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Bericht 2013 des nationalen REITOX-Knotenpunkts an die EBDD ...

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148 7. UMGANG MIT GESUNDHEITLICHEN ASPEKTEN DES DROGENKONSUMS<br />

Aktuell gibt es in sechs Bun<strong>des</strong>ländern (Berlin, Hamburg, Hessen, Niedersachsen,<br />

Nordrhein-Westfalen und Saarl<strong>an</strong>d) in 15 Städten insgesamt 23 stationäre<br />

Drogenkonsumräume, sowie ein Drogenkonsummobil in Berlin 75 .<br />

Genauere Daten zu Nutzung und Klientel der Konsumräume liegen bisher ausschließlich für<br />

einzelne Einrichtungen vor, <strong>die</strong> ihre Jahresberichte im Internet veröffentlichen. Im Folgenden<br />

werden exemplarisch Daten aus Fr<strong>an</strong>kfurt und Berlin berichtet:<br />

In den vier Fr<strong>an</strong>kfurter Konsumräumen wurden im Jahr 2011 insgesamt 213.361<br />

Konsumvorgänge von 4.714 Konsumraumnutzern (darunter 1.564 Neuzugänge)<br />

dokumentiert, <strong>die</strong>s entspricht einem Durchschnitt von 45 Konsumvorgängen pro Nutzer. Wie<br />

in den Vorjahren dominieren bei den in den Konsumräumen intravenös injizierten (i.v.)<br />

Drogen Heroin und Crack. Bei 81 % aller Konsumvorgänge wurde Heroin und bei 43 %<br />

Crack – allein oder in Kombination mit <strong>an</strong>deren Drogen – konsumiert (Mehrfach<strong>an</strong>tworten).<br />

14 % der Konsumraumnutzer konsumieren i.v. Benzodiazepine, häufig in Verbindung mit<br />

<strong>an</strong>deren psychotropen Subst<strong>an</strong>zen. Der i.v. Konsum von Kokain wird nur von 1 % der Nutzer<br />

<strong>an</strong>gegeben. Alle <strong>an</strong>deren psychotropen Subst<strong>an</strong>zen werden nur selten gen<strong>an</strong>nt (0,3 %). Bei<br />

3 % der Konsumvorgänge werden <strong>die</strong> Drogen nicht intravenös appliziert. Differenziert m<strong>an</strong><br />

den i.v. Drogenkonsum nach Konsummustern, wird mit 46 % der Nennungen am häufigsten<br />

Heroin allein (ohne weitere Drogen) konsumiert. An zweiter Stelle der Nennungen folgt mit<br />

24 % Heroin in Kombination mit Crack und <strong>an</strong> dritter Stelle mit 14 % Crack allein (Förster et<br />

al. 2012).<br />

In Berlin wurden 2012 <strong>an</strong> den drei verfügbaren St<strong>an</strong>dorten (zwei feste Drogenkonsumräume,<br />

ein Drogenkonsummobil) insgesamt 10.246 Konsumvorgänge von 957 Besuchern<br />

dokumentiert. Auch hier dominierte der Konsum von Heroin (7.889 Konsumvorgänge),<br />

gefolgt von Heroin-Kokain-Cocktails (1.163 Vorgänge) und Kokain (1.015 Vorgänge). 47 %<br />

der Konsumvorgänge von Heroin f<strong>an</strong>den dabei inhalativ statt. Es wurden neun<br />

Drogennotfälle (2011:18) dokumentiert, <strong>die</strong> alle vor Ort versorgt werden konnten. Kein<br />

einziges Mal wurde eine Naloxongabe oder ein Notarzteinsatz notwendig (Fixpunkt e.V.<br />

<strong>2013</strong>).<br />

7.3 Prävention und Beh<strong>an</strong>dlung von drogenbezogenen Infektionskr<strong>an</strong>kheiten<br />

<strong>EBDD</strong> und ECDC benennen in einem gemeinsam veröffentlichten Dokument zur Prävention<br />

drogenbezogener Infektionskr<strong>an</strong>kheiten sieben Schlüsselinterventionen (ECDC & EMCDDA<br />

2011):<br />

Gesundheitsförderung/Bereitstellung von Information und Aufklärung zu<br />

Infektionskr<strong>an</strong>kheiten mit Fokus auf Safer-Use- und Safer-Sex-Verhalten<br />

<br />

<br />

<br />

Bereitstellung von sterilem Injektionsbesteck und –zubehör (Safer-Use-Angebote)<br />

Bereitstellung von Impfungen (Hepatitis A und B, Tet<strong>an</strong>us, Influenza etc.)<br />

Bereitstellung von Testmöglichkeiten<br />

75<br />

Siehe auch http://www.drogenkonsumraum.net/ (letzter Zugriff: 12.08.<strong>2013</strong>)

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