Pascale Ehrenfreund neue FWF-Präsidentin
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FOKUS » Der <strong>FWF</strong> nimmt sich unter die Lupe<br />
lität des Antrags (gemäß den externen<br />
Gutachten) erlaubt hingegen keine Vorhersage,<br />
welches Output-Profil ein Projekt<br />
dann später aufweist.<br />
„Take Home Messages“ für den <strong>FWF</strong><br />
Die berichtete Studie liefert einige Aspekte,<br />
die eine Förderungsorganisation<br />
wie den <strong>FWF</strong> zum Nachdenken anregen<br />
können. Ein zentraler Aspekt betrifft die<br />
Ex-post Evaluierung von Forschungsprojekten,<br />
bei der Projekt-Output breit definiert<br />
werden sollte, anstatt sich auf einige<br />
wenige, arbiträr ausgewählte Kategorien<br />
zu konzentrieren. Darüber hinaus erscheint<br />
es ratsam, die quantitative Produktivität<br />
von Projekten innerhalb ihres entsprechenden<br />
Output-Profils zu analysieren,<br />
um Benachteiligungen zu vermeiden.<br />
Ein weiterer Aspekt betrifft die Struktur der<br />
Wissenschaftsdisziplinen. Der empirische<br />
Bottom-up-Ansatz der berichteten Studie<br />
kommt zu einer Gruppierung der Wissenschaftsdisziplinen,<br />
die herkömmlichen Typologien<br />
nicht deckungsgleich entspricht. Nach<br />
diesem Ergebnis sind v. a. Ökonomie und<br />
Psychologie nicht wie vielfach üblich den<br />
Geistes- und Sozialwissenschaften zuzurechnen<br />
– zumindest nicht in Bezug auf die Dissemination<br />
von Forschungsergebnissen. Die<br />
„klassischen“ Geistes- und Sozialwissenschaften<br />
bilden hinsichtlich der Output-Struktur<br />
eine recht homogene Gruppe, Ökonomie<br />
und Psychologie jedoch werden in dieser<br />
Klassifikation eher den Formal- (Ökonomie)<br />
bzw. technischen Wissenschaften (Psychologie)<br />
zugeordnet, da ihre Output-Strukturen<br />
jenen der anderen Disziplinen in diesen<br />
Gruppen ähnlicher sind als jenen in der<br />
Gruppe Geistes- und Sozialwissenschaften.<br />
Diesem Studienergebnis zur Disziplinlandschaft<br />
sollen aber nun nicht zwangsläufig<br />
praktische Konsequenzen folgen – dies wäre<br />
wohl unangebrachter blinder Empiriegehorsam.<br />
Der <strong>FWF</strong> behandelt dieses Resultat<br />
als interessantes Ergebnis aus dem Bereich<br />
der Wissenschaftsforschung. «<br />
Mutz, R., Bornmann, L. & Daniel, H.-D. (2013). Types of research output<br />
profiles: A multilevel latent class analysis of the Austrian Science Fund’s<br />
final project report data. Research Evaluation, 22, 118–133.<br />
[Open Access: http://rev.oxfordjournals.org/content/22/2/118]<br />
<strong>FWF</strong>info85» 33