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GGR-Protokoll vom 17. Juni 2013

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<strong>GGR</strong>-Winterthur <strong>2013</strong>/2014 2./3. Sitzung, <strong>17.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong><br />

Quatsch. Gerade in Zeiten eines ungestümen Wachstums ist es wichtig an Vorhandenes anzuknüpfen.<br />

2. Die Motionsantwort fällt in diesem Punkt sehr deutlich aus. Es werden keine Materialisierungsvorschriften<br />

gemacht, weder kantonal noch kommunal. Es gilt den Einzelfall zu beurteilen<br />

und diesen in einen grösseren Kontext zu stellen. Es macht also wenig Sinn, ist juristisch<br />

nicht eingebettet und in der Sache undifferenziert, wenn Materialisierungsvorschriften in der<br />

Bau- und Zonenordnung formuliert werden sollen. Wie bereits ausgeführt, geht es nicht um die<br />

Materialien, sondern viel mehr um die Proportionen und Abmessungen. Dazu sagen die Motionäre<br />

nichts. Was F. Landolt zur Behauptung führt, dass sie sich die Sache nicht richtig überlegt<br />

haben. 3. Identität der Stadt: Zu diesem Thema werden ganze Bücher geschrieben. Man erkennt<br />

sein städtisches Zuhause an vielen kleinen und grösseren Begebenheiten, seien es die<br />

Einkaufsmöglichkeiten, die Strassen, die Baumallee oder der Freiraum zum Spielen, sei es der<br />

bekannte Schulweg oder die Parks. Der Stadtbewohner und die Stadtbewohnerin brauchen wieder<br />

erkennbare Räume und Situationen und diese brauchen wiederum Beständigkeit. Hier spielt<br />

es eine Rolle, ob Jalousien formlos aus gepressten Aluminiumprofilen oder aus gepflegten<br />

Holzprofilen zu sehen sind. Es spielt eine Rolle, ob die Fenster flächig und unprofiliert daherkommen<br />

oder den Kontext aufnehmen und weitertragen. Die Verwurzelung im städtischen, materiellen<br />

Kontext ist wichtig. F. Landolt appelliert an die Ratsmitglieder, dieser Motion und der<br />

Versuchung einer undifferenzierten und übereilten Aushebelung einer bewährten Praxis nicht<br />

nachzugeben. Es entstehen Kosten, ob die Motion überwiesen wird oder nicht und zwar die<br />

Kosten, die aus der Beantwortung dieser Motion entstanden sind. Nach einer Überweisung sind<br />

zudem Rechtsstreitigkeiten klar programmiert. Darum bittet F. Landolt die Ratsmitglieder, die<br />

Motion als nicht erheblich zu erklären.<br />

L. Banholzer (EVP): Die EVP dankt dem Stadtrat für den Bericht zur Motion. Die Erhaltung des<br />

Gebietscharakters und eine gute Gesamtwirkung sind das Ziel bei Umbauten und Renovationen<br />

von Gebäuden in Kern- und Quartiererhaltungszonen. Es existieren keine einheitlich formulierten,<br />

detaillierten Vorschriften in der Bauordnung der Stadt und im Planungs- und Baugesetz des<br />

Kantons. Dass nicht eine einzige Lösung stimmen kann, ist offensichtlich. Deshalb braucht es<br />

einen gewissen Ermessensspielraum. Wenn die Bauherren und die Bauaufsicht frühzeitig das<br />

Gespräch suchen, wird man in den meisten Fällen eine angemessene Lösung finden, mit der<br />

beide Seiten zufrieden sein können. Dass es zu Streitfällen kommt, ist nie auszuschliessen. Es<br />

wäre nicht richtig, den Ermessensspielraum, der notwendig ist, zu beseitigen zugunsten von<br />

einheitlichen Vorschriften, die den verschiedenen Objekten an verschiedenen Orten nicht gerecht<br />

werden können. Die EVP will die Motion als nicht erheblich erklären.<br />

M. Wenger (FDP): Die FDP dankt dem Stadtrat für den Bericht zur Motion. M. Wenger gibt zu,<br />

er ist sehr undifferenziert in seinen Äusserungen. Die Motion von H. Keller hat zwar einen<br />

schwierigen Titel, ist aber ein Paradebeispiel für einen kurzen, sinnvollen Antrag mit einer klaren<br />

Begründung. Umgekehrt ist der Bericht leider ein Musterbeispiel, wie es nicht sein soll. Er ist<br />

unnötig kompliziert, mit 10 Seiten unnötig umfangreich und beinhaltet Themen wie Gartenstadt,<br />

schutzwürdige Bauten bis hin zur Bundesverfassung und zu Natur- und Umweltschutz. Das Ziel<br />

der Motion, die Möglichkeit diverse Materialien im Fensterbau einsetzen zu können, ist einfach<br />

und logisch. Die Motion verdient es, umgesetzt zu werden. Die FDP lehnt den Bericht ab und<br />

betrachtet die Motion als erheblich.<br />

J. Altwegg (Grüne/AL): Die Grüne/AL-Fraktion hat die Motion mit unterzeichnet. Man darf aber<br />

schlauer werden. Die Intensionen sind grundsätzlich gut. Es gibt keine generellen Argumente für<br />

den Einsatz von Holz statt Aluminium. Allerdings hat der Stadtrat eine einleuchtende Begründung<br />

geliefert. Er hat festgehalten, dass es keine Materialvorschriften in der Bauordnung gibt.<br />

Entsprechende Vorschriften müssten demnach darin festgehalten werden. Das ist aber nicht<br />

sehr geschickt. Es wäre aber wichtig, den Bauausschuss nicht einseitig zu besetzen. Dieses<br />

Gremium könnte sich mit den geschützten Liegenschaften befassen. Aus eigener Erfahrung rät<br />

J. Altwegg zu einer frühzeitigen Kontaktaufnahme mit der Baupolizei. Es ist nicht sinnvoll vorher<br />

alles zu planen und wenn möglich sogar mit der Umsetzung zu beginnen. Es könnte sonst passieren,<br />

dass die Pläne hinterher nicht bewilligt werden. Die zitierten Beispiele sind teilweise ärgerlich<br />

und sogar stossend. Es handelt sich aber um Einzelfälle. Eine Änderung in der Bauord-

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