Alterskonzept Stand 30. September 2013 (inkl ... - Stadt Frauenfeld

werden den Bedarf nach ambulant-professionellen Pflegeleistungen in den nächsten
Jahrzehnten zusätzlich erhöhen.
In erster Linie gilt es, das heute noch weitgehend fehlende, flexible Entlastungsangebot
für pflegende Angehörige wie Tagesbetreuung, Nachtplätze, Übergangspflege und Ferienbetten
für pflegende Angehörige bereitzustellen und in geeigneter Form anzubieten.
Die Bereitstellung dieses teilstationären Angebots ist ein wichtiges Glied in der Versorgungskette
der Betreuung pflegebedürftiger alter Menschen zwischen familialer ambulanter
und stationärer Hilfe und Pflege. Auch als entlastungsrelevant angesehen werden erschwingliche
hauswirtschaftliche Hilfeleistungen.
Auch wenn die professionellen ambulanten Pflegeinstitutionen ihre Dienstleistungen umfassend
und mit grosser Erfahrung erbringen, stellt sich die Frage, ob die «gemäss Leistungsauftrag»
erbrachte Hilfe ausreichend ist oder ob der Leistungskatalog nicht noch
stärker dem Kunden angepasst werden sollte und damit verbundene Weiterbildungsmassnahmen
für die pflegenden Mitarbeitenden eingeleitet werden müssen.
4.6.2 Entlastungsangebote für pflegende Angehörige in der Stadt Frauenfeld
In Frauenfeld gibt es mehrere private Organisationen, die professionelle ambulante Pflegedienstleistungen
erbringen (mit und ohne kommunalen Leistungsauftrag; finanzielle
Beteiligung der Stadt bei allen Pflegeleistungen). Sie stehen dabei in engem Verhältnis zu
den Angehörigen. Diese Pflegenden sind es dann auch, die im Austausch mit den Angehörigen
Überforderungssignale nahe miterleben. Sie leisten dahingehend wertvolle Beiträge,
indem sie Angehörige dazu ermutigen, Fachstellen aufzusuchen oder Entlastungsangebote
zu nutzen. Die Alters- und Pflegeinstitutionen bieten Ferienplätze und Tages-/
Nachtaufenthalte an. Das Tageszentrum Talbach bietet im Speziellen an Demenz erkrankten
Menschen einen strukturierten Tagesaufenthalt an. Die Alzheimervereinigung bietet
umfangreiche Beratungen und Schulungen an. Weitere Entlastungsangebote, wie z. B.
der SRK-Entlastungsdienst, werden trotz finanzieller Beiträge der Stadt Frauenfeld eher
wenig genutzt.
Die Erkenntnisse der 2011 erhobenen Studie «Pflegende Angehörige von älteren Menschen
in der Schweiz» treffen auch auf die Stadt Frauenfeld zu. Eine Befragung von 600
zufällig ausgewählten Einwohner und Einwohnerinnen ergab, dass 44% von 50 Befragten
nicht erwerbstätig sind. 16% der Befragten arbeiten bis zu 50%. Zwei Drittel der erhobenen
Menge sind Frauen. Folgende Entlastungsangebote werden von den pflegenden Angehörigen
gewüscht: