht werden.<br />
Die Einwohnerzahl ist in den letzten drei bis<br />
vier Jahren gestiegen. Als Initialzündung<br />
für weitere Neuzuzüger sieht sie die<br />
Überbauung am Wiesenweg. Sie zeigt<br />
sich zuversichtlich, dass sich <strong>Attiswil</strong> auch<br />
weiterhin positiv entwickeln wird. Wichtig<br />
seien gute Anschlüsse an den öffentlichen<br />
Verkehr, das Fortbestehen der Post und<br />
der Dorfläden. Die Verwaltung habe – wie<br />
Rückmeldungen zeigen – eine freundliche<br />
Etikette, und das Dorf geniesse in der<br />
breiteren Öffentlichkeit ein gutes Image.<br />
<strong>Gemeinde</strong>fusionen werden früher oder<br />
später auch in unserer Region zum Thema,<br />
in grösseren <strong>Gemeinde</strong>n sind sie es bereits.<br />
«Vielleicht wird das Amt Wangen Nord<br />
irgendwann zu einer Grossgemeinde»,<br />
sagt Erika Felber. Zusammenarbeit sei<br />
wichtig, die <strong>Gemeinde</strong>n müssten aber<br />
auch schauen, dass sie vom Kanton nicht<br />
in ein finanzielles Loch gerissen würden.<br />
Nachfolge unbekannt<br />
Die Nachfolge von Erika Felber ist<br />
noch nicht geregelt. Im Juni fand eine<br />
Arbeitsplatzbewertung statt, so dass die<br />
Stelle nun im August ausgeschrieben werden<br />
kann. Effektiv lässt sich Erika Felber<br />
im April 2014 vorzeitig pensionieren. «Ich<br />
bin flexibel», sagt sie, und damit meint<br />
sie, dass sie je nach Situation ihre Arbeit<br />
auch einige Wochen früher oder später<br />
niederlegen könne.<br />
In der Neubesetzung ihrer Stelle sieht<br />
Erika Felber kein Risiko. Neue Ideen und<br />
Impulse könnten nicht schaden, obwohl<br />
natürlich gewisse Arbeiten gesetzlich vorgegeben<br />
sind. Sie will ihrer Nachfolge<br />
einen bestmöglichen Einstieg bereiten,<br />
den Arbeitsplatz optimal übergeben und<br />
die Arbeiten erklären. Was sie garantiert<br />
nicht tun wird: Die neue Person mit überflüssigen<br />
Informationen überschütten.<br />
Wir gratulieren Erika Felber herzlich zum<br />
40. Dienstjubiläum bei der <strong>Gemeinde</strong><br />
<strong>Attiswil</strong> und wünschen ihr alles Gute für<br />
den neuen Lebensabschnitt.<br />
Fusspflege <strong>Attiswil</strong><br />
Silvia Schwaller<br />
Seilerstr. 28<br />
4536 <strong>Attiswil</strong><br />
032 637 28 31<br />
Öffnungszeiten<br />
Montag: 08.00 – 19.00 Uhr<br />
Mittwoch 08.00 – 19.00 Uhr<br />
Freitag und Samstag nach Absprache<br />
Text und Foto: Barbara Danz<br />
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DR ATTISWILER