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GGR-Protokoll vom 17. Juni 2013

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<strong>GGR</strong>-Winterthur <strong>2013</strong>/2014 2./3. Sitzung, <strong>17.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong><br />

Ch. Magnusson (FDP): Die Motion, über die heute diskutiert wird, ist bald zwei Jahre alt. Die<br />

aktuelle Parkplatzverordnung stammt sogar aus dem Jahr 1986, also aus der Zeit, als die Linken<br />

und Grünen Angst hatten, dass die Wälder sterben. Inzwischen ist klar geworden, dass die Wälder<br />

nicht sterben, daraus Lehren gezogen, hat niemand. Die Fraktionserklärung der SP zeigt,<br />

dass es genau gleich weiter geht. Man will die Parkplätze aufheben, am liebsten noch bevor die<br />

Zufahrt zu den Ersatzparkplätzen befahrbar ist. Zurzeit ist diese Zufahrt noch immer teilweise<br />

gesperrt. Vielleicht hat das der Stadtrat, der ja mit dem Velo unterwegs ist, noch nicht gemerkt.<br />

Ch. Magnusson muss feststellen, dass mit allen Mitteln versucht wird, das böse Auto aus der<br />

Stadt Winterthur zu vertreiben. Parkplätze werden, wenn immer möglich abgebaut. Strassen mit<br />

Hindernissen verbaut und wenn man einen Grund sieht eine Strasse ganz zu sperren, wird auch<br />

das sofort gemacht. Ch. Magnusson wird an dieser Stelle nicht müde zu wiederholen, dass es<br />

sicher bald eine individuelle Mobilität geben wird, die keine schlechtere CO2-Bilanz aufweist als<br />

der öffentliche Verkehr. Spätestens dann werden es sogar die Grünen bereuen, dass sie nicht<br />

direkt bis ans Ziel fahren können und keinen Parkplatz finden. Sie werden als erste für teures<br />

Geld Parkierungsmöglichkeiten fordern, genauso wie heute Veloparkplätze rund um den Bahnhof<br />

und an anderen Stellen.<br />

Der Entwurf der neuen Parkplatzverordnung hat gezeigt in welche Richtung der links-grüne<br />

Stadtrat gehen will. Parkplätze sollen abgeschafft werden, überall sollen Gebühren erhoben<br />

werden und wo es nur geht, sollen die Autos und ihre Fahrer unterdrückt, schikaniert und diffamiert<br />

werden. Der ÖV und der Langsamverkehr sollen bevorzugt werden, Automobilisten werden<br />

diskriminiert. Diese Gedanken haben zu Recht bei Bürgern, Parteien und Gewerbetreibenden<br />

ein grosses negatives Echo ausgelöst und die zuständige Stadträtin hat gemerkt, dass die<br />

Parkierungsverordnung nicht durchgeboxt werden kann. Deshalb wird jetzt vordergründig das<br />

Gespräch gesucht. Es scheint aber, dass es hintergründig mehr darum geht, Zeit zu gewinnen<br />

bis nach den Neuwahlen <strong>vom</strong> nächsten Februar, weil man dieses heisse Eisen nicht mehr anpacken<br />

will. Die Stadträtin hat die Aufgaben nicht erfüllt. Die Frist ist abgelaufen. Bereits vor<br />

einigen Tagen hätte diese Motion beantwortet werden müssen. Eigentlich hätte der Stadtrat<br />

Farbe bekennen und den Wählern klare Signale senden müssen. Stattdessen wird versucht den<br />

Konflikt auszusitzen. Ch. Magnusson kann sich vorstellen, dass in den geplanten Gesprächen<br />

Einzellösungen mit einigen wenigen gesucht werden. Der Stadtrat kann dann erklärten: „Warum<br />

seit ihr dagegen, wenn dieser und jener damit leben kann.“ So werden vor allem wieder die kleineren<br />

und mittleren Betriebe und die Privaten, die betroffen sind, übergangen. Dabei wäre es<br />

ganz einfach. Eine renommierte Studie, die im Auftrag der Bundesämter für Umwelt und Raumentwicklung<br />

gemacht worden ist, hat gezeigt, dass Parkplatzgebühren, Fahrtenmodelle und andere<br />

verkehrslenkende Massnahmen keineswegs den gewünschten Erfolg bringen. Was der<br />

gesunde Menschenverstand seit langem weiss, ist jetzt auch wissenschaftlich belegt. Parkplatzabbau<br />

führt nicht zu weniger Verkehr. Er schadet nur den Betrieben, die <strong>vom</strong> Abbau betroffen<br />

sind und vertreibt die mobilen Kunden direkt an andere Standorte. Es wäre so einfach. Genügend<br />

Parkplätze, flüssiger Verkehr und gleichzeitig ein konkurrenzfähiges, attraktives Angebot<br />

für die Benutzer des ÖV und für Fussgänger, damit jeder Mensch selber entscheiden kann, welches<br />

Verkehrsmittel er benutzen will. Dagegen kann niemand ernsthaft etwas einwenden. Mit<br />

einer solchen Lösung könnte der Parkplatzstreit noch vor den Wahlen begraben werden. Stattdessen<br />

will der Stadtrat eine Dienstanweisung ohne juristische Basis ein weiteres Jahr in Kraft<br />

lassen. Damit werden die Betroffenen verunsichert und eine Lösung wird bis nach den Wahlen<br />

verschoben. Aus diesen Gründen lehnt die FDP diese Fristerstreckung ab.<br />

R. Keller (SVP) wird nicht so lange reden wie sein Vorgänger. Er will keine Debatte führen. Es<br />

sieht tatsächlich so aus, als wollte der Stadtrat aufgrund der Wahlen zurückbuchstabieren. Er<br />

hatte sehr viel Zeit, um etwas zu unternehmen. Bis heute konnte keine Lösung gefunden werden,<br />

das zeigen die Artikel in den Medien und die heutigen Leserbriefe. Die SVP-Fraktion stellt<br />

ebenfalls einen Ablehnungsantrag. R. Keller dankt den Ratsmitgliedern für die Unterstützung.<br />

Ch. Ulrich (SP): Wichtig ist, dass klar ist worüber heute abgestimmt wird. Der Gemeinderat<br />

stimmt nicht über den Inhalt der Parkplatzverordnung ab. Es geht darum, ob der Stadtrat den<br />

begonnenen Prozess zu Ende führen kann oder nicht. Soll der Stadtrat jetzt gezwungen werden

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