DANKSAGUNG - Bücher für diplomierte Legasthenietrainer des EÖDL
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gewähltes Spiel vertiefen, als sich mit vollem Elan jeder Hausübung zu widmen, doch ein<br />
hyperaktives Kind könnte auch beim Spielen nicht so lange ruhig bleiben. Diese zu beobachtende<br />
Unaufmerksamkeit beim Arbeiten mit Symbolen kommt von der Legasthenie und ist das Resultat<br />
differenziert ausgebildeter Sinneswahrnehmungen, das heißt, dass die Sinneswahrnehmungen nicht<br />
präzise genug <strong>für</strong> das Erlernen <strong>des</strong> Lesens, Schreibens und/oder Rechnens ausgebildet wurden. Als<br />
Folge dieser differenzierten Wahrnehmung und der daraus resultierenden Unaufmerksamkeit<br />
kommt es schließlich zu Wahrnehmungsfehlern, welche sich auf verschiedenste Art und Weise<br />
äußern können (vgl. Kopp-Duller, n.d.). Auf die unterschiedlichen Fehlertypen und signifikanten<br />
Charakteristika, die vielen Legasthenikern gemeinsam sind, werde ich in diesem Kapitel noch näher<br />
eingehen.<br />
Auffallend ist ein markanter Leistungsunterschied zwischen Fächern wie Deutsch oder Englisch<br />
und anderen Fächern, wobei sich die Legasthenie indirekt natürlich auch negativ auf andere<br />
Unterrichtsfächer auswirken kann. So kann z.B. ein Kind, das eine Leseschwäche hat, auch<br />
Probleme im Mathematikunterricht bekommen, sobald es sich mit Textaufgaben auseinander setzen<br />
muss. In diesem Fall liegen die Probleme beim Lösen der Aufgabe nicht einem mangelnden<br />
mathematischen Verständnis zugrunde, sondern vielmehr einem mangelhaften Leseverständnis (vgl.<br />
Klicpera et al., 1998: 226).<br />
Um eine Legasthenie zweifelsfrei feststellen zu können, müssen andere Einflussfaktoren, welche<br />
sich negativ auf die Leistungen im Schreiben und/oder Lesen auswirken können, ausgeschlossen<br />
werden. Mit anderen Einflussfaktoren sind etwa mangelhafte Unterrichtsmethoden oder<br />
körperliche, neurologische bzw. psychische Erkrankungen gemeint. Wenn die Probleme nicht auf<br />
einen dieser Faktoren zurückzuführen sind, sondern auf eine differenzierte Wahrnehmung, handelt<br />
es sich um Legasthenie. In deren Folge kommt es zu Wahrnehmungsfehlern, welche keinesfalls<br />
gleichbedeutend sind mit Rechtschreibfehlern. Rechtschreibfehler lassen sich nicht auf eine<br />
differenzierte Wahrnehmung zurückführen. Grund <strong>für</strong> sie sind eher Unaufmerksamkeit, welche zu<br />
Flüchtigkeitsfehlern führt, mangeln<strong>des</strong> Regelwissen oder Merkfehler. Es bleibt meist bei einer<br />
einzigen falschen Schreibweise <strong>des</strong> Wortes, die durch Üben leicht beseitigt werden kann. Im<br />
Gegensatz zu Wahrnehmungsfehlern treten Rechtschreibfehler auch bzw. eher bei schwierigen<br />
Wörtern auf. Wahrnehmungsfehler, mit welchen Legastheniker zu kämpfen haben, treten ebenso<br />
bei einfachen und/oder kurzen Wörtern auf. Da das bloße Üben der Rechtschreibung zu keiner<br />
Verbesserung der Problematik führen wird, müssen gleichsam die Aufmerksamkeit und die<br />
Sinneswahrnehmungen in geeigneter Weise trainiert werden (vgl. Kopp-Duller, n.d.).<br />
dieser Art sind ausgenommen.