Bericht 2013 des nationalen REITOX-Knotenpunkts an die EBDD ...
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Es werden Daten aus der Szenebefragung der aktuellen MoSyD-Stu<strong>die</strong> vorgestellt. Die<br />
Daten zeigen, dass in der offenen Drogenszene in Fr<strong>an</strong>kfurt Heroin und Crack im Hinblick<br />
auf <strong>die</strong> Anteile täglicher Konsumenten nach wie vor dominieren (68 % bzw. 75 %). Nicht<br />
verschriebene Substitutionsmittel spielen für den aktuellen Konsum nur bei einem kleinen<br />
Teil der Szene<strong>an</strong>gehörigen eine Rolle (30-Tages-Prävalenz von Methadon: 12 % bzw.<br />
Buprenorphin: 7 %; 24-Stunden-Prävalenz von Methadon: 3 % bzw. Buprenorphin: 1 %). Ein<br />
regelmäßiger bzw. alltäglicher Konsum <strong>die</strong>ser Subst<strong>an</strong>zen ohne Verschreibung scheint also<br />
nach wie vor auf Einzelfälle beschränkt zu sein.<br />
Zudem werden Ergebnisse <strong>des</strong> Projekts Phar-Mon vorgestellt. Sein Ziel ist es, das<br />
Missbrauchs- und Abhängigkeitspotential von Arzneimitteln zu erfassen sowie einen Beitrag<br />
zur Identifikation von Trends <strong>des</strong> missbräuchlichen Konsums zu leisten.<br />
Beh<strong>an</strong>dlung: Beh<strong>an</strong>dlungsnachfrage und Beh<strong>an</strong>dlungsverfügbarkeit<br />
Weniger als <strong>die</strong> Hälfte (41,1 %; 2011: 44,9 %) der Klienten, <strong>die</strong> wegen Problemen im<br />
Zusammenh<strong>an</strong>g mit illegalen Drogen in ambul<strong>an</strong>te Suchtberatungsstellen kommen, hatten<br />
2012 ein primäres Problem aufgrund <strong>des</strong> Konsums von Opioiden, etwas mehr als ein Drittel<br />
(36,5 %; 2011: 34,7 %) litten primär unter einem C<strong>an</strong>nabisproblem. Bei den Personen, <strong>die</strong><br />
das erste Mal in Suchtbeh<strong>an</strong>dlung waren, lag der Anteil der C<strong>an</strong>nabisfälle bei 58,4 % (2011:<br />
56,6 %), Opioide spielen in <strong>die</strong>ser Population eine weniger wichtige Rolle (15,0 %; 2011:<br />
18,1 %). Stimul<strong>an</strong>zien waren bei 16,6 % (2011: 15,0 %) der Fälle der Grund für eine<br />
erstmalige Kontaktaufnahme mit einer ambul<strong>an</strong>ten Einrichtung der Suchtkr<strong>an</strong>kenhilfe, unter<br />
allen Zugängen/Beendern machten sie 12,3 % (2011: 10,5 %) aus.<br />
Im stationären Bereich spielen Opioide unter den illegalen Drogen nach wie vor <strong>die</strong> größte<br />
Rolle. Im Akutbereich (Kr<strong>an</strong>kenhausbeh<strong>an</strong>dlungen) waren unter den subst<strong>an</strong>zbezogenen<br />
Störungen (ohne Alkohol) in jedem zehnten Fall Vergiftungen mit Sedativa/Hypnotika Grund<br />
der Kontaktaufnahme. In den Fachkliniken, <strong>die</strong> sich <strong>an</strong> der Deutschen Suchthilfestatistik<br />
beteiligen, waren in 6,7 % (2011: 6,9 %) der Fälle Kokain und in 15,5 % (2011: 12,7 %) der<br />
Fälle Stimul<strong>an</strong>zien Hauptgründe der Beh<strong>an</strong>dlung.<br />
Nachdem <strong>die</strong> Zahl der Substitutionsbeh<strong>an</strong>dlungen seit Einführung der Meldepflicht (2002) bis<br />
2010 kontinuierlich gestiegen war, s<strong>an</strong>k sie in den letzten beiden Jahren jeweils und lag<br />
2012 bei 75.400 (2011: 76.200). Nach wie vor bestehen deutliche regionale Unterschiede<br />
hinsichtlich <strong>des</strong> Angebotes <strong>an</strong> und der Nachfrage nach Substitutionsbeh<strong>an</strong>dlungen.<br />
Gesundheitliche Begleiterscheinungen und Folgen<br />
Dem Robert Koch-Institut (RKI) wurden im Jahr 2012 2.954 neu diagnostizierte Infektionen<br />
mit dem Hum<strong>an</strong>en Immundefizienz-Virus (HIV) gemeldet. Die Zahl ist damit gegenüber dem<br />
Jahr 2011 (2.694) um 9,7 % <strong>an</strong>gestiegen, was aber teilweise auf eine bessere Erfassung von<br />
Erstdiagnosen zurückgeführt wird. Mit 4 % bilden Personen, <strong>die</strong> ihre HIV-Infektion vermutlich<br />
über intravenösen (i.v.) Drogengebrauch erworben haben, <strong>die</strong> drittgrößte Gruppe.<br />
Außerdem wurden dem RKI für das Jahr 2012 insgesamt 4.982 Fälle einer erstmalig<br />
diagnostizierten Hepatitis C übermittelt. Damit lag <strong>die</strong> Inzidenz der gemeldeten<br />
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