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DANKSAGUNG - Bücher für diplomierte Legasthenietrainer des EÖDL

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5.5.1<br />

Die Ordnungsschwelle<br />

In Deutschland wurden Untersuchungen zur Ordnungsschwelle durchgeführt, welche interessante<br />

Ergebnisse lieferten. Die Ordnungsschwelle bezeichnet die Zeit, welche zwischen zwei Reizen<br />

liegen muss, damit man erkennen kann, welche der zwei zuerst dargeboten wurde. Dieser Zeitraum<br />

liegt bei Erwachsenen bei 40 Millisekunden, bei Kindern (im zweiten Schuljahr) noch bei 100 bis<br />

120 Millisekunden. Bei vielen legasthenen Kindern kann man erkennen, dass sie erhebliche<br />

Probleme haben Laute zu unterscheiden, welche in einem Abstand von unter 200 Millisekunden<br />

dargeboten werden. Schwierigkeiten dieser Art mit der Verarbeitung akustischer Information,<br />

können einige Probleme erklären, welche legasthene Kinder beim Schuleintritt haben. Diese können<br />

sich beispielsweise darin äußern, dass betroffene Kinder keine Reimwörter finden können oder<br />

nicht in der Lage sind, Wörter den Silben entsprechend nachzuklatschen. Aus diesem Grund ist es<br />

auch unbedingt notwendig, dem Legastheniker eine ruhige Arbeitsumgebung zu schaffen, da er sich<br />

ohnehin schon mehr als die Anderen anstrengen muss, akustische Information aufnehmen und<br />

verstehen zu können (vgl. Kopp-Duller, n.d.).<br />

5.6 Problembereiche in anderen Wahrnehmungssystemen<br />

Im Weiteren kamen Galaburda und sein Team (1993, 2002; vgl. in Kopp-Duller, n.d.) zu der<br />

Erkenntnis, dass außer dem visuellen und dem akustischen System auch andere<br />

Wahrnehmungskanäle verlangsamt reagieren. Sie stellten die Hypothese auf, dass Legastheniker<br />

auch bei Berührungsreizen oder dem Erkennen bzw. Ausführen von Bewegung anders reagieren als<br />

Nichtlegastheniker.<br />

Zusammenfassend ist zu sagen, dass sich Unterschiede zwischen einem legasthenen und einem<br />

nichtlegasthenen Gehirn einerseits im Aufbau und der Beschaffenheit <strong>des</strong> Gehirns<br />

(Symmetrieverhältnisse, Beschaffenheit <strong>des</strong> Gewebes), sowie andererseits in der Arbeitsweise<br />

zeigen. Es besteht kein Zweifel daran, dass der Legasthenie biologische Ursachen zugrunde liegen,<br />

auch wenn einige der bis heute gewonnenen Erkenntnisse noch widersprüchlich sind. Fakt ist aber,<br />

dass Schwierigkeiten bei der Verarbeitung von Sinneseindrücken auftreten, speziell dann, wenn<br />

Buchstaben in Laute (Lesen) bzw. umgekehrt Laute in die passenden Schriftzeichen (Schreiben)<br />

umgewandelt werden sollen (vgl. Zollernalb, 2006).

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