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DANKSAGUNG - Bücher für diplomierte Legasthenietrainer des EÖDL

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Mitarbeitern (Galaburda&Kemper, 1979: Galaburda, Sherman, Rosen, Aboitiz&Geschwind, 1985<br />

in Landerl, 1996: 28) acht Post-Mortem-Gewebsuntersuchungen an legasthenen Menschen<br />

durchgeführt. Sie haben bestätigt, dass Abweichungen von „gesunden“ Gehirnen vor allem in der<br />

linken Hemisphäre zu finden sind, hier z.B. in der Wernicke'schen Region (phonologische<br />

Verarbeitung; vgl. Landerl, 1996: 28) und im Areal 39. Sie fanden Zellmissbildungen (vgl. Landerl,<br />

1996:28), Zellgruppen, welche sich gewöhnlich nicht in der Hirnrinde befinden (vgl. Warnke et al.,<br />

2004: 12; vgl. Zollernalb, 2006), veränderte Gefäßverläufe, sowie eine teilweise veränderte<br />

Gewebsstruktur der Hirnrinde (vgl. Warnke et al., 2004: 12; vgl. Zollernalb, 2006). Was die<br />

Entstehung dieser Abnormitäten betrifft, so nimmt man an, dass sich gewisse Zellen nach dem 4.<br />

Schwangerschaftsmonat nicht mehr weiterentwickelt haben (vgl. Zollernalb, 2006; vgl. Firnhaber,<br />

2002: 34). Weitere Zellen, die in andere Regionen hätten wandern sollen, haben dies ebenfalls nicht<br />

getan. Es wird gemutmaßt, dass diese Veränderungen durch zuviel Testosteron (vgl. Zollernalb,<br />

2006) und eine Mangeldurchblutung <strong>des</strong> Gehirns (vgl. Kopp-Duller, n.d.) ausgelöst werden. Ein<br />

Vorgang, welcher wahrscheinlich durch bestimmte Gene verursacht (vgl. Kopp-Duller, n.d.) und<br />

erblich bedingt ist (vgl. Zollernalb, 2006). Wahrscheinlich ist dies auch <strong>für</strong> eine Reihe anderer<br />

Besonderheiten verantwortlich ist (Allergien, Linkshändigkeit, Autoimmunerkrankungen, hohe<br />

Kreativität und große visuelle Fähigkeiten; vgl. Zollernalb, 2006). Wie man sieht, kann diese<br />

Veränderung unterschiedlichste Auswirkungen mit sich bringen. Obwohl die Anlagen also gleich<br />

sind, ist jede Legasthenie in ihrer Art und Ausprägung verschieden (vgl. Kopp-Duller, n.d.). Diese<br />

Ergebnisse schließen kulturelle oder ökologische Einflüsse als Ursache <strong>für</strong> eine Legasthenie aus, sie<br />

sind jedoch noch nicht bestätigt. Einige Ergebnisse von Galaburdas (Galaburda&Kemper, 1979;<br />

Galaburda, Sherman, Rosen, Aboitiz&Geschwind, 1985 in Landerl, 1996: 28) Post-Mortem-<br />

Untersuchungen wurden später durch Untersuchungen an Gehirnen lebender Menschen bestätigt.<br />

Durch Untersuchungen mittels EEG, PET Scan Untersuchungen und MRI Scan Untersuchungen<br />

konnte etwa die Andersartigkeit der linken Hemisphäre bestätigt werden (vgl. Galaburda, 1985 in<br />

Firnhaber, 2002: 34; vgl. Galaburda&Kemper, 1979; Galaburda, Sherman, Rosen,<br />

Aboitiz&Geschwind, 1985 in Landerl, 1996: 28).<br />

Auch der Bereich <strong>des</strong> Planum Temporale (primäres und sekundäres Hörzentrum, sowie<br />

sensorisches Sprachzentrum; vgl. Zollernalb, 2006) ist in einigen Fällen auffällig. Jener Teil <strong>des</strong><br />

Planum Temporale, welcher sich in der linken Hemisphäre befindet, ist Teil <strong>des</strong> Wernicke'schen<br />

Areals und zuständig <strong>für</strong> Prozesse, die die phonologische Informationsverarbeitung betreffen (vgl.<br />

Landerl, 1996: 28; vgl. Zollernalb, 2006). Dieser normalerweise asymmetrische Bereich (er ist in<br />

der linken Hemisphäre größer als in der rechten; vgl. Landerl, 1996: 28) ist bei einigen<br />

Legasthenikern symmetrisch ausgebildet. Auch hier gehen die meisten Erkenntnisse auf das

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