26.10.2012 Aufrufe

DANKSAGUNG - Bücher für diplomierte Legasthenietrainer des EÖDL

DANKSAGUNG - Bücher für diplomierte Legasthenietrainer des EÖDL

DANKSAGUNG - Bücher für diplomierte Legasthenietrainer des EÖDL

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Erst nach einer eingehenden Phase <strong>des</strong> Einhörens empfiehlt Sambanis mit dem Sprechen zu<br />

beginnen. Dies sollte sich in Form von Spielen und in der Gruppe vollziehen, bei denen die Kinder<br />

die Gelegenheit haben, ohne Zwang die neue Sprache auszuprobieren. Je<strong>des</strong> Kind soll selbst<br />

entscheiden dürfen, wann es zu sprechen beginnt und darf auf keinen Fall dazu gedrängt werden<br />

(vgl. Sambanis in Schulte-Körne, 2002: 210). Auch beim Erwerb der Muttersprache beginnen<br />

einige Kleinkinder früher, andere später, zu sprechen. Die Phase <strong>des</strong> Einhörens ist also individuell<br />

unterschiedlich lang und sollte respektiert werden.<br />

Erst viel später kommt schließlich das Lesen an die Reihe. Wenn Kinder eine angemessen lange<br />

Phase <strong>des</strong> Zuhörens und Sprechens absolviert haben, wird ihnen dies beim Lesen zugute kommen,<br />

da sie Wörter wieder erkennen werden und ganz von selbst eine erste Einsicht in die<br />

unterschiedlichen Phonem-Graphem-Zusammenhänge bekommen. Es stellt <strong>für</strong> sie eine enorme<br />

Erleichterung dar, wenn sie sich beim Lesen ausschließlich auf das Wortbild konzentrieren, da der<br />

Wortklang und die Bedeutung schon bekannt sind und sich bereits eingeprägt haben. Erst als letzter<br />

Schritt soll sich an das Schreiben herangewagt werden (vgl. Sambanis in Schulte-Körne, 2002:<br />

211). Die genannte Vorgehensweise ähnelt jener beim Erwerb der Muttersprache stark. Zuerst<br />

hören die Kinder die Sprache, dann beginnen sie zu sprechen. Wenn sie bezüglich <strong>des</strong> Wortklanges<br />

und der Wortbedeutung schon kleine Experten sind, erlernen sie in der Schule die dazugehörigen<br />

Wortbilder. Die große Schwierigkeit beim Fremdsprachenerwerb ist, dass die Kinder hierbei<br />

sowohl den Wortklang als auch das Wortbild und die Wortbedeutung gleichzeitig erlernen müssen,<br />

was vor allem zu Beginn sehr verwirrend sein kann. Dies gilt besonders <strong>für</strong> Englisch, da sich hier<br />

vor allem die Komponenten Wortklang und Wortbild zusätzlich meist stark unterscheiden. Diese<br />

Art <strong>des</strong> Fremdspracherwerbs ist prinzipiell sehr zu empfehlen. In Bezug auf legasthene Kinder ist es<br />

aber nicht möglich, ein <strong>für</strong> alle optimales Konzept diesbezüglich zu erstellen, da sich jede<br />

Legasthenie stark von anderen unterscheiden kann. Für Kinder mit Problemen im akustischen<br />

Bereich wird das anfängliche Einhören in die Sprache und das anschließende Sprechen<br />

problematische sein. Für Kinder mit Problemen im optischen Bereich wird sich das Lesen und<br />

Schreiben schwierig gestalten. Ideal, aber in der Realität kaum umsetzbar, wäre es, je<strong>des</strong> Kind je<br />

nach ihren/seinen Stärken und Schwächen individuell zu fördern. Dies gilt <strong>für</strong> Legastheniker<br />

gleichermaßen wie <strong>für</strong> Nichtlegastheniker. Wie diese Art <strong>des</strong> legasthenikergerechten Unterrichts<br />

aussehen kann werde ich im Kapitel Legasthenikerförderung in der Schule vorstellen.<br />

Grundsätzlich ist bezüglich <strong>des</strong> (Fremd-)spracherwerbs zu sagen, dass alle Lerninhalte in nicht zu<br />

großen Zeitabständen genügend oft wiederholt werden müssen. Es kann passieren, dass die<br />

Unterrichtsstunden sehr weit auseinanderliegen und die Neuronenverbindungen, welche im

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!