Bericht 2013 des nationalen REITOX-Knotenpunkts an die EBDD ...
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64 3. PRÄVENTION<br />
positiven wie im negativen Sinne. Eltern und Geschwister, aber auch nahe stehende<br />
Verw<strong>an</strong>dte und Bek<strong>an</strong>nte <strong>die</strong>nen Kindern und Jugendlichen häufig als Vorbilder, deren<br />
Lebensweise bewusst oder unbewusst adaptiert und imitiert wird. Die Familie hat damit den<br />
größten Einfluss auf <strong>die</strong> Gesundheitserziehung und <strong>die</strong> Gesundheit <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong>.<br />
13 % der in Dot.sys 2012 dokumentierten Maßnahmen wurden im Setting Familie umgesetzt.<br />
Eltern und Erziehungsberechtigte haben einen großen Einfluss auf <strong>die</strong> psychische<br />
Entwicklung ihrer Kinder. Sie in ihren gesundheitsbezogenen Elternkompetenzen zu<br />
unterstützen und eine bessere Gesundheitsförderung und mehr Ch<strong>an</strong>cengleichheit der<br />
Kinder und Jugendlichen zu erreichen, ist Teil der Strategie der Bun<strong>des</strong>regierung zur<br />
Förderung der Kindergesundheit 40 aus dem Jahr 2008.<br />
Umgesetzt wird <strong>die</strong>se Strategie mit der Plattform „ELSA - Elternberatung bei<br />
Suchtgefährdung und Abhängigkeit von Kindern und Jugendlichen", ein mit Mitteln <strong>des</strong><br />
Bun<strong>des</strong>ministeriums für Gesundheit (BMG) gefördertes niederschwelliges Modellprojekt,<br />
entwickelt von der Delphi-Gesellschaft für Forschung, Beratung und Projektentwicklung mbH<br />
und der Villa Schöpflin, Zentrum für Suchtprävention in Kooperation mit<br />
Suchtberatungsstellen von elf Bun<strong>des</strong>ländern. Die Bun<strong>des</strong>zentrale für gesundheitliche<br />
Aufklärung (BZgA), <strong>die</strong> Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS), <strong>die</strong><br />
Bun<strong>des</strong>konferenz für Erziehungsberatung e.V. (bke) und <strong>die</strong> Hessische L<strong>an</strong><strong>des</strong>stelle für<br />
Suchtfragen (HLS) leisteten fachliche Unterstützung. Auf der Webseite erhalten Eltern<br />
wahlweise Beratung als <strong>an</strong>onyme Beratungs<strong>an</strong>frage per Mail-Formular, bei einem<br />
reservierten Chat-Termin oder über Teilnahme <strong>an</strong> einem mehrwöchigen, internetbasierten<br />
Beratungsprogramm. Verlinkte Datenb<strong>an</strong>ken erleichtern <strong>die</strong> Suche nach einer<br />
nahegelegenen Beratungsstelle, falls eine Beratung vor Ort gewünscht wird.<br />
3.2.3 Kommunale Prävention<br />
Für eine g<strong>an</strong>zheitliche und nachhaltig wirksame Suchtprävention ist es notwendig, neben der<br />
Familie und Schule auch <strong>die</strong> sozialräumliche Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen mit<br />
einzubeziehen. Eine Beteiligung von Gemeinden, Städten, Regionen und L<strong>an</strong>dkreisen <strong>an</strong> der<br />
Entwicklung und Umsetzung suchtpräventiver Aktivitäten ist unabdingbar. Kommunen sollen<br />
also nicht nur Ort präventiver Maßnahmen, sondern auch mitgestaltende Akteure in der<br />
Suchtprävention sein. In der Regel hängt <strong>die</strong> Rolle einer Kommune als aktiver Akteur der<br />
Suchtprävention stark von der Größe, d. h. der Zahl der Einwohner ab: kleine Kommunen<br />
verfügen häufig nicht über <strong>die</strong> personellen und fin<strong>an</strong>ziellen Ressourcen, Suchtprävention auf<br />
ihrer kommunalpolitischen Agenda umzusetzen.<br />
Kommunale Suchtprävention findet häufig im Rahmen von interkommunalen und<br />
überörtlichen Kooperationen mit verschiedenen lokalen Partnern wie zum Beispiel<br />
professionellen Suchtpräventionseinrichtungen, Kirchen, Selbsthilfeorg<strong>an</strong>isationen, örtlichen<br />
Vereinen und Einrichtungen, Parteien und Verbänden etc. statt. Arbeitsfelder kommunaler<br />
40<br />
http://www.bmg.bund.de/fileadmin/redaktion/pdf_misc/psychische-Gesundheit_01.pdf