Pascale Ehrenfreund neue FWF-Präsidentin
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FOKUS » Austrian University/Academic Press<br />
Im <strong>FWF</strong> info-Magazin 83 hatte der <strong>FWF</strong> die Diskussion um die Etablierung<br />
einer Austrian University / Academic Press angeregt und den Verlag der Akademie<br />
der Wissenschaften sowie die Innsbruck University Press zu Kommentaren<br />
eingeladen (siehe <strong>FWF</strong> info 84). Text: Falk Reckling, Doris Haslinger<br />
Diskussion um eine Austrian<br />
University/Academic Press:<br />
Wie weiter?<br />
» Sehr erfreulich an der Debatte<br />
ist, dass sich einige Verlage zu einer<br />
stärkeren Qualitätsorientierung<br />
bei wissenschaftlichen Buchpublikationen<br />
verpflichten. Nach den Erfahrungen<br />
des <strong>FWF</strong> wird dabei allerdings der enorme<br />
Aufwand für das Peer Review und für<br />
hochqualifizierte Lektorate nach dem Vorbild<br />
der großen Universitätsverlage in den<br />
USA oder Großbritannien unterschätzt.<br />
Gerade auf dieser Erkenntnis beruht die<br />
gemeinsame Initiative schwedischer Universitätsverlage:<br />
„It is quite likely that no<br />
single university in Sweden could put in<br />
place a quality control system that is seen<br />
internationally as being of the highest<br />
standard (most likely a university would be<br />
evaluating its own output, resulting in an<br />
impression of bias).“ *<br />
Aus diesem Grund streben nun die schwedischen<br />
Universitätsverlage ein Konsortiummodell<br />
an, das die Ressourcen für den<br />
erforderlichen Aufwand bündelt.<br />
Die schwedischen Erfahrungen haben<br />
sich auch in der Praxis der <strong>FWF</strong>-Förderungen<br />
bestätigt. So bietet der <strong>FWF</strong> im<br />
Programm „Selbstständige Publikationen“<br />
seit gut zwei Jahren den Verlagen<br />
finanzielle Anreize, sowohl eine internationale<br />
Begutachtung durchzuführen als<br />
auch Fachlektorate in Eigenregie zu übernehmen.<br />
Allerdings ist es in vielen Fällen<br />
den Verlagen schwer gefallen, die Kompetenzen<br />
für eine adäquate Auswahl von<br />
Gutachterinnen und Gutachtern sowie einen<br />
Pool von geeigneten Fachlektorinnen<br />
und Fachlektoren aufzubauen, da es für<br />
jeden Verlag allein enorm aufwendig und<br />
kostspielig ist.<br />
Dabei sollen die Ansprüche bei <strong>FWF</strong> -<br />
Publikationsförderungen in den nächsten<br />
Jahren noch steigen:<br />
» Zukünftig wird der <strong>FWF</strong> Verlage zertifizieren.<br />
D. h. Verlage können Förderungen<br />
direkt und ohne weitere Qualitätskontrolle<br />
durch den <strong>FWF</strong> beziehen,<br />
wenn sie für ihr gesamtes wissenschaftliches<br />
Programm ein transparentes Peer<br />
Review und professionelle Fachlektorate<br />
vorweisen können.<br />
» Geeignete Bücher sollen verpflichtend<br />
auch ins Englische übersetzt werden.<br />
» Die technischen Voraussetzungen an die<br />
digitalen Versionen der Bücher werden<br />
zunehmen (z. B. Metadatenmanagement,<br />
Einbindung von Daten, Quellen, Audio,<br />
Video, etc.)<br />
Schließlich ergeben sich durch eine Verbindung<br />
von Qualitätssicherungsmechanismen<br />
und der Idee des Open Access<br />
gerade für die Geistes- und Sozialwissenschaften<br />
Potenziale, die weit über die<br />
Rezeption von Buchpublikationen in der<br />
Scientific Community hinausreichen.<br />
Viele Bereiche der Geistes- und Sozialwissenschaften<br />
beschäftigen sich mit<br />
© Shutterstock<br />
*A Consortium Approach to OA Monographs in Sweden, September 2012, www.ep.liu.se/aboutliep/pdf/progress_report_oa_ monopraphs.pdf