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DANKSAGUNG - Bücher für diplomierte Legasthenietrainer des EÖDL

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2. Legasthenie - Der Versuch einer Definition<br />

„Legastheniker, das sind doch die, die immer die Buchstaben umdrehen.“<br />

Solche, oder ähnliche Antworten erhält man auch heute noch häufig auf die Frage, was denn ein<br />

Legastheniker sei. Nun ist dieser Begriff tatsächlich nicht in einem Satz zu erklären, denn jede<br />

Legasthenie ist individuell, man kann also keinesfalls von einer einheitlichen Symptomatik<br />

sprechen und daher auch keine einheitliche Definition da<strong>für</strong> finden.<br />

Das Wort Legasthenie wurde 1928 von Ranschburg zum ersten Mal verwendet und bedeutet auf<br />

Latein und Griechisch Leseschwäche. Im Englischen ist der Begriff Dyslexia gebräuchlich,<br />

ebenfalls ein griechisches Wort, welches Lesestörung bedeutet. Schon im 19. Jahrhundert wurde<br />

man darauf aufmerksam, dass es Menschen gibt, welche das Lesen und Schreiben trotz normal<br />

entwickelter kognitiver Fähigkeiten nicht erlernen konnten. Dieses Phänomen wurde als<br />

Schreibstammeln (vgl. Berkhan, 1885 in Zollernalb, 2006 1 ) oder als Wort- bzw. Leseblindheit<br />

bezeichnet (vgl. Zollernalb, 2006). Obwohl die Legasthenie bereits seit über hundert Jahren<br />

erforscht wird, kann man über deren Entstehung bis dato zum größten Teil nur mutmaßen. Es steht<br />

aber fest, dass Legastheniker keinesfalls dumme oder faule Menschen sind. Es wird sogar gerne das<br />

Gegenteil behauptet, nämlich dass alle Legastheniker Genies wären, doch auch dies konnte nicht<br />

bestätigt werden.<br />

Eine Legasthenie ist genauer definiert eine „umschriebene, isolierte, entwicklungsbedingte<br />

Teilleistungsschwäche“ (vgl. Zollernalb, 2006). Sie ist umschrieben, da sie keine allgemeine<br />

Lernschwäche darstellt, isoliert, weil sie intelligenzunabhängig ist und entwicklungsbedingt,<br />

aufgrund ihrer Unabhängigkeit von Schädigungen <strong>des</strong> Gehirns durch Krankheit oder einen Unfall.<br />

Als Teilleistungsschwäche wird sie bezeichnet, weil nicht alle Leistungen, welche das Gehirn bei<br />

der Verarbeitung von Sinneseindrücken erbringen muss zugleich und in gleichem Maße betroffen<br />

sein müssen (vgl. Zollernalb, 2006). Eine Legasthenie liegt dann vor, wenn ein Mensch Probleme<br />

beim Erlernen bzw. Anwenden der Kulturtechniken 3 hat. Es besteht also eine Lese- und/oder<br />

Rechtschreib- bzw. Rechenschwäche unabhängig von der Intelligenz. Im Internationalen<br />

Klassifikationssystem psychischer Störungen (ICD-10, Dilling, Mombour & Schmidt, 1993; vgl. in<br />

Landerl, 1996 4 : 29) wird eine Legasthenie folgendermaßen definiert:<br />

1 (n.d.). Wenn die Schule zum Alptraum wird. Eine interaktive Website über Legasthenie und andere spezifische<br />

Lernstörungen [Online]. www.legasthenie-zollernalb.de [2006, Februar 10].<br />

3 Kulturtechniken: Lesen, Rechnen, Schreiben<br />

4 Landerl, K. (1996). Legasthenie in Deutsch und Englisch. Frankfurt: Verlag Peter Lang.

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