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Alterskonzept Stand 30. September 2013 (inkl ... - Stadt Frauenfeld

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In der Sozialhilfe verursachen Rentner keine überproportionale Kosten. Allerdings zeigt<br />

sich eine Zunahme von Altersbeistandschaften, welche Personalkosten verursachen.<br />

Direkt nachvollziehbare Ausgaben der <strong>Stadt</strong> zugunsten von Rentnerinnen und Rentnern<br />

sind namentlich die Kostenbeteiligungen im Bereich Pflege und Betreuung. Im Jahr 2012<br />

hatte die <strong>Stadt</strong> <strong>Frauenfeld</strong> Ausgaben von total rund Fr. 2.5 Mio. (Fr. 1.23 Mio. für Spitex,<br />

Fr. 16'000 für Mahlzeitendienst, Fr. 1'000 für Entlastungsdienst SRK, Fr. 14'000 für Alltagshilfen<br />

Pro Senectute, Fr. 180'000 für Beiträge an private Spitex-Leistungserbringer<br />

und Fr. 1.09 Mio ½-Anteil an Pflegefinanzierung stationär).<br />

An die Kosten der Ergänzungsleistungen müssen die Gemeinden keine Beiträge leisten.<br />

Für den Kanton steigen die Ausgaben für Ergänzungsleistungen jedoch erheblich, weshalb<br />

er Massnahmen prüft zur Stärkung der ambulanten Pflegeversorgung. Damit sollen<br />

Heimeintritte verzögert werden, da Rentnerinnen und Rentner hauptsächlich bei einer<br />

Heimplatzierung Ergänzungsleistungen beanspruchen. Die kantonale Berechnung geht<br />

von rund 150 Fällen in den Pflegestufen 1 und 2 aus, die länger zuhause bleiben könnten<br />

und somit statt einer (relativ teuren) Ergänzungsleistung im Heim die (relativ günstige)<br />

Ergänzungsleistung zuhause beanspruchen würden. Der Kanton geht von einer Senkung<br />

der Kosten der Ergänzungsleistungen um knapp Fr. 3 Mio. jährlich aus.<br />

Da die Gemeinden bis heute alleine für die Finanzierung des ambulanten Bereichs (Spitex<br />

etc.) zuständig sind und bei den Restkosten für stationäre Aufenthalte über Pro-Kopf-<br />

Beiträge den hälftigen Anteil bezahlen, «lohnt» sich der Ausbau des ambulanten Bereichs<br />

für die Gemeinden nicht. Der Kanton beabsichtigt Änderungen, damit die Gemeinden Anreize<br />

erhalten zur Stärkung der ambulanten Pflegeversorgung. Gemäss kantonalem Zeitplan<br />

sollen diese Änderungen ab 2017 wirken (vgl. Bericht betr. Massnahmen zur Kostendämpfung<br />

im Bereich Ergänzungsleistungen vom 04.06.<strong>2013</strong>, S. 18).<br />

6.2.2 Finanzen aus Sicht der älteren Menschen<br />

Rund 90% der Rentnerinnen und Rentner in der Schweiz geniessen dank sozialpolitischer<br />

Errungenschaften eine hohe materielle Sicherheit. Allerdings sind in keiner Altersgruppe<br />

Einkommen und Vermögen ungleicher verteilt als bei den über 60-jährigen. Rund zwölf<br />

Prozent der Altersrentnerinnen und -rentner benötigen Ergänzungsleistungen – diese<br />

würden somit zu den Armen zählen, wenn es diesen Sozialtransfer nicht gäbe. Schätzungsweise<br />

drei bis vier Prozent der Altersbevölkerung bleiben trotz EL arm (vgl. Studie<br />

vom Mai 2009 der Pro Senectute, Altersarmut in der Schweiz).<br />

Im Falle einer Pflegebedürftigkeit, welche zuhause mit Leistungen der Spitex abgedeckt<br />

werden kann, fallen – dank zwingenden Subventionen der <strong>Stadt</strong> - relativ geringe Zusatzkosten<br />

an. Die Krankenkasse bezahlt die Pflegeleistungen, die Kunden müssen nur den<br />

Selbstbehalt und einen Eigenanteil von max. Fr. 15.95/Tag bezahlen oder Fr. 500.00 monatlich.<br />

Hinzu kommen allenfalls Kosten für hauswirtschaftliche Leistungen, welche jedoch<br />

teilweise von der <strong>Stadt</strong> subventioniert werden. Bei einem Heimeintritt fallen die Wohn- und<br />

Verpflegungskosten (z.B. Fr. 2'000.- monatlich) und die Ausgaben für hauswirtschaftliche<br />

Leistungen (z.B. Fr. 600.- monatlich für 20 Stunden hauswirtschaftliche Leistungen der<br />

Spitex <strong>Frauenfeld</strong>), doch kostet der Heimaufenthalt (nach Abzug von Beiträgen der Krankenkasse<br />

und Restkosten stationär) durchaus monatlich Fr. 4'600 (Basis <strong>2013</strong>: günstiges<br />

1er-Zimmer im Alterszentrum Park für Fr. 110/Tag; Eigenanteil Pflege und Betreuung in<br />

Pflegestufe 3: Fr. 44.30/Tag), was also Mehrkosten von gut Fr. 2'000 gegenüber dem Auf-

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