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Bericht 2013 des nationalen REITOX-Knotenpunkts an die EBDD ...

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TEIL A: NEUE ENTWICKLUNGEN UND TRENDS 67<br />

in der Familienpl<strong>an</strong>ungsphase sowie Eltern mit Kindern bis zum Vorschulalter, für <strong>die</strong> bei<br />

Bedarf eine Betreuung <strong>an</strong>geboten wird.<br />

Die Eltern werden in einer sechs- bis zehnwöchigen Vorlaufphase vor allem in<br />

Zusammenarbeit mit Multiplikatoren und Institutionen eines Stadtteils, aber auch direkt<br />

geworben. Sobald acht bis zwölf Personen für <strong>die</strong> Teilnahme gewonnen und entsprechende<br />

Räumlichkeiten für eine ELTERN-AG gefunden wurden, werden zunächst zehn<br />

Einführungstreffen durchgeführt, um <strong>die</strong> Eltern mit dem Konzept vertraut zu machen.<br />

Anschließend treffen sich interessierte Eltern über 20 Wochen einmal wöchentlich und lernen<br />

dabei, wie sie ihre Kinder besser fördern können. Zwei ausgebildete Kursleiterinnen aus der<br />

Nachbarschaft leiten sie dabei <strong>an</strong> und Nachbarschaften stellen über Multiplikatoren wie<br />

Erzieher, Hebammen oder Kinderärzte den Kontakt zu den Familien her. Inhalt der Treffen<br />

ist <strong>die</strong> Vermittlung von Grundlagen der Kindererziehung und Methoden zur<br />

Stressbewältigung. Lediglich <strong>die</strong> Struktur der Treffen ist festgelegt. Die Auswahl der Inhalte<br />

treffen <strong>die</strong> Eltern selbst. Dabei soll ihnen ein direkter Austausch unterein<strong>an</strong>der und <strong>die</strong><br />

Bildung von Nachbarschaftsnetzwerken ermöglicht werden, um Überg<strong>an</strong>gsphasen (Familie –<br />

Kita – Grundschule) zu erleichtern. Der Ansatz wurde 2004 erstmalig umgesetzt. Im Jahr<br />

2012 wurden mit 189 Mentorinnen in zehn Bun<strong>des</strong>ländern 450 Familien mit 990 Kindern<br />

erreicht. Das Programm wurde evaluiert und Effektivität konnte nachgewiesen werden<br />

(Schneider und Böhm 2012).<br />

Suchtprävention für suchtgefährdete Personen mit Migrationshintergrund<br />

Suchtpräventionsmaßnahmen für Personen mit Migrationshintergrund beinhalten häufig eine<br />

Vielzahl von Aktivitäten, <strong>die</strong> von der Her<strong>an</strong>führung <strong>an</strong> öffentliche Einrichtungen, über <strong>die</strong><br />

Aktivierung und Stärkung von Selbsthilfekräften bis zur Stärkung der Persönlichkeit und der<br />

Reduzierung <strong>des</strong> Risikos einer Suchtentwicklung reichen. Diese Aktivitäten sind in der Regel<br />

in übergreifende Maßnahmen zur sozialen und gesellschaftlichen Integration von<br />

Zuw<strong>an</strong>derern eingebettet, <strong>die</strong> beispielsweise vom Bun<strong>des</strong>ministerium für Familie, Senioren,<br />

Frauen und Jugend (BMFSFJ) oder vom Bun<strong>des</strong>amt für Migration und Flüchtlinge (BAMF)<br />

gefördert werden.<br />

Die Datenlage zur Prävalenz von Suchtverhalten bei Menschen mit Migrationshintergrund ist<br />

insgesamt noch unzureichend. Zudem ist <strong>die</strong> Bevölkerungsgruppe zu heterogen, um<br />

allgemeingültige Aussagen zum Suchtverhalten ihrer Mitglieder treffen zu können. Vielmehr<br />

muss stark nach spezifischer Gruppenzugehörigkeit differenziert werden. Zum<br />

Suchtverhalten jugendlicher Migr<strong>an</strong>ten liegen vereinzelte Stu<strong>die</strong>nergebnisse vor.<br />

3.3.2 Risikofamilien<br />

Kinder und Jugendliche aus suchtbelasteten Familien<br />

Derzeit leben in Deutschl<strong>an</strong>d etwa 2,65 Mio. Kinder und Jugendliche, bei denen ein Elternteil<br />

eine alkoholbezogene Störung (Missbrauch oder Abhängigkeit) aufweist und weitere 40.000<br />

Kinder und Jugendliche mit einem drogenabhängigen Elternteil (Klein 2001). Darüber hinaus

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